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Ein Mann - Kein Wort

Ein Mann - Kein Wort

Titel: Ein Mann - Kein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Weingardt
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unten verziehen, seufzen und den Kopf schütteln – das Repertoire ist groß. Doch auch ironische Kommentare können äußerst verletzend sein: »Hört, hört!« – »Was du nicht sagst!« – »In welchem schlauen Buch hast du denn das gelesen?« Das Gegenüber wird gedemütigt, man macht deutlich, dass man den anderen nicht ernst nimmt.
      Emotionaler Druck durch Körpersprache
    Eine der beliebtesten Methoden, emotionalen Druck auszuüben, ist, die Lautstärke zu steigern, sprich: das Gegenüber anzubrüllen. Auch eine feindselige Sprechweise (leise, zischende Stimme) erzeugt emotionalen Druck. Natürlich gehören auch Tränen zu dieser Kategorie. Vor allem Männer empfinden Tränen einer Frau oft als sehr belastend – wenn sie dieses Mittel allerdings zu oft einsetzt, findet beim Gegenüber auch eine gewisse Abstumpfung statt.
      Rechthaberei
    Sie gehört zu den häufigsten Gesprächskillern. Sobald die Partner unterschiedliche Meinungen, Sichtweisen oder Erinnerungen haben, versucht jeder mit wachsender Erbitterung und Verbissenheit, den anderen davon zu überzeugen, dass dieser nicht recht hat. Ein konstruktiver Gesprächsausgang ist völlig unmöglich.
      Persönliche Beleidigungen oder Unterstellungen
    Sie haben das Ziel, den anderen als Person direkt zu verletzen bzw. abzuwerten: »Kann es sein, dass deine Hormone verrücktspielen?« – »Bist du betrunken?« – »Alzheimer lässt grüßen!« – »Du … (beliebige Schimpfworte)!« Das Ziel wird in der Regel erreicht, wodurch die Kommunikation unweigerlich scheitern muss.
      Intellektuelle
Bewertungen
    Sie sind ein sehr beliebtes, recht einfaches Instrument, um sich mit den Aussagen des anderen nicht näher befassen zu müssen: »Du redest ohne Sinn und Verstand!« – »So ein Quatsch!« – »Das ist doch kein Argument!« Kampf und anschließende Flucht auf beiden Seiten sind vorprogrammiert.
      Moralische
Bewertungen
    Damit stellt sich der Bewertende über den anderen, indem er signalisiert, dass er selbst moralisch höher steht: »Wie kann man nur so egoistisch sein!« – »Schämst du dich nicht, dich so zu verhalten?« Das Gegenüber wird gedemütigt, die Verständigung misslingt.
      Belehrungen
    Auch hier stellt man sich über den anderen und würdigt ihn zum Dummerjan herab: »Du weißt offenbar nicht, dass …« – »In deinem Alter müsste man eigentlich begriffen haben …« – »Das gehört eigentlich zur Allgemeinbildung …« Das verletzte Gegenüber wird nicht mehr zu sachlicher Kommunikation in der Lage sein.
      Ausweichen oder Abschweifen in andere Themengebiete
    Dahinter steht häufig der Versuch, mehr »Munition« für die eigenen Angriffe zu bekommen. Oft zeigt es auch Disziplinlosigkeit an, was das angeschnittene, aber noch nicht abgeschlossene Gesprächsthema betrifft: »Und wenn wir schon dabei sind, sage ich dir auch noch …« – »Das ist ja nicht nur in dieser Sache so, sondern auch …« Die Gesprächspartner verzetteln sich, konstruktive Ergebnisse sind nicht mehr zu erwarten.
      Ausweichen oder Abschweifen in die Vergangenheit
    Hier gilt das Gleiche wie für das Abschweifen in andere Themengebiete; allerdings wird besonders deutlich, wie viel der Partner dem anderen auch noch aus früheren Zeiten nachträgt: »Ich weiß noch gut, dass du bei unserer Hochzeit vergessen hast …« – » Ich kann es nicht vergessen, dass du …«
      Sich in Nebensächlichkeiten und Details verzetteln
    Damit wird vom eigentlichen Kern des Problems abgelenkt: »Es war um acht Uhr, als ich dir gesagt habe …« – »Nein, es war um halb acht!« Außerdem bietet sich häufig neuer Konfliktstoff, weil die Partner sich auf Nebenschauplätze verirren. Das eigentliche Gesprächsziel wird verfehlt.
      Schweigen statt antworten
    Es kann Erschöpfung signalisieren oder Ratlosigkeit. Es kann aber auch bedeuten, dass man den anderen mit seinem Gesprächswunsch oder Anliegen absichtlich »ins Leere laufen lässt«, ihm bewusst ausweichen will. 75
      Dritte ins Spiel bringen, um der eigenen Meinung mehr Gewicht zu geben
    »Dein Bruder sagt auch …« – »Meine Freundin ist übrigens der gleichen Meinung wie ich!« Besonders unfair ist es, Dritte ins Spiel zu bringen, ohne Namen zu nennen: »Auch andere Leute haben mich schon gefragt, was mit dir los ist …« – »Es wird schon darüber geredet, wie du …« Das Gegenüber, verletzt und verunsichert, flüchtet meist in Kampf oder Gesprächsabbruch.
      Den anderen

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