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Ein Mann von Ehre

Ein Mann von Ehre

Titel: Ein Mann von Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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nicht gesagt, dass Bernard Harrington der Schuft ist, obwohl er den Namen des Täters kannte. Er hatte die Geschichte von einem Bekannten gehört, dem gegenüber Harrington mit seiner Schandtat geprahlt hatte. Aus Unterlagen, die er mir hinterlassen hat, habe ich erst vor wenigen Wochen den wahren Sachverhalt erfahren.“
    „Ich begreife sein Verhalten nicht“, warf Rosalyn ein. Sie ahnte, wie sehr Damian sich mit Schuldgefühlen gequält haben musste, seit er wusste, dass er zwar keinen Unschuldigen, aber nicht den eigentlichen Täter erschossen hatte.
    „Mein Vater hatte nie viel für mich übrig“, erklärte Damian. „Außerdem hatte er beim Spiel viel Geld an Bernard Harrington verloren. Er machte mich für seine Verluste verantwortlich.“
    „Wieso?“
    „Er behauptete, im Hinblick auf das, was ich getan hatte, hätte er sich nicht weigern können, mit Harrington zu spielen, von dem er dann betrogen worden war. Zunächst glaubte ich ihm das nicht, doch heute neige ich dazu, das für wahr zu halten“, fügte Damian hinzu und schilderte Rosalyn den Zwischenfall in der Spielhölle.
    „Wirst du dich jetzt an Beatrices Onkel rächen?“
    Damian sah die Angst in ihren Augen und strich ihr beruhigend über die Wange.
    „Sei unbesorgt“, antwortete er lächelnd. „Er wird nicht wegen Vergewaltigung oder Falschspiels zur Rechenschaft gezogen werden, sondern für ganz etwas anderes. Ich habe seine Schuldscheine aufgekauft, deren Gesamthöhe den Wert seiner Besitztümer weit übersteigt. Er kann sie nicht honorieren, und daher wird man ihn zu gegebener Zeit verhaften und ins Gefängnis bringen. Da ist er gut aufgehoben, und danach kann ich einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen. Des Unrechtes wegen, das an mir begangen wurde, will ich mich nicht an ihm rächen. Aber ich will, dass er für seine Verbrechen bestraft wird.“
    „Ich bin so froh, dass du nicht vorhast, dich mit ihm zu schießen“, sagte Rosalyn leise. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn du bei dem Duell getötet würdest.“
    „Wärst du mir nicht begegnet, hätte ich das Risiko, vielleicht zu sterben, auf mich genommen“, erwiderte Damian bewegt. „Doch jetzt …“ Er drückte Rosalyn wieder an sich und küsste sie zärtlich. „Es war verrückt von mir, mein Schatz, dich vorhin zu bitten, noch in dieser Nacht zu mir zu kommen. Das habe ich dich nur gefragt, weil ich mich so nach dir sehne. Es war falsch. Ich möchte dich heiraten, mein Liebling, falls du mich haben willst.“
    Rosalyn strahlte vor Freude. „Oh, Damian! Du weißt, dass ich deine Frau werden will. Ich wäre sogar deine Mätresse geworden. Deine Gattin zu sein, ist jedoch mehr, als ich je vom Leben erwartet hätte.“
    „Wir werden wohl eine Zeit lang verreisen und im Ausland leben müssen. Ich denke daran, Prinz Jared zu adoptieren. Hast du etwas dagegen? Würde dich stören, was andere Leute über uns denken oder reden?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Sacht strich Rosalyn Damian über die Lippen und lächelte ihn liebevoll an. „Ich habe Seine Hoheit bereits ins Herz geschlossen und bin sicher, ihn eines Tages so zu lieben wie einen eigenen Sohn. Außerdem weiß ich, dass du sehr an ihm hängst.“
    „Ich hatte gehofft, dass du so denken würdest.“ Langsam ließ Damian die Zeigefingerspitze über Rosalyns Hals gleiten und die Hand dann auf ihrer Schulter liegen. „Du bist so großzügig. In Anbetracht des Angriffs, der heute auf Seine Hoheit verübt wurde, muss ich Prinz Jared noch vor der Hochzeit deines Bruders von hier wegbringen. Sobald er in Sicherheit ist, komme ich zu dir zurück und hole dich. Allerdings kann ich, weil Rajib noch nicht transportfähig ist, erst in einigen Tagen aufbrechen. Möglicherweise reise ich ab, ohne dich vorher informiert zu haben. Befürchte daher bitte nicht, ich hätte dich sitzen gelassen. Ich würde dich nie verlassen, es sei denn, du schickst mich fort.“
    Rosalyn konnte sich nicht vorstellen, dass sie je den Wunsch haben würde, sich von Damian zu trennen.
    „Sehen wir uns vor deiner Abreise noch?“
    „Morgen Abend findet der Verlobungsball statt, nicht wahr? Danach wirst du zu müde sein. Vielleicht können wir uns übermorgen Nachmittag treffen. Es passt mir nicht, wenn du nachts allein im Park bist, vor allem deswegen nicht, weil Harrington im Moment dein Gast ist.“ Damian zog Rosalyn wieder an sich und gab ihr einen Kuss. „Versprich mir, vorsichtig zu sein. Sollte Harrington dir etwas antun, bringe

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