Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
Vom Netzwerk:
löschen, dann halte ich inne: sbh@thedailytimes. com. The Daily Times? Ist das nicht Spikes Zeitung?
    Dann fällt der Groschen. Natürlich. Sbh. Ich kann mich nicht erinnern, ob einer seiner Vornamen mit ›B‹ anfängt, aber das müssen Spikes Initialen sein.
    Mein Herz beginnt zu hämmern. Zwei Gedanken kommen mir gleichzeitig. 1) Wie ist er an meine E-Mail-Adresse gekommen? 2) Was schreibt er?
    Leicht zitternd klicke ich darauf. Ich weiß nicht genau, was ich erwarte – weitere Boshaftigkeiten, eine Rechtfertigung, ein gemeines P.S., doch als ich zusehe, wie die E-Mail aufgeht, stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass es ein langer Brief ist.
    Einen Moment lang starre ich wie gebannt auf die endlosen Zeilen, an deren Ende einige Artikel einkopiert sind, die aussehen, als stammten sie aus einer Zeitung.
    »Entschuldigen Sie, brauchen Sie noch lange?«
    Jemand spricht mich an, und als ich abrupt aufsehe, fällt mein Blick auf eine Hand voll Gäste, die in der Lobby herumstehen und offensichtlich darauf warten, dass der Computer frei wird.
    »Oh, natürlich … einen Augenblick noch -« Ich wende mich wieder dem Bildschirm zu und klicke auf ›Drucken‹. Es eilt ja nicht, oder? Er hat mir einen Brief geschrieben?
    Na und? Ich lese ihn irgendwann später, wenn ich Lust darauf habe.
     
    Aber wem will ich was vormachen?
    Nicht einmal zwei Minuten später sitze ich in meinem Hotelzimmer auf der Bettkante und halte die Seiten von Spikes Brief umklammert. Mit angehaltenem Atem fange ich an zu lesen.
     
    Liebe Emily, wahrscheinlich löschst du diese Mail, ohne sie überhaupt zu lesen. Falls jedoch deine Neugier größer ist als dein Hass auf mich, denkst du wahrscheinlich, dass ich wieder anfange, von all den Empfindungen zu faseln, die du gestern Nacht so abstoßend fandest.
    Falls dem so sein sollte, kann ich dich beruhigen, dass du dir deswegen keine Sorgen zu machen brauchst. Du hast ziemlich klar gesagt, was du empfindest – schätzungsweise hätte man es kaum klarer ausdrücken können, also denke ich, je schneller wir das Ganze vergessen, umso besser.
    Okay, nachdem wir das geklärt haben, will ich direkt zur Sache kommen. Du hast mir gestern ein paar schwere Vorwürfe gemacht, und ich war nicht darauf vorbereitet, etwas dazu zu sagen oder mich zu verteidigen, weil ich nicht wusste, was ich enthüllen konnte oder sollte. Außerdem hattest du dir deine Meinung ohnehin bereits gebildet, was sollte es also nützen?
    Doch seither hatte ich ein wenig Zeit, darüber nachzudenken, und auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass wir uns je wiedersehen oder ein Wort wechseln werden, möchte ich, dass Du meine Version der Geschichte kennst. Ich fände es schrecklich, wenn Du die Wahrheit niemals erfahren würdest.
    Natürlich brauchst du diesen Brief nicht zu lesen. Du kannst ihn einfach löschen, ihn mit einem einfachen Mausklick für immer in die Cyber-Hölle verbannen – das entscheidest du. Aber es gibt einige Dinge, die du wissen solltest.Wenn du mich danach immer noch für einen Lügner und einen rachsüchtigen Mistkerl hältst, okay. Aber über mich zu urteilen, ohne alle Fakten zu kennen, ist nicht fair – weder dir noch mir gegenüber.
    Gestern Nacht hast du mir ein paar schwerwiegende Beleidigungen an den Kopf geworfen:
    1. ) Ich hätte Maeve über Ernie Lügen erzählt und so ihre erste Chance seit Jahren, glücklich zu werden, ja, vielleicht sogar ihr ganzes Leben zerstört.
    2. ) Ich hätte mich Ernie gegenüber schäbig verhalten. Einem armen, alten wehrlosen Mann gegenüber, der nichts Falsches getan hat, außer sich in meine Mutter zu verlieben, was mich rasend eifersüchtig gemacht hätte, weshalb ich ihn bedroht hätte, nur um ihn am Ende grundlos zu verprügeln und ihm die Nase zu brechen. Und dann – es kommt noch schlimmer – hätte ich ihn gezwungen, seinen Job bei der Daily Times zu kündigen, was er auch getan hätte, weil er solche Angst vor mir hatte.
    Okay, nun da wir klargestellt haben, was du für die Wahrheit hältst, möchte ich dir meine Version der Ereignisse schildern:
     
    Ich habe Ernie Devlin kennen gelernt, als er vor fünf Jahren bei der Daily Times als Fahrer eines unserer Firmenwagen anfing. Wir grüßten uns, wechselten ein paar Worte übers Wetter oder die Fußballergebnisse, solche Dinge. Und er schien ein netter Kerl zu sein.
    Eines Abends kam meine Mutter, um mich von der Arbeit abzuholen. So hat sie Ernie kennen gelernt. Es war kurz vor Redaktionsschluss, also musste

Weitere Kostenlose Bücher