Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
Vom Netzwerk:
Lesezeichen auf.
    Ich habe die letzten Tage nicht besonders viel gelesen und bin immer noch ziemlich am Anfang. Es ist eine meiner Lieblingsszenen – jene, in der Elizabeth und Mr. Darcy auf dem Ball in Netherfield sind und Mr. Darcy sie soeben um den nächsten Tanz gebeten hat. Überrascht sagt sie Ja, doch als er weggeht, fragt sie sich, was um alles in der Welt sie sich dabei gedacht hat. Ihre Freundin Charlotte versucht sie zu beruhigen:
    »Du findest ihn bestimmt ganz nett.«
    »Um Himmelswillen! Das wäre das größte Unglück! Einen Mann nett finden, den man um jeden Preis hassen möchte! Wünsch mir nur das nicht.«
     
    Oh Gott, ich weiß ganz genau, was sie empfindet. Automatisch denke ich an Spike, ehe ich sofort versuche, den Gedanken beiseitezuschieben. ›Vergiss nicht, was du beschlossen hast, Emily‹, ermahne ich mich streng. Ich blättere um und lese weiter. Die beiden treten nun auf die Tanzfläche:An dieser Stelle tut mir Elizabeth immer ein bisschen leid. Sie verteidigt Wickham so leidenschaftlich und irrt sich doch so grundlegend in ihm.
     
    »Ich erinnere mich, Mr. Darcy, dass Sie einmal gesagt haben, Sie seien unversöhnlich, wenn man einmal Ihre Achtung verloren habe. Sie sind hoffentlich sehr vorsichtig dabei, jemandem Ihre Achtung zu entziehen.«
    »Das bin ich«, sagte er mit fester Stimme.
    »Und Sie lassen sich nicht durch Vorurteile blenden?«

    »Ich hoffe nicht.«
    »Wer seine Meinung niemals ändert, muss besonders darauf achten, auf Anhieb keine Fehlurteile zu fällen.«
     
    Sie ist so scheinheilig, als sie das sagt.Wenn sich hier jemand durch Vorurteile blenden lässt, dann ist es ja wohl Elizabeth! Ich denke an die vorangegangenen Szenen. Sie war von Anfang an gegen Mr. Darcy, seit er ihren Stolz verletzt hatte, indem er sie ziemlich langweilig und durchschnittlich aussehend genannt hatte.
    Ich halte inne.
    Was denn? Nein, falsch. Das war Spike, der mich so genannt hat. Mr. Darcy hat Elizabeth als ganz annehmbar und nicht hübsch genug bezeichnet. Ich schüttele den Kopf. Mein Gott, wie schräg! Eilig schiebe ich den Gedanken beiseite und wende mich wieder meinem Buch zu:
    »Darf ich wissen, worauf diese Fragen hinauslaufen?« »Nur um ein besseres Bild von Ihrer Persönlichkeit zu bekommen«, sagte Elizabeth und bemühte sich, ihre trüben Gedanken abzuschütteln. »Ich versuche, Sie besser zu verstehen.«
     
    Aber sie tut das nicht ernsthaft, oder? Es ist doch ziemlich offensichtlich, dass Elizabeth sich ihr Urteil über Mr. Darcy längst gebildet hat, und dass sie das nur sagt, um gegen ihn sticheln zu können. Ich meine, machen wir uns nichts vor, es gibt nur einen einigen Grund, warum Elizabeth so schnell bereit war,Wickhams Geschichte Glauben zu schenken, und das ohne auch nur den leisesten Hauch eines Beweises:Weil er sie in ihrer Meinung noch bestärkte, dass Mr. Darcy ein absoluter Mistkerl ist. Sie fühlte sich dadurch im Recht. Es rechtfertigte ihre Abneigung gegen ihn.
    Und der einzige Grund, warum ich das so genau weiß, ist, weil es mir exakt gleich gegangen ist, als Ernie mir in dem Café seine Geschichte erzählt hat.Was für eine Übereinstimmung!
    Nur -
    Mit einem Mal sind die Parallelen schlicht und einfach zu zahlreich, um sie zu ignorieren, und mir geht förmlich ein Kronleuchter auf. Moment mal! Dasselbe hätte ebenso gut über Spike und mich geschrieben worden sein können, man müsste nur die Namen austauschen.
    Kaum ist mir der Gedanke gekommen, kann ich es nicht glauben, dass mir das nicht schon früher aufgefallen ist. Ich beginne, das Buch durchzublättern. Ja, je länger ich darüber nachdenke, desto deutlicher springen mir die Ähnlichkeiten ins Auge, während Gespräche, Behauptungen, Blicke, Gefühle vor mir vorbeiziehen, als würde ich durch ein Rolodex blättern …
    Der Moment, als wir uns begegnet sind und er mich beleidigt hat, unser peinlicher Tanz auf dem Ball, wie ich Ernie geglaubt habe, als er mir all diese entsetzlichen Dinge über Spike erzählt hat, seine E-Mail, in der er mir vor Augen geführt hat, dass ich ihn völlig falsch beurteilt habe, seine Liebeserklärung, meine widerwärtige Reaktion darauf …
    Oh Gott, mir wird fast schlecht.
    Doch zugleich geht mir auf, dass ich ebenso wie Lizzy Bennet alles falsch verstanden habe. Und das nicht nur im Hinblick auf Spike, sondern auch auf Mr. Darcy …
    Da. Jetzt habe ich es zugegeben. Und es ist, als sei der Deckel zu einem Kästchen, das ich die ganze Zeit tief in meinem Innern

Weitere Kostenlose Bücher