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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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stehe, bin ich auf einmal schüchtern.
    »Ah, verstehe.« Er nickt, obwohl es offensichtlich ist, dass er überhaupt nichts versteht.
    Es entsteht eine Pause, während wir einander wortlos gegenüberstehen.
    »Wie haben Sie mich gefunden?« Neugier ist immer noch besser als jeder Versuch, cool zu sein.
    Er nimmt seinen Zylinder ab und fährt sich mit der Hand durch sein dichtes schwarzes Haar. »Ich bin nicht ganz sicher«, gesteht er. »Ich bin auf einem Spaziergang an Ihrem Hotel vorbeigekommen und habe Sie zufällig am Fenster gesehen. Ich wollte Ihre Aufmerksamkeit erregen -« Er hält inne und verbeugt sich. »Bitte entschuldigen Sie, wenn ich Sie belästigt habe.«
    Er ist so höflich, dass ich augenblicklich dahinschmelze.
    »Es sei Ihnen vergeben«, antworte ich mit gespielter Höflichkeit.
    Er sieht mich an, durchbohrt mich mit seinem glühenden Blick. »Vielleicht möchten Sie mich ja begleiten?«
    Kann dieser Mann noch hinreißender werden? »Hört sich toll an.« Lächelnd hake ich mich bei ihm unter, während ein köstliches Prickeln über meinen Rücken bis hinunter in die Leisten wandert. Keine Ahnung, ob das Chemie, Pheromone oder nichts als ein Anfall guten alten Verlangens ist, aber Junge, Junge, dieser Typ ist so was von heiß!
    »Wo gehen wir denn hin?«
    »Hinunter zum See«, erklärt er bestimmt.
    Zum See? Meine Aufregung wächst. Ich habe das Gefühl, dass es diesmal wesentlich besser laufen wird als bei allen ersten Dates, die ich jemals gehabt habe.
    Wir machen uns gemächlich auf den Weg. Alles ist so friedlich. Als würde die ganze Welt schlafen, alle außer mir und Mr. Darcy. Der Vollmond steht am Himmel und taucht alles in milchig weißes Licht. Fast wie im Traum, denke ich mit einem verstohlenen Seitenblick auf ihn, nur um sicherzugehen, dass er noch hier ist und nicht in einer Rauchwolke verpufft oder sich in einen Kürbis verwandelt hat.
    Oh, gut. Er ist immer noch da.
    Ich lasse meinen Blick über seinen kräftigen Kiefer wandern, seine römische Nase, seine dunklen Augen, die geradeaus starren, den Schimmer seines weißen Hemdes im Mondlicht. Ich spüre die Wärme seines Körpers an meinem Arm. Trotzdem ergibt das alles keinen Sinn. Es kann eigentlich Mr. Darcy nicht in Wirklichkeit geben. Und doch -
    Er scheint zu spüren, dass ich ihn ansehe, und legt beruhigend seine freie Hand auf meine, ohne ein Wort zu sagen. Das Verrückte an dieser Situation ist, dass sich Mr. Darcy für mich weitaus wirklicher anfühlt als all die Männer, mit denen ich bisher ausgegangen bin.
    Ich weiß nicht genau, wie lange wir brauchen, um an den See zu gelangen. Die Zeit scheint zu verschwimmen, bis ich nicht mehr wahrnehme, wie sie vergeht. Schließlich sehe ich den See, der sich wie ein bleicher, silberner Klecks vor uns erstreckt. Mr. Darcy hebt einen Stein auf und lässt ihn über die Wasseroberfläche flitzen, wo er ein-, zwei-, drei-, vier- fünfmal aufschlägt und mondbeschienene kleine Wellen auslöst.
    »Lassen Sie mal sehen, wie viele Sie schaffen«, sagt er und reicht mir einen Stein.
    Lachend gestehe ich, dass ich das überhaupt nicht beherrsche. »Sehen Sie, nicht mal ein Mal«, stöhne ich, als mein Stein ins Wasser plumpst und verschwindet.
    »Versuchen Sie es noch einmal.« Er reicht mir einen weiteren Stein, tritt hinter mich und legt seine Finger um meine. »So.«
    Mit einem Mal kann ich nicht mehr richtig atmen. »Oh, verstehe«, murmele ich, als ich seinen warmen Atem in meinem Nacken und die Festigkeit seines Körpers hinter mir spüre. Mann, ich wusste gar nicht, dass es so großen Spaß machen kann, Steine hüpfen zu lassen.
    Wir bleiben eine Weile stehen, bis Mr. Darcy ein altes Ruderboot entdeckt, das unter einer Trauerweide verborgen liegt, und in die Mitte des Sees hinausrudert. Ich kann kaum glauben, was passiert. Es ist, als wäre ich mitten in einem romantischen Film gelandet – Sie wissen schon, eine dieser kitschigen Momentaufnahmen, unterlegt mit einem Coldplay-Song -, nur dass in meinem Fall der Soundtrack aus dem Geräusch der gegen das Boot klatschenden Wellen und dem sanften Eintauchen der Ruder besteht.
    Nach einer Weile hört Mr. Darcy auf zu rudern und legt den Kopf in den Nacken. »Sehen Sie nur, da oben ist der Orion.« Als ich nach oben in die samtige Dunkelheit schaue, sehe ich die funkelnden stecknadelkopfgroßen Punkte.Wie unzählige kleine Diamanten. Früher konnte ich nie auch nur ein einziges Sternbild erkennen, aber jetzt ist es da, klar und deutlich,

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