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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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willst du denn diese Liebesbriefe adressieren? An Mr. Darcy, c/o Stolz und Vorurteil, England?
    Plötzlich kommt mir die ganze Geschichte noch lächerlicher und unmöglicher vor als vorher – falls das überhaupt möglich ist – und vor allem noch viel komplizierter. Es ist, als wollte man eine wirklich knifflige Mathematikaufgabe lösen: Je länger man darüber nachdenkt, umso verwirrender wird sie. Also werde ich gar nicht erst damit anfangen.
    Nichts davon ergibt einen Sinn, also werde ich nicht einmal versuchen, einen zu finden. Aber eines steht fest: Dieses Mal werde ich mich mit Sicherheit mehr bemühen, als ich es gestern Abend getan habe. Nur für den Fall, dass …
    Ich lege den Reiseplan beiseite, stemme mich von der gesteppten Tagesdecke hoch und öffne den Kiefernschrank, der unter der Dachschräge eingebaut ist. Okay, wo ist mein Kleid? Ich spähe in den Schrank und suche nach meinem schwarzen Nylonkleidersack. Er muss irgendwo hier hinten sein. Ich schiebe die klappernden Kleiderbügel beiseite.Wie seltsam, er ist nicht da. Dabei hätte ich schwören können, dass ich ihn in den Schrank gehängt habe, aber wenn ich jetzt darüber nachdenke -
    Mit gerunzelter Stirn sehe ich mich im Zimmer um.Vielleicht hängt er hinter der Tür unter dem Mantel. Oder ich habe ihn zusammen mit dem Koffer auf den Fußboden geworfen. Oder er hängt aus irgendeinem seltsamen Grund im Badezimmer.
    Doch er ist nirgendwo. Während ich in meinem Hotelzimmer herumtappe und T-Shirts hochhebe, als könnte wie durch ein Wunder ein großer schwarzer Kleidersack darunter zum Vorschein kommen, verspüre ich allmählich ein alarmierendes Kribbeln.Wo zum Teufel steckt er?
    Ich versuche, meine Schritte zurückzuverfolgen. Wo habe ich ihn zuletzt gesehen? Tja, ganz einfach, das war … Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wo ich ihn zuletzt gesehen habe. Hier in Bath? Hm … eher nicht. Im letzten Hotel? Hm … auch nicht. Panik erfasst mich. Im Bus? Bei der Ankunft in Heathrow? Beim Einchecken in New York?
    Nein. Nein. Nein.
    Im Taxi zum Flughafen?
    N-
    Moment mal. Meine Erinnerung fokussiert sich wie ein Teleobjektiv.
    Oh Scheiße.
    Plötzlich kann ich ihn sehen, wie er neben mir auf dem Rücksitz liegt. Ich hatte ihn nicht in den Kofferraum legen wollen, um ihn nicht zu zerknittern. Stattdessen hatte ich darauf bestanden, ihn auf die andere Seite der Armstütze zu legen, und ihn vorsichtig zusammengelegt. Schwarzes Nylon auf schwarzem Kunststoff. Leicht zu übersehen, wenn man in Eile ist. Leicht zu vergessen, wenn man kein Wechselgeld hat und Passanten fragen muss, ob sie einen Hunderter wechseln können. Leicht auf dem Rücksitz liegen zu lassen, wenn man einen Fahrer mit Rückenproblemen hat und sich allein mit seinem wahnwitzig schweren Koffer abmühen muss.
    Das Herz rutscht mir in die Hose.
    Irgendwo in Manhattan liegt mein glitzerndes schwarzes Kleid in einem Nylon-Kleidersack und verpasst die Party. Und ich sitze hier in England mit einem Neujahrsball, zu dem ich gehen muss. Und habe absolut nichts zum Anziehen.
    Ich dachte, mein Herz könnte nicht noch tiefer rutschen. Aber es kann. Und das tut es.
    Was für ein Mist. Ich habe eine halbe Ewigkeit gebraucht, bis ich dieses Kleid gefunden hatte. Und unabhängig davon, was Stella denkt, war es ein sehr hübsches Kleid. Ich stelle mir vor, wie ich darin durch einen Ballsaal schwebe. Die Enttäuschung schlägt mit voller Wucht zu.Verdammt, ich bin eine solche Idiotin.Was soll ich jetzt nur machen? Für den Bruchteil einer Sekunde trage ich mich mit dem Gedanken, mich auf den Weg zu machen, und etwas anderes zu kaufen, doch es ist zu spät, die Geschäfte haben längst geschlossen.Verzweifelt ziehe ich meinen Koffer heran. Ich habe noch nicht alle Sachen ausgepackt. Da muss doch irgendetwas sein, das ich stattdessen anziehen kann.
    Ich klappe den Deckel auf und überblicke den wahllos durcheinandergewürfelten Inhalt. Jegliche Hoffnung, die möglicherweise in mir aufgekeimt war, verfliegt mit einem Schlag.Verdammt.Vielleicht hatte Stella doch Recht.Vielleicht habe ich ein klein wenig übertrieben mit meinem Lesestoff. Düster starre ich in den mit Büchern vollgestopften Koffer und wünschte, ich hätte auf sie gehört. Ich meine, Verstand und Gefühl kann ich definitiv nicht anziehen, oder?
    Schnell beginne ich, die Taschenbücher auszupacken und sie in wackligen Türmen auf der Tagesdecke zu stapeln. Ich dachte immer, mit einem Buch, das einem Gesellschaft leistet,

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