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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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dass seine Idee nicht meine Zustimmung finden könnte. Eigentlich habe ich Mr. Darcy noch nie anders als selbstsicher erlebt, denke ich, als ich zusehe, wie er Thunders Zügel nimmt und beide Pferde zielstrebig aus dem Stall führt.
    Und genau das ist es doch, was ihn so verdammt attraktiv macht, sage ich mir. Ein rücksichtsvoller, moderner Mann, der gern gemeinsam über die neuen Küchenvorhänge entscheiden und wissen will, wer mit dem Einräumen der Geschirrspülmaschine an der Reihe ist, mag vielleicht der bessere Freund sein. Aber er liefert wohl kaum Stoff für leidenschaftliche Fantasien, oder?
    In gespannter Vorfreude folge ich ihm aus dem Stall. »Wie haben Sie es geschafft, all das zu arrangieren?«, frage ich und ziehe seinen Mantel enger um mich.
    »Ein Gentleman verrät seine Geheimnisse nicht.« Er lächelt geheimnisvoll.
    Wenn ich nur daran denke, dass ich mein ganzes Leben lang bei ersten Dates in Pizzarestaurants Rechnungen auseinanderdividiert habe, mir miese ausländische Kunstfilme angeschaut und betrunkene Annäherungsversuche abgewehrt habe!
    »Ich dachte, wir könnten nach Sham Castle reiten.« Freudige Erregung durchzuckt mich. Oh, wow, darüber habe ich heute Morgen erst im Reiseführer gelesen.
    »Toll«, rufe ich begeistert, wobei jeglicher Versuch, meine Aufregung zu verbergen, kläglich scheitert. Aber bitte, kann mir jemand einen Vorwurf daraus machen? Ein Ausritt. Mit Mr. Darcy. Zu einem Schloss. Ich bitte Sie!
    Aufgeregt sehe ich zu, wie Mr. Darcy Thunder an einem Zaunpfahl festbindet, ehe er sich mir mit Lightnings Zügeln in der Hand zuwendet. »Ich nehme doch an, Sie sind schon einmal geritten.«
    »Oh ja, unzählige Male«, beteure ich.
    »Wunderbar.Worauf warten wir dann noch?«

Fünfundzwanzig
    O kay, unzählige Male war womöglich leicht übertrieben.
    Als kleines Mädchen hatte ich Reitstunden, mit denen ich jedoch aufgehört habe, als sich meine Zuneigung von Prancer, dem Pony, auf Bruce in der siebten Klasse verlagerte. Was bedeutet, dass ich … wow, war ich damals wirklich erst 14?
    Zweifel beschleicht mich, den ich jedoch schnell beiseiteschiebe. So lange ist es nun auch wieder nicht her. Okay, ungefähr 15 Jahre, und ich weiß, dass das streng genommen die Hälfte meines Lebens ist, aber die Zeit vergeht immer schneller, je älter man wird, also kann man es nicht so sehen. Außerdem bin ich sicher, dass es dasselbe ist wie beim Fahrradfahren – kaum sitze ich im Sattel, kommt alles wie von selbst zurück.
    »Soll ich Ihnen beim Aufsitzen behilflich sein?« Mr. Darcy streckt höflich seine Hand aus.
    »Danke, aber ich komme schon zurecht«, lehne ich mit einem selbstbewussten Lächeln ab.
    Offensichtlich ist er nicht an moderne Frauen gewöhnt, die alles allein machen, denke ich. Ich komme mir unglaublich kompetent und unabhängig vor, als ich mich zu Lightning umdrehe. Das Problem ist nur, dass sie aus der Nähe viel größer aussieht als in der Box. Und aus irgendeinem Grund scheinen diese Steigbügel viel höher zu hängen, als ich es in Erinnerung habe. Mein Blick wandert nach oben.Wow, man muss wirklich beweglich sein, um sein Bein da hinaufzubekommen, was? Leise Zweifel beschleichen mich, doch dann reiße ich mich zusammen. Ich mache Yoga. Kein Problem.
    Mit gestrafften Schultern hole ich tief Luft, raffe mein Kleid und lege mit einer fließenden Bewegung meinen Stiletto in den Steigbügel.
    »Urrrghhhhh.«
    Laut grunzend ziehe ich mich auf den Sattel und schwinge mein anderes Bein über den Pferderücken – allerdings habe ich nicht bedacht, wie sehr der Joint mein Gleichgewichtsgefühl beeinträchtigt hat. Als das eine Bein in der Luft schwebt, dreht sich unvermittelt das andere im Steigbügel, und ich verdrehe mir den Knöchel. Ein scharfer Schmerz schießt durch mein Bein, und für einen Augenblick steht alles auf Messers Schneide. Ich klammere mich an Lightnings Mähne fest, die Beine an den Seiten, das Hinterteil in der Luft. Zum Glück schaffe ich es beeindruckend schnell, mein Gleichgewicht wiederzuerlangen, und schon habe ich auch den zweiten Fuß im Steigbügel und sitze aufrecht im Sattel.
    Na also. Kinderleicht.
    Triumphierend lächelnd schaue ich zu Mr. Darcy hinab, der mich verblüfft mustert. Ein Anflug von Stolz überkommt mich. Wie ich gedacht habe. Er ist offensichtlich tief beeindruckt. Regelrecht sprachlos. »Ähm … reiten Damen in Amerika nicht … im Damensitz?«, stammelt er.
    »Oh nein, wir reiten Western, wie die Männer«, erkläre

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