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Ein Mann zum Heiraten

Ein Mann zum Heiraten

Titel: Ein Mann zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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machen.”
    “Nein”, protestierte Poppy. “Ich …” Sie errötete, als ihre Eltern sie ansahen. “Ich brauche kein Kleid, denn wir werden nur standesamtlich heiraten. Ich …”
    “Das werden wir nicht”, fiel James ihr ins Wort. “Wir werden in der Kirche heiraten”, meinte er zu ihrem Entsetzen.
    Bevor sie noch etwas sagen konnte, umfasste er ihr Gesicht, um sie vor den Augen ihrer Eltern erst auf die Nasenspitze und dann auf den Mund zu küssen. “Niemand soll denken, dass wir beide bedauern, was vorgefallen ist, oder unser Kind nicht erwünscht ist. Und vor allem soll niemand glauben, unsere Heirat sei etwas anderes als eine Besiegelung unserer Liebe.”
    Erst als er ihr die Tränen aus den Augenwinkeln küsste, merkte sie, dass sie weinte. Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, stellte sie fest, dass auch die Augen ihrer Mutter verdächtig glänzten.
    “Ich kann kein weißes Kleid tragen”, sagte sie mit bebender Stimme zu ihrer Mutter. “Es muss ein …”
    “Es muss elfenbein- oder cremefarben sein”, ergänzte ihre Mutter, die sie offenbar ganz falsch verstanden hatte. “Weiß hat dir noch nie besonders gut gestanden. Ich weiß noch, als ich das Taufkleid für dich gekauft habe … Wenn ihr in aller Stille heiraten wollt”, fuhr sie an James gewandt fort, “können wir das Frühstücksbüfett hier aufbauen. Natürlich lassen wir alles liefern. Hast du es eigentlich schon deiner Mutter erzählt?”
    “Nein, Poppy und ich wollen nachher noch zu ihr fahren.”
    Davon wusste Poppy noch gar nichts, aber sie hatte auch gar nicht mehr die Kraft, sich mit ihm zu streiten. Dass James ein so guter Lügner war, war ein Schock für sie. Hätte sie es nicht besser gewusst, wäre sie vermutlich sogar selbst auf seine Worte hereingefallen.
    Außerdem musste sie daran denken, wie viel seine Liebeserklärung an sie und das Kind ihr bedeutet hätte, wenn sie ihn tatsächlich geliebt hätte. Erst in diesem Moment wurde Poppy klar, dass sie in letzter Zeit kaum noch an Chris gedacht hatte. Andererseits hatte sie kaum Gelegenheit dazu gehabt.
    Abgesehen davon erschien es ihr unfair gegenüber ihrem ungeborenen Kind, von einem Mann zu träumen, den sie niemals haben konnte und der auch nicht der Vater ihres Kindes war.
    Dass ihre Eltern sich nicht darüber wunderten, warum sie auf einmal James liebte, war ebenfalls ein Schock für Poppy.
    Sie
hatte
Chris geliebt.
    Hatte
ihn geliebt?
    Aus irgendeinem Grund war ihr mit einem Mal zumute, als würde sie an einem Abgrund stehen, der sich plötzlich vor ihr aufgetan hatte.
    “Bist du bereit?”, hörte sie James fragen.
    Poppy schluckte nervös. Bereit wofür? Bereit, mit ihm ein gemeinsames Leben zu beginnen? Wie sollte sie dazu bereit sein? Sie hatte sich ihr Leben ganz anders vorgestellt.
    Sechs Wochen später fand die kirchliche Trauung statt. Poppy trug ein elfenbeinfarbenes Kleid aus Seide und Spitze, das bereits James’ italienische Urgroßmutter zu ihrer Hochzeit getragen hatte. Es war ein Geschenk seiner Tante, die extra aus Rom angereist war, um es ihr zu bringen, und, wie Poppy vermutete, um ihr zu ihrer Wahl und ihrem guten Geschmack zu gratulieren, weil sie ihren Lieblingsneffen geheiratet hatte.
    Poppy hatte das Kleid lediglich in der Taille etwas weiter machen lassen müssen. Vielleicht sieht man noch gar nicht, dass ich schwanger bin, überlegte sie, während sie nach der Trauzeremonie im Haus ihrer Eltern schweigend neben James stand. Da sie jedoch in den ersten Wochen wegen der anhaltenden Übelkeit oft krankgeschrieben gewesen war, wussten die meisten Leute vermutlich bereits Bescheid.
    Allerdings hatte niemand etwas gesagt. Nur Sally, die ihr vorher beim Anziehen geholfen hatte, hatte ein wenig neidisch bemerkt: “Chris und ich wollten eigentlich noch ein paar Jahre warten, bis wir eine Familie gründen. Ich dachte, dass ich es auch wirklich wollte, aber jetzt … Ich glaube, wenn man ein Kind von dem Mann erwartet, den man liebt, fühlt man sich ihm noch näher. Claire und Alex sind das beste Beispiel dafür”, fügte sie sehnsüchtig hinzu. “Sie sind so glücklich, jetzt wo sie ein Baby bekommen.”
    Poppy hatte nicht gewusst, was sie darauf erwidern sollte. Wie hätte sie ihr die Wahrheit beibringen sollen – ausgerechnet Sally? Und nun war es bereits zu spät, um es irgendjemandem zu erzählen. James und sie waren verheiratet, Mann und Frau, ein Paar … werdende Eltern.
    Poppy erschauerte und schloss die Augen, als sie sich an den

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