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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Schöpflöffel, die Bruchstücke weiteren Geschirrs und die Takelage geborgen. Die Gegenstände befanden sich nun teils im Schlafzimmer, teils im Erdgeschoss seines Hauses. Bisher waren von Dominic also lediglich die Dinge heraufgeholt worden, die sie bereits gefunden hatten. Heute würde er Neuland erkunden. Kate bedauerte, seine Freude beim Auffinden neuer Gegenstände nicht teilen zu können.
    Sie drehte sich um, traurig darüber, ausgeschlossen zu sein. Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass sie fast ihr ganzes Leben lang Zuschauer gewesen war, jemand, der Vorgänge und Handlungen analysierte und erklärte. Diese Schatzsuche war die erste wirkliche Gelegenheit, diesen Zustand zu ändern, selber aktiv zu werden. Ihre Verletzung aber warf sie zurück.
    Kate vergrub die Hände in den Taschen ihrer Shorts und betrachtete den Himmel. Sie sah ein paar Wölkchen, dünne, weiße Gebilde, die nichts Böses bedeuteten.
    Seufzend und deprimiert stieg Kate zur Kabine hinunter. Ihr blieb nichts anderes übrig als zu warten –auf Dominic.
    Dominic entdeckte zwei weitere Kanonen und markierte deren Position. Falls er nichts anderes finden würde, was Aufschluss über die Zeit gab, in der das Schiff untergegangen war, mussten die Kanonen nach der Bergung von einem Sachverständigen auf ihr Entstehungsdatum hin untersucht werden.
    Obwohl es höchst unwahrscheinlich war, durch die dicke Rostschicht auf ein eingestanztes Datum zu stoßen, versuchte Dominic es eine Zeit lang. Leider ohne Erfolg. Dennoch war er zunächst zufrieden und schwamm in nördliche Richtung.
    Sollte er keine weiteren Erfolge an diesem Tag verzeichnen können, wollte er wenigstens die Größe des Gebietes genauer bestimmen. Vielleicht hatte er Glück und der Bereich, in dem die Teile des Wracks und seine Ladung verstreut lagen, beschränkte sich auf die Größe eines Fußballfeldes. Das war allerdings unwahrscheinlich. Die Überbleibsel hatten sich vermutlich über mehrere Quadratkilometer verteilt. Aber bevor man ein Bergungsschiff mit an der Suche beteiligte, sollte so viel Vorarbeit wie möglich geleistet worden sein.
    Wir werden nicht mehr ohne Werkzeuge auskommen, ein Metalldetektor ist unerlässlich, ging es Dominic durch den Kopf. Bisher hatten Kate und er nur irgendein Wrack entdeckt, auch wenn Kate noch so sicher war, dass es sich um die „Liberty“ handelte.
    Im Augenblick bestand keine Möglichkeit, den Ursprung des Schiffes herauszufinden. Er musste mehr Ladung finden. Dann ließ sich eventuell auch der Schatz endlich aufspüren.
    Und danach? Würde Kate ihren Anteil Gold und die übrigen Gegenstände nehmen und nach Hause fahren?
    Nein, das durfte er nicht zulassen.
    Sobald die Suche nach dem Schatz vorüber war, sobald er aus dem Meer geborgen worden ist, werde ich mich intensiv um unsere Beziehung kümmern, nahm Dominic sich vor. Es musste doch möglich sein, einen Schatz zu retten, der vier Jahre lang verloren war, wenn man sogar etwas ans Tageslicht befördern konnte, das zweieinhalb Jahrhunderte lang auf dem Meeresboden lag.
    Dominic beleuchtete mit der Lampe auf seinem Kopf den Meeresboden. Ohne Werkzeuge vermochte er wirklich nichts auszurichten. Das Meiste dessen, was von dem Schiff übrig geblieben war, verbarg eine dicke Schlammschicht. Er brauchte das von ihm, Dominic, konstruierte propellergetriebene Gebläse. Dieses Gerät ermöglichte es, Schichten aus Sand und Schlamm zentimeterweise abzutragen. Es war eine langsame, aber sichere Methode, auch zerbrechliche Gegenstände freizulegen. Allerdings wäre eine weitere Person erforderlich, die das Gerät vom Boot aus betrieb.
    Dominic dachte an Kate, verwarf diesen Gedanken aber sogleich wieder. Obwohl kein Zweifel daran bestand, dass sie die technische Seite des Unternehmens nach einmaliger Erklärung verstünde, würde sie niemals zustimmen, nur an Bord der „Wirbelwind“ zu arbeiten. Also blieb ihm wohl wirklich nichts anderes übrig, als Marsh in das Abenteuer einzubeziehen.
    Dominic warf einen Blick auf seine Uhr. Seine Zeit war fast abgelaufen, er musste in Kürze an Bord gehen, um die Sauerstoffflaschen gegen neue auszutauschen. Dennoch verweilte er am Boden des Meeres. Mit leeren Händen wollte er nicht zu Kate zurückkehren.
    Wenn ich ihr etwas mitbringe, werden ihre Augen strahlen, dachte er.
    Es dauerte eine Weile, bis Dominic endlich etwas fand. Als er die völlig heile Glasflasche in den Händen hielt, malte er sich Kates begeisterte Reaktion aus, und die Vorstellung

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