Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)
Messingstange.
„Wozu ist das?“ wollte Kate wissen.
„Dies ist die Halterung für dieses Ding.“ Dominic zeigte ihr ein Gerät, das wie ein Kompass aussah. „Es handelt sich um eine Seitenrichtskala. Mit ihr kann man auf verlässliche Art und Weise ein Gebiet abzirkeln. Ich werde sie in den mutmaßlichen Mittelpunkt des Wracks stecken. Sie dient dann als Richtpunkt. Anschließend wird der Kreis magnetisch auf Norden ausgerichtet, und mit einer Schnur messe ich den Abstand zu den Kanonen oder was immer ich vermessen möchte. Sobald das erledigt ist, komme ich wieder hoch und hole den Metalldetektor.“
Kate hatte aufmerksam zugehört. Sie verspürte erneut Unmut. Dominic übernahm die interessante Arbeit, während sie selbst nur die Hände in den Schoß legen konnte. „Dominic, ich fühle mich ausgezeichnet. Ich möchte helfen … dich bei dieser Arbeit weiter unterstützen …“
„Nein.“ Dominic schnitt ihren Versuch rigoros ab, ihr Abkommen zu ändern. Ohne ihr Gelegenheit zu geben, ihre guten Gründe vorzutragen, weshalb sie mit ihm tauchen wollte, kletterte er die Leiter hinunter und verschwand auch schon wieder unter der Wasseroberfläche.
Es war Nachmittag, als Dominic und Kate die Heimfahrt antraten. Dominic war es gelungen, im Meer weitere wichtige Informationen für die Karte zusammenzutragen. Er hatte auch noch andere Gegenstände gefunden und in seinem Beutel mitgebracht: einen Krug sowie Löffel und Gabeln.
Kates Annahme, dass sie die Kombüse entdeckt hatten, verdichtete sich zur Gewissheit. Sie fertigte eine Liste all ihre Funde an und beschäftigte sich mit der detaillierten Beschreibung der Dinge, da sie im Augenblick nichts anderes zu tun hatte.
Ihre Laune hatte sich ein wenig gebessert, denn in der Zeit, in der Dominic zum zweiten Mal zum Wrack hinuntergetaucht war, hatten drei große Fische an ihrer Angel angebissen. Kate wollte sie selbst zubereiten, auch gegen Dominics Willen, und im Esszimmer essen, nicht im Bett.
„Du bist wohl sehr zufrieden mit dir, stimmt’s?“ fragte Dominic, während sie in Richtung Silver Lake Hafen fuhren.
Kate lächelte ihn an. Sie fühlte sich ein wenig müde, empfand das jedoch als angenehm. Es war nicht diese Benommenheit, die sie in den vergangenen Tagen im Bett kaum verlassen hatte. „Drei Fische in der kurzen Zeit sind Grund genug, stolz zu sein“, antwortete sie.
„Zugegeben. Ich möchte das schon deshalb nicht bestreiten, weil ich Appetit auf die Hälfte deines Fanges habe.“
„Ich werde die Fische grillen.“
„Kate …“
Sie blickte ihm fest in die Augen. „Ich habe sie gefangen, ich werde sie auch zubereiten.“
Dominic fuhr mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und schaute Kate prüfend an. Sie wirkte ein wenig erschöpft. Vielleicht gelang es ihm, sie zu einer Ruhepause zu überreden, wenn er behauptete, er lege selbst Wert auf ein Nickerchen.
Kate erholte sich gut. Und außerdem hatte sie Recht. Er brauchte sie eigentlich nicht länger zu umsorgen. „Ich könnte mich eventuell dazu herablassen, die Holzkohle für dich anzuzünden.“
„Darüber lasse ich gern mit mir reden“, stimmte Kate zu. „Ich hätte übrigens auch nichts dagegen, wenn du das Säubern der Fische übernehmen würdest.“
Dominic lachte und fuhr ihr burschikos durchs Haar. Einige Nadeln lockerten sich.
„Dominic“, protestierte Kate und hob ihre Hände, um den Schaden zu beheben.
„Du kannst dein Haar im Hörsaal hochgesteckt tragen“, sagte er unbeirrt, zog vier, fünf Nadeln heraus und warf sie über Bord. „Ich finde es äußerst schwierig, dir zu widerstehen, wenn dein Haar offen und ein ganz klein wenig zerzaust ist.“
„Tatsächlich?“ Kates Verärgerung verflog. Sie entfernte die restlichen Nadeln, schüttelte ihr Haar und ließ es lose im Wind flattern. Dann trat sie näher an Dominic heran, so dass sich ihre Körper berührten, ließ die Hände unter sein T-Shirt gleiten und lächelte über den erstaunten Ausdruck in seinen Augen. „Warum schaltest du nicht den Motor ab und zeigst mir, was geschieht, wenn du nicht widerstehen kannst?“
Das langsame Kreisen ihrer Fingerspitzen auf seiner Brust und ihr verführerisches Lächeln verfehlten ihre Wirkung auf Dominic nicht. „Du weißt, was dann geschieht“, flüsterte er.
„Wie wäre es, wenn du meinem Gedächtnis etwas nachhelfen würdest?“ Ohne seine Antwort abzuwarten, drosselte Kate die Geschwindigkeit des Bootes, bis es nur noch leicht auf den Wellen schaukelte. „Du
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