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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war ihm alle Mühe wert.
    Es handelte sich um gewöhnliches Glas, kein wertvolles Kristall, aber Dominic konnte keinerlei Pressnähte entdecken. Folglich war die Flasche mundgeblasen. Im Laufe der Jahre hatte sich eine dicke Kruste auf der glatten Oberfläche gebildet. Vorsichtig befreite Dominic den Boden der Flasche von dieser Schicht. Sollte die Flasche am Boden kein Datum tragen, würde es anhand der Kruste möglich sein, ihr Alter zu bestimmen.
    Er dachte bereits daran, die Flasche ins „Corning Glasmuseum“ einzuschicken, das in solchen Dingen große Erfahrung hatte, da sah er das Datum. Mit einem zufriedenen Lächeln barg er die Flasche in dem Beutel an seinem Gürtel.
    Nun war es wirklich allerhöchste Zeit für ihn, wieder aufzutauchen.

11. KAPITEL
    D  ie Zeit ist abgelaufen. Fast jedenfalls. Dominic hätte schon längst wieder auftauchen müssen, wenn er auch nur im Mindesten auf seine Sicherheit bedacht wäre!
    Diese Überlegungen gingen Kate durch den Kopf, während sie von Backbord nach Steuerbord und wieder zurück eilte. Warum spielte er nur immer mit dem größten Risiko, wenn es um ihn selbst ging?
    Kate hatte es nicht lange unter Deck ausgehalten. Nachdem sie den von Dominic gezeichneten Lageplan studiert hatte, war ihr ein Buch über Schiffswracks aufgefallen, das Dominic kürzlich gekauft haben musste. Das gleiche Buch befand sich im Nachlass ihres Vaters.
    Es beinhaltete eine ausführliche Anleitung zur Identifizierung und Bergung von Wracks, wobei besonders auf übliche Fehleinschätzungen und Gefahren hingewiesen wurde. Die Passagen über die Gefährlichkeit hatte Kate nur überflogen, weil es ihre Angst gesteigert hätte, darüber nachzudenken, solange Dominic unten war. Trotz der einfachen, sachlichen Ausdrucksweise vermittelte das Buch viel von der abenteuerlichen Atmosphäre bei einem derartigen Unterfangen. Kate hatte es mit an Deck genommen und gelesen.
    Spanische Galeonen, holländische Handelsschiffe, britische Fregatten. Allein die Liste der Wracks vor der Küste von North Carolina war sehr umfangreich. Diese Schiffe waren allesamt entdeckt worden, ihre Geschichte schon ausführlich beschrieben. Das Abenteuer der Entdeckung gehörte der Vergangenheit an. Eines Tages würde auch die Arbeit ihres Vaters belohnt werden und ihr Entschluss, seinen Traum zu verwirklichen, sich als richtig erweisen. Dann nämlich würde die „Liberty“ in diese Liste aufgenommen.
    Ungeduldig wartete Kate auf Dominic. Ihre Gedanken kehrten zu ihrem Vater zurück. Auch er hatte sich einmal über das Buch gebeugt, Pläne geschmiedet und Berechnungen angestellt. All seine Nachforschungen hatten ihn nicht weitergebracht und mit seinem Tod ein jähes Ende gefunden. Warum hatte er sich ihr, Kate, nicht anvertraut, sie nicht teilnehmen lassen an seinen Forschungen?
    Kate seufzte. Darauf würde sie niemals eine Antwort erhalten.
    Sie dachte über ihr Leben seit dem Tod ihres Vaters nach. Ihre erste Entscheidung war die Rückkehr nach Ocracoke, ihre zweite die bedingungslose Hingabe an Dominic gewesen. Ihr nächster Entschluss würde sein, ihn wieder zu verlassen.
    Während sie auf die ruhige Fläche des Meeres schaute, kamen Kate Zweifel daran, dass ihr Verstand ihre Schritte bestimmt hatte. War es nicht vielmehr so, dass sie sich von ihrem Herzen leiten ließ?
    Endlich entdeckte Kate eine Kette von Luftblasen. Erleichtert sah sie, wie Dominic auftauchte, sich an der untersten Stufe der Leiter festhielt und seine Tauchermaske hochschob.
    „Wartest du auf mich?“
    Ihre Erleichterung vermischte sich mit Verärgerung über seinen beiläufigen Ton. Schließlich hatte sie voll Sorge ausgeharrt und sich geängstigt. „Es war sehr knapp.“
    „Ja.“ Dominic reichte ihr die Sauerstoffflaschen hoch. „Ich konnte nicht widerstehen, dir ein kleines Geschenk mitzubringen.“
    „Mir ist nicht nach Scherzen zu Mute, Dominic“, sagte Kate, während Dominic an Bord der „Wirbelwind“ kletterte. „Du würdest mit mir schimpfen, wenn ich so lange unten geblieben wäre.“
    „Überlass es Linda, andere zu bemuttern“, erwiderte Dominic leichthin und zog den Reißverschluss seines Taucheranzuges auf. „Von ihr bin ich es gewöhnt.“
    Dann trat er auf Kate zu, schlang die Arme um ihren Körper und presste die Lippen auf ihren Mund. Sein Kuss schmeckte nach dem Salz des Meeres.
    Als Dominic sie freigeben wollte, hielt Kate ihn fest und setzte den Kuss fort. Eine Welle der Wärme und Zärtlichkeit durchflutete sie

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