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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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würde der Hai möglicherweise auf der Suche nach ereignisreicheren Gewässern weiterschwimmen. Kate hatte einiges über Haie gelesen, kannte solche Situationen aus Büchern. Und Dominic hatte ihr gesagt, was in solchen Fällen zu tun sei. Damals hatten sie an Deck seines Bootes gesessen. All das schien so weit entfernt, so unwirklich zu sein, als sie emporschaute und das glatte Raubtier zwischen sich und der Oberfläche beobachtete.
    Bewegung zog ihn an. Das wusste sie. Die Bewegungen der Arme und Beine eines Schwimmers.
    Nur keine Panik. Kate zwang sich dazu, ruhig zu bleiben, völlig regungslos zu verharren.
    Er war kaum fünf Meter von ihr entfernt. Kate konnte die kleinen schwarzen Augen sehen, bemerkte die gleichmäßig arbeitenden Kiemenspalten.
    Sie atmete flach und wandte den Blick nicht von dem Hai ab. Sie brauchte nur zu warten, bis sich der Räuber entfernen würde.
    Dominic. Sekundenlang setzte ihr Herzschlag aus. Kate spähte in die Richtung, in der Dominic verschwunden war. Er würde wiederkommen, jeden Augenblick konnte er herabschwimmen, ohne zu ahnen, was hier lauerte.
    Der Hai würde die Bewegung des Wassers mit dem unfehlbaren Gespür des Jägers erfassen. Dominics Schwimmzüge würden ihn anziehen, bevor sie, Kate, auch nur die Gelegenheit hatte, Dominic zu warnen.
    Er wusste nichts von dem überaus gefährlichen Meeresbewohner, er wäre ihm hilflos ausgeliefert. Kate wagte nicht, ihre Gedanken zu Ende zu führen. Sie musste etwas unternehmen. Sie konnte nicht untätig mit ansehen, wie Dominic dem sicheren Tod entgegenschwamm.
    Ihr Blick fiel auf die Harpune. Sie lag etwa einen Meter von ihr entfernt. Gesichert. Aus Gründen der Vorsicht.
    Sicherheit, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte noch nie mit einer Harpune geschossen. Ohnehin musste sie erst einmal an die Waffe herankommen. Es gab nur diese eine Möglichkeit der Rettung. Ihr blieb keine Zeit, ihre Nerven zu beruhigen. Also begann sie, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
    Zentimeter für Zentimeter bewegte sie sich auf die Harpune zu, wobei sie den Hai fest im Auge behielt. Im Moment schien er ziellos umherzugleiten. Er schaute nicht einmal in ihre Richtung. Vielleicht verschwand er, bevor Dominic wiederkehrte? Aber auf diese Möglichkeit durfte sie sich nicht verlassen. Sie musste an die Waffe heran. Mit leicht zitternden Fingern tastete sie nach dem Schaft. Die Zeit schien dahinzuschleichen.
    Kates Bewegungen waren langsam, wie in Zeitlupe, kaum wahrzunehmen. Doch ihre Gedanken überschlugen sich förmlich.
    Endlich konnte sie mit den Fingern die Harpune umklammern. Aus den Augenwinkeln sah sie einen Schatten, der von der Oberfläche herabtauchte. In diesem Moment wandte sich der Hai nach links, Dominic zu.
    Nein! Der stumme Schrei dröhnte in Kates Kopf. Blitzschnell brachte sie die Harpune in Anschlag. Nur der eine Gedanke leitete sie: den geliebten Mann zu retten. Ohne Zögern schwamm sie los, um zwischen Dominic und den Hai zu gelangen. Sie musste näher herankommen.
    Kate war jetzt völlig ruhig und kaltblütig. Zum zweiten Mal sah sie die kleinen ausdruckslosen Augen des Hais. Diesmal waren sie genau auf Kate gerichtet. Sie wirkten auf Kate abgrundtief böse. Es waren die grausamen Augen eines mörderischen Raubtieres.
    Der Hai kam mit einer solchen Geschwindigkeit auf sie zu, dass es ihr den Atem verschlug. Er riss sein Maul auf, und Kate schaute in eine tiefe, finstere Höhle.
    Dominic tauchte schnell von der Wasseroberfläche herab. Er hatte es eilig, zu Kate zurückzukehren, die Suche gemeinsam mit ihr fortzuführen. Der Schatz hatte sie wieder zusammengebracht, und mit seiner Hilfe würden sie in der Lage sein, ihre Zukunft unabhängig und frei zu gestalten. Vorfreude erfüllte ihn, während er tiefer schwamm.
    Da erblickte er den Hai. Der Schrecken fuhr ihm durch alle Glieder. Sofort hielt er inne. Obwohl er im Kampf gegen ein solches Raubtier mit einem Messer so gut wie nichts ausrichten konnte, langte er vorsichtig nach dem Tauchermesser, seiner einzigen Waffe.
    Urplötzlich schoss Kate vom Boden empor. Entsetzt starrte Dominic zu ihr hinüber. Hatte sie den Verstand verloren? Erkannte sie die Gefahr nicht? Jetzt blieb keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Mit aller Kraft schwamm Dominic auf sie zu.
    Er war zu weit von ihr entfernt. Er würde es nicht rechtzeitig schaffen. Der Hai würde Kate erfassen, bevor er nahe genug war, dem Tier sein Messer in den Leib zu stoßen.
    Als Dominic sah, was Kate in ihren Händen hielt,

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