Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
Vom Netzwerk:
Augen tanzten.
    »Die U-Bahn ist ein einziger Albtraum«, hörte ich Ethan schimpfen. Er war plötzlich nur wenige Zentimeter von mir entfernt und strich sich sein schwarzes Haar aus den Augen. Meine Wangen glühten. Ich schielte hinter meiner Zeitschrift hervor.
    »Eine geschlagene Stunde habe ich gebraucht, um hierherzukommen. Die Verbindungen an sich sind gut, nur dass auf sämtlichen Hauptlinien gerade gebaut wird. Lediglich eine einzige verdammte Linie hat reibungslos funktioniert. Vielen Dank, Londoner U-Bahn! Hallo, Eve, du siehst toll aus!«
    Ich ließ das Magazin fallen und stand unbeholfen auf. Ich spürte, wie sein Blick über mich glitt, während er seine Tasche ablegte. Ich legte meine Hände verlegen auf die Oberschenkel – ich bedauerte, eine kurze Hose angezogen zu haben, und wünschte mir, in einem Sack zu stecken.
    »Hallo«, erwiderte ich und winkte ihm zu, indem ich wie eine Irre mit der Hand Kreise in die Luft zeichnete.
    »Schön, dich zu sehen«, meinte Ethan und winkte auf die gleiche Weise zurück. Unsere Blicke trafen sich einen Augenblick, und wir unterdrückten beide ein Lächeln. Dann setzte ich mich wieder hin und legte ein Kissen auf meine Beine.
    »Nun«, sagte Maggie, stellte sich zwischen mich und Ethan und hielt eine Flasche Rotwein in der Hand. »Möchtest du etwas trinken? Eves Freund hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Ich finde, darauf sollten wir anstoßen.«
    Ich wurde fürchterlich rot und ärgerte mich über Maggie, weil sie mich so in Verlegenheit brachte.
    »Nein«, wandte ich schnell ein und schaute hinüber zu Ethan. »Nein, er hat mir noch keinen Antrag gemacht. Ich glaube nur, dass er es vorhat. Das ist alles.«
    »Das ist alles? «, fragte Ethan, setzte sich auf das Sofa mir gegenüber, zog umständlich eine Flasche Champagner aus der Tasche heraus und vermied jeglichen Blickkontakt mit mir. »Das ist schon ein Hammer. Ich finde, wir sollten auf jeden Fall darauf anstoßen …«
    »Vielleicht mit Arsen«, flüsterte er so, dass nur ich es hören konnte. Wir schauten uns in die Augen.
    »Hör mal, es steht noch gar nicht fest …«, sagte ich und hatte sofort ein schlechtes Gewissen, weil ich Joe gegenüber so grausam war, doch sofort stellte ich klar: »Aber ich hoffe, er wird es tun.«
    »Das hört sich aber nicht sehr begeistert an«, bemerkte Maggie. »Die meisten Mädels hätten an deiner Stelle schon irgendeine Brautzeitschrift abonniert. Vielleicht solltest du meinem Rat folgen und Geliebte werden. Dann hast du lauter bedeutungslose Affären mit gut aussehenden Männern, in denen es mehr oder weniger nur um Sex geht.«
    Ich betrachtete Maggie und wusste, was sie mit diesem Satz bezweckte. Sie gab Ethan zu verstehen, was sie ihm anbieten konnte, im Gegensatz zu mir, der »Heiratskandidatin«. Dabei kannte sie noch nicht einmal die Hälfte unserer Geschichte und hatte keine Ahnung, wie sehr Ethan und ich uns geliebt hatten und dass wir so gut wie unzertrennlich gewesen waren. Ethan tat zwar so, als würde er die Schwingungen im Raum nicht spüren, doch dürften sie ihm kaum entgangen sein. Er legte seinen Arm auf die Rückenlehne des Sofas. Nachdem Maggie ihm ein Glas Wein gegeben hatte, setzte sie sich neben ihn, sodass es aussah, als hätte er den Arm um sie gelegt. Maggie drehte sich zu ihm, lächelte ihn an und drehte eine ihrer Korkenzieherlocken um den Finger.
    Ich spürte einen Anflug von Eifersucht. Schicksal? Was für ein Unsinn. Was tat ich nur hier? Ich vermisste Joe, und ich wünschte mir, ich hätte ihm die Wahrheit gesagt. Ich starrte aus dem Fenster und fragte mich, ob ich mir nicht einfach eine Entschuldigung ausdenken und gehen sollte.
    »Nun«, sagte Ethan und schaute mich an, »du bist aber nun mal nicht eins dieser meisten Mädchen, nicht wahr, Eve? Egal, lasst uns auf Joes möglichen Antrag trinken. Wirklich, wenn du glücklich bist, sollten wir das alle feiern.«
    Wir hoben ein wenig halbherzig unsere Gläser. Ich trank hastig und ermahnte mich, langsamer zu machen, denn ich war jetzt schon angeheitert.
    »Der Abend wird bestimmt schön, ich habe ein gutes Gefühl«, meinte Ethan zerstreut. »Hm, es riecht schon sehr lecker.«
    Das stimmte. Der feine Geruch, der aus der Küche drang, machte mich wirklich hungrig. Ethan schnupperte herum, hörte aber sofort auf, als es wieder klingelte. Maggie stand vom Sofa auf und lief halb zur Tür. Das war meine Chance. Wenn ich schon hier war, wollte ich auch ein paar Antworten von ihm bekommen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher