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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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getreten hat, als wärst du ein Sack Kartoffeln. Und all das nur, weil du der irrigen Auffassung bist, dass das, was zwischen euch war, wahre Liebe gewesen wäre. Du bist völlig verrückt und benimmst dich wie ein Opfer, das keine Kontrolle mehr über sich hat. Aber ich weigere mich, danebenzustehen und dir zuzusehen, wie du alles vermasselst!«
    Ich hob die Hände und bettelte um Gnade.
    »Langsam, Isabel«, wandte ich ein. »Ich bin gerade erst aufgestanden. Mach mal halblang! Warum bist du so wütend?«
    »Oh, Eve«, sagte sie und gab einen Stoßseufzer von sich. »Ich glaube, du machst einen Riesenfehler. Du musst endlich damit aufhören.«
    In mir stieg kalte Wut hoch. Ich wusste, Isabel wollte nur das Beste für mich, doch das war des Guten zu viel. Ich war kein Opfer, sondern mutig, ehrlich und mir gegenüber treu, wie unbequem das auch war. Wieso sollte das ein Fehler sein? Sich selbst treu zu sein war meiner Meinung nach das Wichtigste, was man in seinem Leben tun konnte.
    »Ich tue das, was mir mein Instinkt rät«, erklärte ich mit glühenden Wangen und festem Blick in ihre Augen. »Es war die wahre Liebe mit Ethan. Das weiß ich, hier drinnen«, sagte ich und klopfte dabei auf mein Herz. »Und darüber kann ich mich nun mal nicht so einfach hinwegsetzen.«
    »Wieso ist er dann überhaupt gegangen?«, fragte sie etwas sanftmütiger, hob verständnislos die Hände und ließ sie wieder sinken.
    »Weil …«, begann ich, »er vielleicht Angst bekam oder ich ihn zu sehr einnahm. Man hört einfach nicht mal eben über Nacht auf, jemanden zu lieben. Genauso ist es auch jetzt mit Joe. Ich habe nicht aufgehört, ihn zu lieben, aber ich kann zurzeit nicht mit ihm zusammen sein. Das wäre nicht fair.«
    Isabel schüttelte den Kopf und murmelte etwas vor sich hin.
    »Hör auf damit, ja?«, sagte sie. »Du hast nichts falsch gemacht. Es lag nicht an dir, dass Ethan ein Vollidiot war, der dir gegenüber nicht genügend Respekt hatte, um die Beziehung anständig zu beenden.«
    Ich holte tief Luft. Isabel würde meine Gefühle in dieser Hinsicht nie verstehen. Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob ich sie selbst verstand.
    »Er hat mir einen Brief geschrieben, den ich allerdings nie erhalten habe. Darin erklärte er, warum er mich verlassen hat«, verteidigte ich ihn verzweifelt. »Also hat er sich zumindest bemüht. Ethan ist kein Vollidiot. Er ist der charmanteste, charismatischste Mann, dem ich je begegnet bin. Er würde mich nie einfach so verlassen, nur weil ihm nicht danach ist, mit mir zu reden. Wie auch immer, jetzt ist er zurück, und er glaubt, unser Wiedersehen wäre Schicksal und wir beide wären füreinander bestimmt. Und wie blöd das auch klingen mag, irgendwas in mir muss herausfinden, ob das stimmt.«
    Isabel fuhr sich mit den Händen durchs Haar und presste sie einen Moment lang auf ihre Augen.
    »Tut mir leid«, erwiderte sie. »Aber ich denke, da liegst du völlig falsch. Ich kann nicht einfach zusehen, wie du dir dein schönes Leben mit Joe ruinierst, mit dem du, nebenbei gesagt, sehr glücklich warst, bevor Ethan aus der Versenkung auftauchte, nur weil du zu stur bist, dich von mir daran erinnern zu lassen, wie deine Beziehung zu Ethan lief«, sagte sie. »Du konzentrierst dich schon jetzt nicht mehr wirklich auf das Café, nur weil er wieder da ist. Und dieses Café ist nicht nur dein Traum, Eve, sondern auch meiner. Ich weiß, ich gehe nach Dubai, doch der Laden ist mir immer noch wichtig. Ich reiße mir den Hintern auf und rackere mich ab, damit du einen guten Start hast. Ich habe die ganze Woche quasi allein dort verbracht und die Wände fertig verputzt, währenddessen du ein paarmal vorbeigeschaut hast, hier und da eine Kleinigkeit gearbeitet hast, aber bei Weitem nicht genug. Hier, schau dir meine Fingernägel an!«
    Isabels Stimme zitterte. Sie streckte ihre Hände aus und zeigte mir ihre Nägel mit dem abgeblätterten rosafarbenen Nagellack. Ich sah es ihr an ihrem verkniffenen Mund an, dass sie mir böse war. Panik stieg in mir hoch. Der Grund für den einzigen Streit in unserer zehnjährigen Freundschaft war ein Flickenteppich gewesen, den ich auf dem Camden Market für die Wohnung gekauft hatte, die wir uns damals teilten. Da er ihr nicht gefiel, hatte ich ihn aus dem Fenster auf die Straße hinausgeworfen, und wir haben zu lachen angefangen.
    »Ich weiß, es tut mir leid.« Ich fühlte mich hundeelend. »Aber bitte versuch doch, mich zu verstehen. Mein Leben steht gerade auf dem

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