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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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nicht sagen, und vielleicht war das auch gut so, sonst käme sie noch auf wirre Gedanken. Vorsichtig, wie er war, hielt er solche Impulse lieber unter Kontrolle.
    „Komm, gehen wir zu Stefano und Alice, seiner Frau. Die beiden sind meine ältesten Freunde.“ Eine Hand leicht an ihrem Rücken, geleitete er sie durch die Halle.
    Er blieb plötzlich stehen, und fragend schaute Jess in sein gebräuntes Gesicht. Das sinnliche Bewusstsein schwappte über sie wie eine Welle, eine Flut von Emotionen rollte über sie hinweg, gleichzeitig nahm sie den Duft seines Aftershaves wahr. Wie sehr sie diesen Duft liebte! Der erste Bartschatten stand auf seinem Kinn, und ihre Fingerspitzen prickelten vor Verlangen, darüberzufahren. Ihr ganzer Körper summte. Das geschah jedes Mal, wenn sie in seiner Nähe war, und mit jedem Mal wurde es stärker. Sie wünschte, er würde sie küssen. Wünschte es sich so sehr, dass es schmerzhaft war.
    „Ich weiß, piccola mia “, raunte er sanft, und seine Augen schimmerten golden. „Aber unsere Gäste warten auf uns.“
    Jess war sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. Falls ja, dann wusste er genau, was in ihr vorging – eine Vorstellung, die sie entsetzte. Mit hochroten Wangen trat sie in das Speisezimmer. Ein breit gebauter Mann Mitte dreißig mit Geheimratsecken schaute ihr mit lebhaften braunen Augen entgegen. Seine Frau, eine große schlanke Blondine, war so hübsch, dass Jess sich zusammennehmen musste, sie nicht unentwegt anzustarren.
    „Ich hab mich schon darauf gefreut, Sie kennenzulernen“, grüßte Alice di Silvestri mit einem herzlichen Lächeln, und an ihrem Akzent ließ sich sofort erkennen, dass sie Amerikanerin war.
    Als Cesario den Arm um Jess’ Taille schlang, zuckte Jess zusammen, doch dann wurde ihr bewusst, dass sie in ihrer Rolle als glückliche Braut vor ihrem ersten Publikum stand. Und in diesem Moment verwarf sie Ärger, Angst und Unsicherheit, schüttelte das drückende Gewicht ab, das bis jetzt auf ihren Schultern gelegen hatte, und lächelte.
    Sie hatte schon viel Schlimmeres überlebt, da würde sie auch eine befristete Vernunftehe durchstehen. Ganz gleich, was jetzt auf sie zukam … sie würde damit fertigwerden.

5. KAPITEL
    „Du bist bildschön.“ In Robert Martins Augen stand ein verdächtiges Schimmern, als er von der Tür des Wohnzimmers aus Jess in ihrem Brautkleid bewunderte.
    Jess betrachtete sich im mannshohen Flurspiegel und war überrascht: Die Stilistin hatte ihr zu einem elfenhaften Gesicht verholfen, und der Starfriseur hatte wahre Wunder mit ihren widerspenstigen Locken vollbracht, die sich jetzt sanft schimmernd um ihre bloßen Schultern ringelten. Ein Diamantdiadem, einer Prinzessin wert, schmückte ihren Kopf. Cesario hatte es ihr zukommen lassen, zusammen mit der Information, dass es sich um ein Familienerbstück handle. Wenn sie daran dachte, musste sie sich ein Lächeln verkneifen. Hatte er befürchtet, sie könnte es für ein persönliches Geschenk halten? Solche Illusionen machte sie sich nicht über ihren Bräutigam.
    In Cesario di Silvestris Plänen hinsichtlich ihrer Beziehung war Persönliches nicht vorgesehen. Ihr Bräutigam war skrupellos, fast unmenschlich diszipliniert und zudem äußerst clever. Was seinen Ruf bei Frauen betraf, so gab es genügend Beweise für seine aktive Libido, doch Jess war überzeugt, dass er gefühlsmäßig eher kalt war. Er mochte sich ein Kind wünschen, aber Wärme und Zuneigung würde dieses Kind wahrscheinlich nur von ihr erhalten. Cesario plante immer jeden Schritt genauestens im Voraus, er war ein Kontrollfreak mit den höchsten Ansprüchen an sich selbst und andere. Da drängte sich doch automatisch die Frage auf, wieso er, der jede Frau hätte haben und heiraten können, sich ausgerechnet eine Tierärztin vom Land mit bescheidenem Hintergrund auswählte.
    War ihr Sex-Appeal der ausschlaggebende Faktor? Oder lag es tatsächlich nur daran, weil sie ein Mal Nein gesagt hatte? Konnte es sein, dass ein Mann so kleinlich war? Sie hielt sich wahrhaftig nicht für eine Femme fatale, aber was sonst könnte der Grund für Cesarios anhaltendes Interesse sein? Es fiel ihr schwer, sexuelle Attraktivität als etwas Erstrebenswertes oder gar Positives zu sehen, hatte es sie doch einmal fast das Leben gekostet, dass sie zum Objekt der Begierde eines Mannes geworden war. Jess erschauerte. Sie erlaubte es sich nur selten, an diese traumatische Episode zurückzudenken.
    Die vierjährige Emma und

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