Ein Milliardär entdeckt die Liebe
sondern das Baby, das sie sich schon vorstellte. Ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen, das war ihr gleich, solange ihr Baby nur gesund war.
Ihr Puls beruhigte sich langsam wieder, sie drehte sich zu Cesario um und blickte ihn mit Augen voller Feindseligkeit an. „Ich tue genau das, was mir passt. Ich bin es nicht gewohnt, dass man mir Vorschriften macht.“
Anspannung und latente Erregung setzten ein langsames schweres Pochen in ihm in Gang. Cesario musterte ihre wache, aufrührerische Miene und fragte sich, ob es an ihren Stacheln und an dem Schmutz in ihrem Beruf lag, dass sie noch immer ungebunden war. Einen Moment lang war er überzeugt gewesen, dass nichts sie würde aufhalten können, dass sie sich wie eine Tigerin aus dem Käfig freikämpfen würde. Sie besaß ein viel leidenschaftlicheres Temperament, als er angenommen hatte. Eigentlich müsste ihn diese Entdeckung beunruhigen, stattdessen erregte es ihn. Anscheinend war er dabei, auf die harte Tour zu lernen, dass das, was er brauchte, nicht unbedingt das war, was er sich vorgestellt hatte.
„Aber du wirst dir diese Optionen überlegen und dann deine Entscheidung treffen“, murmelte er heiser. Der Verdacht drängte sich ihm auf, dass er sie nun, da sie wieder in den Käfig zurückgekehrt war, absichtlich provozierte.
Seine tiefe leise Stimme fuhr Jess über den Rücken wie eine entwaffnende Liebkosung. Warum nur reagierte sie so auf seine Nähe? Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, doch noch immer spürte sie das Spannen ihrer Brüste und das Ziehen in ihrem Schoß. Lust, mehr war es nicht, eine normale menschliche Reaktion und kein Grund, sich darüber aufzuregen, versuchte sie sich zu beruhigen. Doch es funktionierte nicht so, wie sie hoffte. Cesario di Silvestri war der einzige Mann, der je eine solche Wirkung auf sie gehabt hatte. Ein Blick auf ihn beim ersten Treffen hatte gereicht, um die Flammen in ihr zu entzünden, und dieses Wissen nagte ständig an ihr.
Jess bemühte sich, seine Wirkung auf sie abzuschütteln und das Gespräch weiterzuführen, ohne allzu offenkundig einen Rückzieher zu machen. „Ich werde darüber nachdenken.“
„Und eine Entscheidung treffen …“
„Du willst die Entscheidung jetzt schon hören, oder?“ Das Temperament ging schon wieder mit ihr durch, bevor sie Gelegenheit hatte, sich zusammenzureißen. „Wie kann ein Mensch nur so ungeduldig sein?“
Aus Cesarios undurchdringlichem Blick ließ sich absolut nichts ablesen. „Wir haben sehr viel in sehr kurzer Zeit zu erledigen. Wenn uns das gelingen soll, brauche ich deine Kooperation.“
Über sich selbst entsetzt, weil sie sich im Gegensatz zu ihm so wenig unter Kontrolle hatte, nickte Jess nur knapp.
„Du wirst dein Tierheim nach Halston Hall verlagern müssen. Ich ging davon aus, dass du dieses Tätigkeitsfeld beibehalten willst, und habe daher bereits mit dem Verwalter des Anwesens gesprochen.“
„Hast du also, ja?“ Die sarkastische Frage war heraus, bevor Jess sich zurückhalten konnte.
„Natürlich. Es wäre unsinnig, deine Arbeit auf Land fortzuführen, das mehrere Meilen entfernt liegt, wenn hier genug Grund vorhanden ist. Du kannst die entsprechenden Unterbringungsmöglichkeiten für deine Schützlinge aufstellen lassen, natürlich übernehme ich die Kosten dafür. Zudem würde ich vorschlagen, dass du zumindest eine ständige Hilfe einstellst.“
Ein ungläubiger Laut stieg aus ihrer Kehle. Noch immer blitzten ihre Augen zornig. „Sonst noch was?“
„Nach der Hochzeit werden wir sechs Wochen in Italien verbringen. Du wirst dich also nach einem zuverlässigen Ersatz für dich umsehen müssen, der sich so lange um die Tiere kümmert.“
Abrupt verschränkte Jess die Arme vor der Brust. Das war besser, als etwas durch die Luft zu werfen – in einem kindischen Wutanfall, wie er es vorhin genannt hatte. Er hatte an alles gedacht, nicht das kleinste Eckchen ihres Lebens war mehr vor seiner Einmischung sicher, und er saß eindeutig am längeren Hebel.
Cesario ließ den Blick über ihre verbissenen Züge gleiten. Explosive Spannung lag in der Luft. Er wollte mit den Fingern durch dieses wunderbar seidige Haar fahren, wollte die Anspannung aus den zierlichen Schultern wegmassieren und Jess versichern, dass, wenn sie ihm zu Gefallen war, keine Grenzen existierten. Denn es gab nichts, was er nicht für sie tun würde, nichts, was er ihr nicht geben würde. Doch unter den momentanen Umständen konnte er das
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