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Ein Millionär und Verführer

Ein Millionär und Verführer

Titel: Ein Millionär und Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS
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glaubte sie, er könnte ihre Gedanken lesen.
    „Ich will …“ Ihr versagte die Stimme. „Ich halte dich für einen mächtigen, charismatischen Mann. Und ich glaube, dass du dich nach einer Familie und einem Zuhause sehnst, auch wenn es dir nicht immer bewusst ist“, fügte sie schnell hinzu.
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Glaubst du das, oder willst du das glauben?“
    Was sie glauben wollte? Hätte er ihre Gedanken lesen können, hätte er sie wohl auf der Stelle aus seinem Wagen, aus seinem ganzen Leben geworfen. Sie wollte glauben, dass er ein schlechter Mensch war und dass sie keine Schuld auf sich lud, indem sie ihn nur des Geldes wegen geheiratet hatte. Sie wollte glauben, dass sie keine Gefühle für ihn haben durfte, weil er ihren Vater in den Ruin getrieben hatte. „Ich glaube, dass alle Menschen ein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit haben.“
    Sein Blick schien noch intensiver zu werden. „Nimm dich in Acht, Calista. Es wäre besser, wenn du gar nicht erst damit anfängst, mich für einen emotionalen Menschen zu halten. Ich habe mein ganzes Leben über zu lernen versucht, ohne Gefühle auszukommen, und daran werde ich auch jetzt nichts ändern.“
    Während er die Worte aussprach, gefror ihr regelrecht das Blut in den Adern. „Willst du damit etwa sagen, dass du keine Gefühle für mich hast? Aber warum hast du mich dann geheiratet?“ Sie sah ihn wütend an. „Ach ja, ich vergaß: Du hast ja eine Frau gebraucht, um in den Augen deiner Geschäftspartner besser dazustehen.“
    „Du weißt, dass du mich vom ersten Augenblick an fasziniert hast.“
    „Und ich war eine gute Investition.“ Sosehr dieses Thema ihre Gefühle auch verletzte: Es war gut, darüber zu sprechen. Sie musste sich unbedingt immer wieder daran erinnern, dass er genauso schuldig war wie sie und dass es sich nicht lohnte, Gefühle für ihn zu entwickeln.
    „Und ich kann einfach nicht genug von dir bekommen“, murmelte er und zog sie an sich.
    „Leo, was willst du von mir? Du weigerst dich, mir dein Herz zu öffnen, und trotzdem suchst du immer wieder meine Nähe.“
    „Ich will alles“, flüsterte er. „Ich will deine Seele, deinen Körper, dein Herz.“
    Calista verschlug es den Atem. „Aber das ist lächerlich, und es ist unfair.“
    „Ich habe nie behauptet, dass ich fair bin.“
    In dieser Nacht schien er sie förmlich zu verschlingen. Es war, als würde er versuchen, sie mit allen Mitteln dazu zu bewegen, sich ihm ganz und gar hinzugeben. Als sie am nächsten Morgen erwachte, fühlte Calista sich fast wie eine Prostituierte. Was würde sie alles tun, damit ihre Schwestern eine sichere Zukunft hatten?
    Die widersprüchlichen Gefühle, die in ihr rangen, und ihre ganze Lebenssituation belasteten sie. Calista glaubte, fast daran ersticken zu müssen. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, ließ sie Pooh in ihren Wagen und fuhr zu ihren Schwestern. Mit jeder zusätzlichen Meile, die zwischen ihr und Leo lag, fiel Calista das Atmen etwas leichter.
    Nachdem sie auf der Veranda gepicknickt hatten, liefen die Zwillinge und Justin ins Wohnzimmer, um Wii zu spielen. Dadurch konnten Sharon und Calista sich ungestört unterhalten.
    „Und, wie machst du dich als Ehefrau, meine Liebe?“, fragte Sharon und schenkte ihr ein warmes Lächeln.
    „Ich würde sagen, ich erfülle meinen Zweck.“
    Sharon sah sie überrascht an. „Wie meinst du das?“
    Calista winkte ab. „Ach, nichts, war nur ein Witz.“
    „Wie läuft es denn so bei euch Frischvermählten?“, hakte ihre Cousine misstrauisch nach.
    „Gut“, erwiderte Calista halbherzig. „Toll. Aber Mrs. Leo Grant zu sein ist ein Vollzeitjob. Ich musste kündigen.“
    Schweigen senkte sich über sie.
    „Klingt nicht so, als wärst du glücklich darüber“, stellte Sharon schließlich fest.
    Calista lachte, um ihr Unwohlsein zu überspielen. „Aber natürlich bin ich glücklich. Jetzt kann ich mich voll und ganz dem Nichtstun widmen. Etwas Schöneres kann ich mir kaum vorstellen.“
    „Wie du meinst“, murmelte Sharon zweifelnd.
    „Wie geht es Tami?“, fragte Calista und wechselte damit abrupt das Thema.
    Ihre Cousine kreuzte die Finger. „Ich will es nicht verschreien, aber es läuft besser. Sie hat zwar immer noch Freunde, mit denen ich nicht einverstanden bin, aber immerhin kommt sie jetzt jeden Abend pünktlich nach Hause. Um ehrlich zu sein, mache ich mir Sorgen darüber, wie sie sich auf dem College entwickelt, wenn niemand mehr auf sie achtgeben

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