Ein Millionaer zum Heiraten?
Ein sanfter Wind ließ Phoebes Kleid, das sie zur Trauung getragen hatte, sinnlich um ihre Beine streichen.
„Das ist viel mehr, als ich erwartet habe.“ Sie spähte unter eine der Servierhauben und stellte fest, dass es Steak und Hummer gab. Der Duft warmer, geschmolzener Butter stieg ihr in die Nase. „Sehr viel mehr.“
Sie hatte angenommen, Kyle hätte einige Reste des mittäglichen Festmahls mitgebracht. Stattdessen hatte er ein ganzes Menü servieren lassen, und das auf einem wunderschön gedeckten Tisch in appetitanregend dekorierten Portionen.
Kyle wies mit einer einladenden Geste auf den Stuhl neben sich. „Ich dachte, du seist vielleicht hungrig.“
Phoebe folgte seiner Einladung und ging an ihm vorbei, um Platz zu nehmen. Kurz streifte sie ihn mit der Schulter. Als er ihr den Stuhl zurechtschob, berührten seine Unterarme flüchtig ihre Taille, und sein frisches Cologne reizte ihre Sinne mehr als jedes noch so leckere Essen.
Plötzlich stieg heftiges Verlangen in ihr auf. Sie wollte den Kopf gegen seine Schulter lehnen, erneut seinen Mund auf ihrem Mund zu spüren … Wie um sich zur Ordnung zu rufen, schüttelte sie den Kopf.
„Ja, ich bin hungrig.“ Wie ausgehungert …
Wenn sie schon den Hunger ihrer Sinne nicht so stillen konnte, wie es ihr Körper verlangte, dann konnte sie wenigstens dieses Essen genießen. Sie legte sich ihre Leinenserviette über den Schoß und warf einen Blick auf die cremige Krabbensuppe in der Tasse vor ihr.
Kyle zeigte auf die beiden bereitstehenden Weinflaschen. „Hättest du gern den Chardonnay oder den Merlot?“ Er lächelte. „Keine Angst, ich habe nicht vor, dich betrunken zu machen und dann meine ehelichen ‚Rechte‘ einzufordern. Die Köchin war sich bloß nicht sicher, ob wir lieber Weiß- oder Rotwein zum Essen trinken möchten.“
Eheliche Rechte.
Dieses Stichwort regte augenblicklich Phoebes Fantasie an. Sie malte sich aus, wie sie beide sich in Kyles Laken wälzten und ihre gegenseitige Anziehung zu einem hitzigen Höhepunkt brachten. Die Vorstellung, sich mit dem Mann, der ihr gegenübersaß, zu vereinigen, versetzte sie in eine fast unerträgliche körperliche Anspannung.
Schnell verdrängte sie die Fantasie und probierte stattdessen einen Löffel Suppe – und unterdrückte ein genüssliches Aufstöhnen. Sie sollte es wirklich bei diesem ungefährlichen kulinarischen Vergnügen lassen.
Trotzdem hätte sie gern mehr gehabt, mehr von allem.
„Ich sollte einen klaren Kopf behalten, um Nina nicht zu überhören.“
Und um sicherzustellen, dass sie ihn nicht betrunken machte und ihre ehelichen Rechte einforderte.
„Aber ein Glas ist doch sicher in Ordnung?“
Sie konnte nicht allem widerstehen. „Ja bitte, von dem Chardonnay.“
Kyle schenkte ihr ein halbes Glas Weißwein ein, dann Rotwein für sich selbst. Während sie kostete, waren seine blauen Augen unverwandt auf sie gerichtet. Verflixt. Ein guter Wein schmeckte wirklich besser. Wie viele Gläser von diesem musste sie wohl trinken, um für den Rest ihres Lebens keinen Geschmack mehr an billigem Wein zu finden?
Kyle stellte sein Glas auf den Tisch zurück. „Die peinliche Situation mit Lucy im Gericht tut mir leid.“
Phoebe biss sich auf die Lippe und überlegte, was sie antworten sollte. Sie war aufgebracht, aber bestimmt nicht aus dem Grund, den er vermutete. Und sie konnte nichts ändern. Besser, den geraden Weg zu nehmen.
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es ist ja nicht so, dass du dich während unserer gerade einmal vierundzwanzig Stunden dauernden Verlobung mit einer anderen Frau getroffen hättest.“
Sie lächelte zaghaft und hoffte, sie würden von etwas anderem reden als von der Rothaarigen.
„Du reagierst sehr vernünftig.“ Er beobachtete sie scharf.
„Hast du erwartet, dass ich vor Eifersucht einen Wutanfall bekomme? Wenn ich mich recht entsinne, hast du mich bereits davor gewarnt, mich in dich zu verlieben.“ Sie beugte sich etwas vor. „Ich bin eine sehr gute Zuhörerin.“
Kyle warf den Kopf zurück und lachte, dieses sexy Lachen, das so typisch für ihn war. „Nur damit du Bescheid weißt, der Ehering an deinem Finger hat meine Freundschaft mit Lucy beendet.“
„Mir ist nicht entgangen, wie schnell sie aus dem Fahrstuhl gerannt ist.“
„Ich habe gemeint, solange du meinen Ring trägst, werde ich mich mit keiner anderen Frau verabreden.“
Das überraschte sie nun doch … Falls sie ihm überhaupt glauben konnte. „Bianca hat mich
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