Ein Millionaer zum Heiraten?
für eine Weile der geplanten Familienfeier entziehen würden, um sich besser kennenzulernen. Er erinnerte sich, dass es in der Nähe des Gerichts ein ruhiges kleines Café gab. Dort hatte er einmal mit dem Richter, mit dem seine Mutter befreundet war, gegessen und sich zu einem späteren Zeitpunkt mit der Tochter des Richters zu einem Date getroffen.
Hm … vielleicht war es doch keine gute Idee, seine neue Frau zum Treffpunkt mit einer alten Flamme auszuführen. Dann musste wohl ein Plan B her.
Seufzend strich sich Phoebe ihr Haar hinter die Ohren. „Es war ein hektischer Tag.“
Dachte sie an ihre erste Hochzeit? Verständlich, aber er musste ihre Gedanken unbedingt von dem Mann ablenken, der immer noch den vordersten Platz in ihrem Herzen einnahm.
„Ich würde ja gern mit dir ausgehen, aber ich kann mir vorstellen, dass du sehr müde bist. Die Kleine sieht auch aus, als müsste sie ins Bett. Was hältst du davon, wenn ich unterwegs etwas zu essen besorge und wir dann den Nachmittag am Strand zu Hause verbringen? Dort haben wir genug Abstand vom Rest der Familie, dort können wir drei in aller Ruhe am Meer picknicken und einander besser kennenlernen.“
„Das ist wirklich rücksichtsvoll von dir.“ Trotzdem erschien in ihren dunklen Augen ein Anflug von Misstrauen. „Das fände ich schön, sehr schön.“
„Dann lass uns aufbrechen. Sobald wir an der Presse vorbei sind, die ohne Zweifel draußen auf uns wartet, können wir ungehindert nach Hause fahren.“
Lächelnd legte er ihr eine Hand auf den Rücken. Diesmal war er darauf vorbereitet, dass die Berührung ihm durch und durch gehen würde. Er geleitete sie aus dem Büro hinaus und den langen Korridor entlang Richtung Fahrstuhl. Dabei nahm er kaum die Schritte und Stimmen seiner Familie wahr, die ihnen beiden folgte.
Wieder begannen Kameras zu klicken. Ein Sicherheitsmann hatte sich vor eine kleine Gruppe Reporter gestellt, um sie davon abzuhalten, näher zu drängen.
Matthew löste sich von der Familie und begann ein Gespräch mit einem der Reporter. Mit ein paar Schlagworten gelang es ihm, sie abzulenken. Anscheinend war ein Interview mit einem US-Senator doch erfolgversprechender als noch mehr Fotos von einer überraschenden Hochzeit.
Kyle lächelte und bedankte sich im Stillen bei seinem Bruder.
Dann konzentrierte er sich ganz darauf, Phoebe und Nina so schnell wie möglich nach Hause zu bringen. Er konnte es kaum erwarten. Zum ersten Mal, seit Phoebe Slater in seine Welt geplatzt war, hatte er sein Leben wieder unter Kontrolle.
Ninas Zukunft war gesichert.
Und wie lange diese Ehe auch immer dauerte, er und Phoebe könnten eine fantastische, völlig legale Affäre haben, und keiner von ihnen beiden brauchte sich über emotionale Verwicklungen Gedanken zu machen.
Kyle blieb vor dem Aufzug stehen, der Angestellten und besonderen Gästen vorbehalten war. Nachdem er auf den Knopf gedrückt hatte und die Tür aufging, stellte sich heraus, dass bereits eine Person im Lift war.
Verdammt.
Eine langbeinige Rothaarige, etwa Mitte zwanzig, blinzelte überrascht. Dann lächelte sie, als sie Kyle erkannte.
Der Zeitpunkt hätte nicht schlechter gewählt sein können, um zufällig eine seiner Exfreundinnen zu treffen. Die Tochter des Richters. Die, mit der er in der Vergangenheit ein paarmal ausgegangen war.
Leslie? Nein. Lucy nahm ihm den Blumenstrauß aus der Hand. „Okay, Kyle Landis, es ist dir offiziell vergeben.“ Sie hielt sich die Blumen an die Nase und atmete tief ein, wobei sie ihren Busen nicht gerade dezent vorstreckte. „Die sind einfach herrlich, du Charmeur. Und auch noch Calla-Lilien und Rosen. Ich wusste gar nicht, dass du so romantisch bist.“
Kyle spürte, wie sich Phoebe neben ihm sichtbar versteifte und sich seiner Hand auf ihrer Taille entzog. Er musste den Schaden begrenzen, ehe ein Reporter mit Teleobjektiv und sehr guten Ohren auftauchte und eine neue Schlagzeile kreierte.
Schnell schob er Phoebe und Nina in den Fahrstuhl zu Lucy und schloss per Knopfdruck die Tür. „Äh, Lucy, ich möchte dir gern …“
Lucy unterbrach ihn lachend. „Ich wollte dir gerade an den Kopf werfen, dass du dich zum Teufel scheren sollst, aber da du dich so nett mit Blumen entschuldigst“, sie hob den Strauß erneut an die Nase, „verzeihe ich dir, dass du mir das Herz gebrochen hast.“
5. KAPITEL
Die Fahrstuhltüren schlossen sich, und Phoebe fand sich mit Kyle, einigen seiner Angehörigen und einer hochgewachsenen Rothaarigen, die
Weitere Kostenlose Bücher