Ein Millionaer zum Heiraten?
eigentlich sagen wollte. „Du bist nicht über deinen verstorbenen Mann hinweg.“
Sie ließ sich auf den Beifahrersitz zurückfallen. „Verdammt und zugenäht, Kyle, ich kenne dich erst eine Woche!“
„Wie lange hattest du ihn gekannt?“ Aus Frust – und ja, zum Teufel, aus Eifersucht – ließ er nicht locker, obwohl ihm bewusst war, dass er sie nicht drängen sollte.
Eine ganze Weile schwieg Phoebe, und er fragte sich, ob sie seine Frage einfach übergehen würde. Aber als er den Wagen starten wollte, seufzte sie auf.
„Ich habe ihn mein ganzes Leben lang gekannt. Als er mir das erste Mal gesagt hat, dass er mich liebte, waren wir sieben Jahre alt, und ich war vom Fahrrad gefallen. Wir hatten eine wunderbare Ehe, und das bis zu seinem Tod vor fünf Jahren.“ Sie senkte den Blick. „Für einen Zyniker wie dich klingt das wahrscheinlich ziemlich kitschig.“
Es klang nach genau der bedingungslosen Liebe, die eine Frau wie sie verdiente. „Meine Eltern haben auch so eine Ehe geführt, bevor mein Vater starb. Meine Mutter liebte ihn so sehr, dass ich glaubte, sie hätte keine Chance, sich noch einmal zu verlieben. Aber ich habe mich getäuscht.“
Phoebe schwieg wieder, und Kyle hielt inne. „Was ist?“
Als sie ihn ansah, spiegelte sich das Mondlicht in ihren Augen wider. „Du willst mir also beweisen, dass man sich zweimal im Leben verlieben kann. Aber ich soll mich doch nicht in dich verlieben.“
„Moment, ich …“
„Erwischt.“
Perplex merkte er, dass sie ihn aufs Glatteis geführt hatte. „Du bist richtig gemein, Phoebe Landis.“
„Überhaupt nicht.“
Irgendetwas hatte sich zwischen ihnen geändert. Und Eifersucht hin oder her, Kyle wollte diesen Fortschritt in ihrer Beziehung nicht ungenutzt lassen. „O doch, ich bin fest davon überzeugt, dass ein böses Mädchen in dir schlummert.“
Phoebe schlang sich den Seidenschal um den Kopf. „Tja, da kann ich dir Brief und Siegel geben, dass du dieses Mädchen heute Nacht nicht aufwecken wirst.“
Kyle ließ den Blick über Phoebe gleiten und gestand sich zähneknirschend ein, dass er diese kesse, selbstsichere Seite an ihr hinreißend fand. Wenigstens war dieser gequälte Ausdruck aus ihren Augen verschwunden. Mit ihren vom Kuss geröteten Lippen und ihrem zerzausten Haar wirkte sie umwerfend temperamentvoll. Lebendig. Und sehr, sehr sexy.
Wie gut, dass er die Hände wieder auf dem Lenkrad hatte.
Kyle startete den Wagen. Diesmal würde er sie davonkommen lassen, aber er hoffte darauf, dass ihre Umarmung das nächste Mal zu mehr führen würde. „Lady, du bringst mich um.“
„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du schon bis zum Morgen überleben wirst.“
„Ich werde die ganze Nacht über an dich denken.“
Und er hatte dafür gesorgt, dass sie, wenn sie zu Bett ging, eine Überraschung vorfinden würde, sodass auch sie an ihn denken würde.
7. KAPITEL
„Danke, Jonah.“ Phoebe war über die Außentreppe zur Veranda in ihrer Suite gelangt. Die Sandkörnchen, die der Wind vom Strand herüberwehte, pikten wie Nadelstiche auf ihren nackten Beinen – der Kuss hatte die Haut am ganzen Körper überempfindlich gemacht. Als Jonah nicht reagierte, trat sie näher und registrierte beruhigt das gleichförmige Summen des Babyfons auf dem Tisch.
Mit weit von sich gestreckten Beinen saß ihr Schwager auf einem Stuhl am Tisch, den Kopf zurückgelehnt, die Augen geschlossen. Sein eingeschalteter Laptop stand vor ihm, und auf dem Bildschirm war das Foto von einem Mädchen mit Rucksack zu sehen, im Hintergrund eine Gebirgskette.
Neugierig trat Phoebe noch etwas näher … Als Jonah die Augen öffnete, wich sie verlegen zurück. „Hübsches Mädchen.“
„War die Spritztour schön?“ Ohne auf ihre Bemerkung einzugehen, klickte er das Foto auf dem Bildschirm weg.
Was für ein Leben führte Jonah, wenn er nicht bei seiner ehrgeizigen Familie war, in der sich offensichtlich alle so gut verstanden?
„Sehr schön. Die Aussicht auf die Küstenlinie ist atemberaubend. Nochmals vielen Dank, dass du auf Nina aufgepasst hast. Hattest du Probleme mit ihr, während wir unterwegs waren?“
Er schaute an ihr vorbei, als hielte er nach Kyle Ausschau. Doch sie war allein. Kyle brachte den Aston zurück in die Garage. Sie selbst war so schnell sie konnte aus dem Wagen ausgestiegen, weil sie jeder weiteren Versuchung aus dem Weg gehen wollte.
Jonah drückte ihr das Display des Babyfons in die Hand. „Die Kleine hat die ganze Zeit über
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