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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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gewöhnlich war sie nicht sehr leicht aus der Ruhe zu bringen und meisterte auch schwierige Situationen souverän. Doch dieser merkwürdige Nachbar raubte ihr den letzten Nerv.
    „Puh, das ist natürlich echt hart, was er da gestern abgeliefert hat. Aber wenn er selber dafür sorgt, dass der ganze Mist wieder verschwindet…er hat eben eine Einweihungsparty gefeiert“, meinte Gloria, „vielleicht hat er sie sogar bei der Hausverwaltung angemeldet. Hast du euren Concierge gefragt?“
    „ Nein“, sagte Vicky und trank von ihrem Eistee.
    „ Und darum geht es doch auch gar nicht. Ich meine, du weißt, dass ich die Letzte bin, die es Jemandem nicht zugesteht, eine Party zu feiern. Aber alles sollte in angemessenem Rahmen bleiben. Ich hätte auch kein Problem damit gehabt, wenn er....mein Gott, wenn er die ganze Nacht lang laut Musik gehört hätte und eben einige Leute gefeiert hätten. Im Rahmen gefeiert.  Aber, Gloria, die Terrasse hat ausgesehen wie eine Müllkippe. Jemand hat gegen die Glastüre im Flur gekotzt und ich habe glaub ich sogar ein paar benutzte Kondome gesehen!“
    „ Naja….dann war es eben eine etwas heftigere Einweihungsparty. Warte doch erstmal ab, was in den kommenden Tagen passiert. Der Typ wird bestimmt irgendwann zum Alltag übergehen, dann wirst du vermutlich gar nicht mehr mitbekommen, dass er überhaupt da ist!“
    „ Das würdest du nicht sagen, wenn du die Ausmaße dieser „Feier“ mit eigenen Augen gesehen hättest. Ich schätze, Caligulas Sexgelage waren armselige Pfadfindertreffen gegen das, was gestern bei uns auf der Dachterrasse abgelaufen ist. Und außerdem ist es eine bodenlose Frechheit, sich auch noch über die Katzen zu beklagen, nach allem, was er abzieht!“
    „ Hast du nicht die Möglichkeit, die Dachterrasse so abzutrennen, dass beide Mieter einen Teil davon nutzen können? Das hast du doch am Anfang mal erzählt, oder?!“
    „ Ja, so ist es auch. Aber ich fände es wahnsinnig schade, die Terrasse zu teilen. Sie ist einfach wunderbar. Und selbst wenn ich sie abtrenne, ändert das nichts an der Lärmbelästigung. Ich müsste eine Schalldichte Mauer aufziehen und einen Bunker um meinen Teil der Terrasse bauen, um endlich Ruhe vor ihm zu haben. Eigentlich hatte ich gehofft, mich mit den neuen Eigentümern soweit zu verstehen, dass man die gesamte Terrasse gemeinsam nutzen kann.“
    Entnervt trank Vicky noch einen Schluck ihres Eistees und zog ihren Pferdeschwanz etwas straffer.
    „Vielleicht zieht er ja bald wieder aus“, versuchte es Gloria und erinnerte sich an ihr eigenes Nachbarappartement, das alle sechs Monate neue Eigentümer sah.
    „ Ja klar…denkst du, die Katzen können ihn soweit nerven, dass er das Handtuch wirft?“
    Vicky lachte.
     
    Die Dachterrasse sah aus, als wäre die Party vom Vortag nur ein schlimmer Traum gewesen. Als sie an diesem Abend nach dem laufen zurück in ihr Appartement kam, war der Flur sauber und vom Müll befreit, die Glastüre zur Terrasse war gereinigt und die Terrasse selbst blitzte vor Sauberkeit. Die Buchsbäume waren von ihrer Dekoration befreit und wieder in Ordnung getrimmt, einige waren vermutlich gegen neue ausgetauscht worden, die Möbel waren allesamt wieder aufgerichtet und an ihren ursprünglichen Platz zurückgestellt worden und selbst der Pool war geputzt worden und bereits zur Hälfte wieder mit frischem Wasser gefüllt.
     
    „ Na, zufrieden?“
    Vicky schrak hoch, als jemand sie ansprach. Sie hatte am Terrassengeländer gestanden und auf den Central Park geblickt, als der Nachbar plötzlich neben ihr auftauchte.
    „Bilden sie sich darauf bloß nichts ein. Es war immerhin selbstverständlich, dass sie den Müll wegschaffen, der durch sie entstanden ist!“
    Der Nachbar stellte sich neben sie ans Geländer und blickte für einige Augenblicke genau wie Vicky auf den Central Park hinab.
    „Mann, sie müssen ja frustriert sein“, begann er nach einer Weile, „ich meine, eigentlich ist es ja nachvollziehbar, immerhin sind sie selber nicht mehr jung und knackig und werden tagein tagaus mit Models konfrontiert. Sie sind der Prototyp einer frustrierten Schnepfe, die alles und jeden hasst, weil sie mit sich selber nicht zufrieden ist!“
    „ Sind sie jetzt fertig? Ich glaube nicht, dass sie meine Psyche analysieren müssen!“
    „ Ach kommen Sie, beruhigen sie sich – glauben sie mir, ich wüsste da Mittel und Wege, sie ruhig zu bekommen! Ich meine, normalerweise lasse ich mich nicht auf Normalos wie sie ein,

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