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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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soll’s, ich bin noch jung, irgendwann wird Mr. Right schon auftauchen, jetzt siehst du erstmal zu, dass du einen tollen Job ergatterst. Dann hatte ich die Anstellung in der Kanzlei…tja, und dann bin ich aufgewacht, war dreiunddreißig und immer noch alleine. Der Richtige ist mir immer noch nicht über den Weg gelaufen. Aber recht lange kann es nicht mehr dauern. Ich hatte ja schon eine ganze Reihe von „Falschen“!“
    Sie lachte.
    Mark rutschte ein Stück näher an sie heran und beobachtete sie weiter.
    „ Der Typ, der dich mal abbekommt, ist ein Glückspilz“, sagte er dann und strich sanft ihren Unterarm entlang.
    Ein Schauer durchzuckte Vicky und sie bekam eine Gänsehaut. Marks Berührung fühlte sich wunderbar an. Sie sah in seine Augen und er hielt ihrem Blick stand.  In ihrem Magen begann es zu kribbeln. Mark strich weiter ihren Unterarm entlang und rückte noch ein Stück nä her heran. Vickys Gedanken überschlugen sich. Er war drauf und dran, sie zu küssen. Die vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als von ihm geküsst zu werden. Im Fernsehen war Richard Gere durch das Schiebedach seiner Limousine geklettert und ein Stück aus „La Traviata“ wurde angespielt. Vicky erkannte nicht, welches es war, obwohl sie den Film tausendmal, und auch das Stück selbst mehrere Male gesehen hatte. Sie rutschte ebenfalls ein Stück nach unten. Mark kam noch näher auf sie zu, legte seinen linken Arm um ihren Oberkörper und strich ihren Oberarm entlang. Sie spürte seinen Körper an ihrem, seinen Atem, der ganz Nahe an ihrem Gesicht war.
     
    Im nächsten Moment klingelte Marks Handy. Die ganze Aufregung, die sich in ihr ausgebreitet hatte, fiel von Vicky ab. Mark hielt für eine Sekunde inne, griff dann aber doch nach seinem Telefon und sah auf das Display
    „ Meine Großmutter“, flüsterte er, während er das Gespräch annahm und „Hy, Grandma“ sagte. Vicky hatte ganz vergessen, dass Marks Großmutter jeden Abend zur selben Zeit anrief um ihren Enkel nach seinem Tag zu fragen. Vermutlich hatte sie ihn an diesem Abend nicht erreicht und versuchte ihr Glück etwas später – jetzt – noch einmal. Sie erinnerte sich, dass sie schmunzeln musste, als er ihr von diesem Ritual erzählt hatte, und dass es ihn irrsinnig sympathisch machte. Sie kletterte aus dem Bett, steckte die Pretty-Woman-DVD in ihre Hülle zurück und legte den Horrorfilm ein.
     
    „Ich soll dich von meiner Grandma grüßen“, sagte Mark nachdem er ins Schlafzimmer zurückgekommen war. Er klappte sein Handy zu und legte es auf die Kommode, die sich rechts hinter der Tür befand.
    „ Danke“, antwortete Vicky.
    Mark kam wieder unter die Decke.
    „Sie will dich kennenlernen!“
    „ Deine Großmutter?“
    „ Ja!“
    „ Warum das?“
    „ Weil du die erste Frau bist, mit der ich die vergangenen Wochen verbracht habe, ohne sie zuerst flach zu legen und danach abzuservieren!“
    Er grinste.
    „Darüber sprichst du mit deiner Großmutter?“
    „ Sie weiß alles von mir, ich habe eine engere Bindung zu ihr als zu meiner Mutter. Und sie ist unsagbar cool!“
    Vicky lächelte.
    „Du hast den nächsten Film schon eingelegt?“
    „ Ja, Sir!“
    „ Na dann wollen wir mal!“
    Er knüllte sein Kissen doppelt zusammen und rutschte unter der Decke ein Stück hinunter.
    Dann sah er Vicky an und zog sie zu sich, als wäre es das normalste auf der Welt, dass sie gemeinsam vor dem Fernseher kuschelten, wie ein altes Ehepaar.
     
    Zwar war Mark mit Vicky schon in der vergangenen Nacht auf Tuchfühlung gegangen, doch dieses Mal passierte alles realer. In der vergangenen Nacht hatte sie nur kurz mitbekommen, dass Mark sie im Arm hielt, hatte sich noch einreden können, dass er das unterbewusst getan hatte und sonst nichts dahinter steckte. Dieses Mal konnte sie es nicht auf einen Schlafreflex schieben. Dieses Mal hatte er sich bewusst dafür entschieden, sie an sich zu ziehen und im Arm zu halten, dieses Mal wusste er, was er tat und Vicky konnte jede Sekunde vollkommen auskosten.
     
    Es fühlte sich großartig an, von Mark festgehalten zu werden. Ihr Kopf ruhte auf der rechten Seite seines Brustkorbs, er hatte seine Arme um sie gelegt und strich mit seiner linken Hand sanft ihren rechten Unterarm, der auf seinem Bauch lag, auf und ab. Seine rechte Hand strich sanft über ihren Rücken, malte Formen und zwirbelte hin und wieder eine Locke ihres schwarzen Haares. Vicky fühlte sich kribbelig und aufgeregt.

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