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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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mehr viel übrig geblieben.
    „Möchtest du draußen auf der Terrasse essen“, fragte er, als er mit einem Tablett, auf dem sich Rühreier, frische Brötchen, Schinken und zwei Gläser Orangensaft befanden, auf dem Weg durchs Wohnzimmer war.
    „ Klar, gerne“, antwortete Vicky verdattert, schnappte sich das Besteck und folgte ihm hinaus ins Freie.
     
    „Vicky, hör mal…ich würde mich gerne bei dir bedanken, dafür dass du mir vorletzte Nacht so zur Seite gestanden hast.“
    „ Du hast gestern Abend ein Wochenende mit einem sexsüchtigen Model sausen lassen, um mit mir kranker, alter Schnepfe Liebesschnulzen und Horrorfilme zu sehen, ich denke, das ist schon ein sehr großes Dankeschön!“
    Vicky stocherte in ihrem Rührei herum und nahm einen Bissen.
    „Das seh ich nicht so. Ganz und gar nicht. Und die alte Schnepfe habe ich überhört. Darum möchte ich dich heute Abend zum Essen einladen. Ein Freund von mir, der in Beverly Hills lebt, hat mir von einem wunderbaren Restaurant erzählt, direkt draußen an der Pier. Sie haben eine Romantische Terrasse mit Blick auf das Meer!“
    „ Das klingt wunderbar“, antwortete Vicky und nahm einen Schluck Orangensaft, „aber ich werde die nächsten vier Tage nicht hier sein!“
    Mark wirkte fast etwas bestürzt, bevor er seine Fassung wieder zurück gewann.
    „Wo…wo bist du denn“, fragte er dann zaghaft.
    „ Ich habe dir doch erzählt, dass meine Familie in Brentwood lebt und ich hier aufgewachsen bin. Meine Mutter heiratet dieses Wochenende und ich fahre schon heute nach Hause. Am Sonntag komme ich dann zurück. Das sollte eigentlich reichen, um mich noch auf den Prozess vorzubereiten. Die Verhandlung ist ja erst am Donnerstag und bis dahin haben wir weder Gerichts- noch sonstige Termine.“
    „ Oh, schön. Deine Mutter heiratet!“
    Mark wirkte irgendwie erleichtert und dennoch gekränkt. Er stand auf, nahm seinen Teller und sein Glas und ging durch die Terrassentür. Das Abendessen mit ihr hatte er seit dem Tag des HIV-Tests geplant. In den letzten Tagen war eine merkwürdige Verwandlung in ihm vorgegangen. Als sie hier in L.A. angekommen waren, hatte er es genossen, Vicky aufzuziehen und sich über ihr Gezicke und ihr Gehabe amüsiert, wenn er einen seiner Sprüche vom Stapel gelassen oder von seinen Frauenbekanntschaften erzählt hatte. Doch in den letzten Tagen hatte er festgestellt, dass er immer, wenn er nicht in ihrer Nähe war, an sie dachte. Dass er wollte, dass sie glücklich war und er sich ständig darüber Gedanken machte, wie er sie zum lachen bringen konnte. Jetzt, da sie ihm eröffnet hatte, die nächsten Tage nicht hier zu sein, war er etwas überfordert und unglücklich. Was sollte er vier lange Tage ohne sie tun? Sie hatte mehrere Male davon gesprochen, dass ihre Mutter heiraten würde, doch das war vor seiner „Wandlung“ gewesen. Allerdings war es besser, sie auf der Hochzeit zu wissen, als bei einem Date mit irgendeinem Kerl. Andererseits, auf Hochzeiten gab es doch meistens haufenweise Kerle, die Single waren, oder etwa nicht? Vermutlich waren aber die Singles auf der Hochzeit ihrer Mutter eher in deren Alter, als in Vickys. Oder nicht? In Gedanken spülte er die Essensreste von den Tellern und stellte sie in den Geschirrspüler.
     
    „ Mark?“
    Vicky war ebenfalls ins Wohnzimmer gekommen, wo Mark auf der Couch saß, lustlos in einem Magazin blätterte und versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen.
    „Ja?“
    „ Ähm…möchtest du vielleicht mit mir zur Hochzeit meiner Mutter kommen? Meine Familie würde sich bestimmt freuen und wir haben jede Menge Zimmer übrig!“
    Mark legte das Magazin neben sich auf die Couch und blickte Vicky an.
    „Ich kann doch nicht so einfach mit auf die Hochzeit deiner Mutter kommen. Ich kennen doch niemanden!“
    „ Na und? Dann lernst du sie eben kennen! Außerdem kennst du mich – das ist schon mal nicht niemand. “
    Vicky ließ sich neben Mark auf die Couch fallen.
    „Was meinst du?“

17
     
    Vickys Elternhaus lag in einer luxuriös wirkenden Wohnsiedlung am Rande von Brentwood auf einem kleinen Hügel. Es war ein großes Anwesen, das an den mediterranen Stil angelehnt war und in mehrere Flügel, die alle mit großzügigen Fensterfronten ausgestattet, unterteilt und in einem satten, dunklen gelb gestrichen waren. Mehrere Treppen führten hinauf zum Eingangsbereich. Direkt vor dem Haus stand ein großer Springbrunnen, dessen Weg, der um ihn herum führte, gleichzeitig zum Wenden von

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