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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Was wohl Gloria und Kelly sagen würden, wenn sie wüssten, dass sie in Marks Armen lag, mit nichts an als einer dünnen Pyjamahose und einem Shirt, unter einer gemeinsamen Decke. Dann schwankte ihre Stimmung. Sie durfte in diesen Abend nicht zuviel hineininterpretieren. Mark war ein Lebemann und würde das vermutlich auch immer bleiben. Auch wenn er ihr in diesem Moment das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein, war es vorhersehbar, dass er in dem Abend mit ihr nur ein kleines, Nichtssagendes Intermezzo sah. Für ihn war dieses Charme-spielen-lassen genauso Routine wie für jemand anderen ein Auto zu lenken. Nur, weil er einen DVD-Abend mit ihr verbrachte und sie in den Arm nahm, hieß das nicht, dass er mehr für sie empfand, als noch am Tag zuvor. Normalerweise vögelte er Frauen reihenweise, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Vermutlich war es für ihn nichts Besonderes, mit einer Frau im Arm vorm Fernseher zu liegen, genauso harmlos, wie jemandem die Hand zu schütteln, keine große Sache. Vermutlich gehörte das für ihn genauso zu einem Filmabend, wie Popcorn zu einem Kinobesuch. Als hätte Mark ihre Gedanken gelesen, drückte er sie sanft an sich, küsste sie kurz auf die Stirn und sagte: „Danke für diesen wunderbaren Abend, Süße!“
     
    Nachdem sie nach Pretty Woman den Horrorfilm eingelegt hatten, waren sie beide irgendwann weggedämmert und hatten den Schluss des Filmes gar nicht mehr mitbekommen. Vicky hatte sich ohnehin nicht auf die Handlung konzentrieren können, so glücklich, wie sie sich in Marks Armen fühlte. Ebenfalls wie in der Nacht zuvor wachte sie gegen zwei Uhr Morgens auf und registrierte, dass sie wieder neben ihm lag. Kurz überlegte sie, ob sie hinüber ins Wohnzimmer gehen sollte. Letzte Nacht war etwas anderes gewesen – Mark hatte sie gebraucht und sie wollte für ihn da sein. Aber jetzt? Zweifellos hatte sie den Abend mit Mark genossen. Doch sie wusste auch, dass diese „Beziehung“ zwischen ihnen nicht von Dauer sein würde. Hier in Los Angeles war eben alles anders. Ein klein wenig war es wie ein Urlaubsflirt in den Ferien. Die Umgebung war neu, der Alltag war hinter einem. Wäre er ein „normaler“ Kerl gewesen, hätte sie wahrscheinlich auch versucht, ihm näher zu kommen, doch jemandem wie Dr. Mark Turner kam eine Frau wie sie ohnehin nicht näher. Sie entschloss sich dazu, eine weitere Nacht im Schlafzimmer zu verbringen. Wenn, dann müsste ohnehin Mark im Wohnzimmer schlafen, immerhin hatte er ihr das Schlafzimmer ganz offiziell als Krankenlager angeboten. Es war also nicht „falsch“, hier zu sein und die Tatsache, dass sie in Marks Armen lag, war so etwas wie eine nette Draufgabe auf das Schlafzimmer. Sie fischte sich die Fernbedienung heran, die zwischen ihr und Mark neben einer Tüte Essigchips lag und machte den Fernseher aus. Die Chipstüte nahm sie vorsichtig in die rechte Hand und legte sie neben dem Bett auf den Boden. Dann schlüpfte sie unter die Decke und kuschelte sich wieder in Marks Arme und an seine Brust. Wenige Augenblicke später war sie eingeschlafen.

16
     
    „ Hey, da ist sie ja!“
    Mark war bester Laune, als sie am nächsten Morgen aus dem Schlafzimmer kam. Er stand in Jeans und einem dunkelblauen Poloshirt in der Küche und kochte Rührei.
    „Geht’s dir schon besser“, fragte er dann.
    „ Oh ja. Halsschmerzen sind weg und der Husten auch. Die Nase ist noch ein wenig verstopft, aber sonst bin ich topfit, vermutlich eine Vierundzwanzigstunden-Grippe!“
    „ Oder meine aufopfernde Krankenpflege!“
    Er zwinkerte ihr zu.
    „Daran könnte es natürlich auch liegen!“
    „ Du siehst aber wirklich schon viel besser aus“, sagte Mark und verteilte die Rühreier auf zwei Tellern.
    „ Ich hoffe, ich hab dich letzte Nacht nicht angesteckt“, sagte sie und wies unverblümt auf die Nähe der vergangenen Stunden hin.
    „ Ach Quatsch. Schon vergessen, ich bin Arzt – Ärzte werden so gut wie nie krank, weil sie immer mit kranken Menschen zu tun, und deswegen ganz starke Abwehrkräfte haben!“
    Er erklärte es ihr in dem Tonfall, in dem man es einem Kleinkind erklären würde und lachte.
    „Ich dachte, du bist Chirurg und kein Hausarzt, wie kommst du dann zu den übermenschlichen Abwehrkräften eines Hausarztes?“
    „ Wenn Sie frech sind, junge Dame, schicke ich sie sofort wieder zurück ins Bett!“
    Vicky war überrascht. Mark hatte sich ziemlich verändert, seit sie in L.A. waren. Von dem eingebildeten Machoschnösel war nicht

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