Ein Mistkerl zum Verlieben

sich an den Morgen, an dem Kitty vor ihrer Tür aufgetaucht war.
    „Ich habe nur einen Moment in deine Augen gesehen und war wie elektrisiert. Übrigens, die Frau…“
    „… Kitty…“ dieses Mal half Vicky Mark aus.
    Er lächelte: „Ja, richtig, Kitty. Ich habe sie nach Hause geschickt. An diesem Morgen. Als ich sie gebucht hatte, war ich spitz wie Nachbars Lumpi. Dann habe ich dich diese zwanzig Sekunden im Türrahmen stehen sehen und jegliches Interesse an schnellem Sex war verschwunden!“
    „Ach komm, das sagst du doch jetzt nur so!“ Vicky konnte nicht glauben, dass Mark die Frau damals wirklich wieder nach Hause geschickt hatte. Außerdem, selbst wenn, Kitty folgten eine Menge anderer Frauen, die definitiv nicht unverrichteter Dinge gegangen waren.
    „ Es ist die Wahrheit. Das zweite Mal, als ich dich gesehen habe, war, als du in deinen Shorts und dem T-Shirt vor meiner Tür aufgetaucht bist!“
    „ Die Einweihungsparty!“
    „ Die Einweihungsparty, richtig“, sagte Mark und strich mit seinen Fingern zart über die von Vicky. „Ich hatte an diesem Abend vor, dich mit einem Dinner auf unserer Terrasse zu überraschen, doch meine Großmutter meinte, wenn du so ein toughes Mädchen bist, dann braucht es wohl etwas mehr, als ein plumpes Essen, um die herum zu bekommen!“
    Vicky machte große Augen. „Du hast dich doch nicht etwa in die Kanzlei einschleusen lassen….“
    „Nein“, Mark lächelte und sah in ihre Augen. „Das mit der Kanzlei war ein glücklicher Zufall. Ich wusste gar nicht, dass du dort arbeitest. Als ich dich dann wieder gesehen habe, war ich nicht gerade abgeneigt, mit dir an diesem Fall zu arbeiten. Ich…Vicky, weißt du, ich habe in meinem Leben eine Menge Frauen kennen gelernt. Doch bei noch keiner hatte ich so ein…Gefühl von Bestimmung, wie bei dir jetzt. Ich weiß, dass wir uns erst elf Wochen kennen. Ich weiß, dass wir keinen guten Start hatten und ich weiß, dass ich nicht gerade den besten Eindruck auf dich gemacht habe in der ersten Zeit. Aber ich weiß auch, dass die vergangenen Wochen für mich eine Wende gebracht haben. Ich habe Pläne, Vicky. Pläne, in denen du, in denen wir eine große Rolle spielen. Ich habe die ersten neununddreißig Jahre meines Lebens damit vergeudet, der Gigolo zu sein. Ich möchte jetzt tun, was mich glücklich macht. Nämlich mit dir zusammen sein!“
    Vickys Herz raste fast. Sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe und hatte Tränen in den Augen.
    Mark nahm auch ihre zweite Hand und hielt sie sanft fest.
    „ Denkst du, du kannst einem Typen wie mir eine Chance geben?“
    Vicky fühlte sich wie in einem der Filme, die sie so sehr mochte. Der unnahbare Macho hatte sich für das gewöhnliche Mädchen von nebenan entschieden. Wollte all seine Allüren ablegen um mit ihr ein gemeinsames Leben zu führen. Ihr Gesicht hellte sich auf und sie strahlte Mark auf die Art und Weise an, die er so an ihr liebte. „Natürlich gebe ich einem Typen wie dir eine Chance“, sagte sie.

25
     
    „Okay, da wären wir“, sagte Vicky, als sie vor ihren Appartements zum stehen gekommen waren. Sie fühlte sich ein klein wenig traurig, dass die Zeit in L.A. vorüber war. Aber umso mehr freute sie sich auf die Zeit mit Mark, die vor ihr lag. In der vergangenen Nacht hatten sie beinahe vier Stunden damit zugebracht, darüber zu reden, wie es in New York sein würde. Mark sollte seine Sachen packen und über den Flur zu Vicky ziehen.
    „ Ja, da wären wir“, wiederholte Mark. Er hatte seinen Koffer abgestellt und sah Vicky an. Sie lächelte.
    „ Was steht bei dir jetzt noch am Programm“, fragte er und zwirbelte eine ihrer Haarlocken um seinen Zeigefinger.
    „ Ich werde jetzt erst einmal meine Katzen begrüßen und ihnen mitteilen, dass sie sich bald die Wohnung mit dem Typen teilen müssen, der sich darüber beklagt hat, dass sie miauen und durch seine Fenster sehen, dann auspacken, im Kleiderschrank und im Badezimmer Platz für dich machen und anschließend mit Gloria und Kelly was trinken gehen. Und bei dir?“
    „ Ich werde im Krankenhaus vorbeischauen und sehen, was dort die nächste Woche auf mich zukommt. Gestern Abend hat einer meiner Kollegen was von zwei Brust-OPs, einer Rhinoplastik und zwei Fettabsaugungen gesagt, also alles Routine. Danach könnten wir unseren ersten Abend hier in New York mit einem Essen im Four Seasons begehen, was meinst du?“
    „ Wow, wie nobel. Das Four Seasons!“
    „ Für meine Prinzessin nur das Beste“, sagte Mark