Ein Mistkerl zum Verlieben
mit unser weitergeht, wenn wir wieder in Manhattan sind“, fragte sie ihn nach einer Weile. Sie hatte sich eigentlich vorgenommen, dieses Thema unangesprochen zu lassen, doch in den letzten paar Tagen hatte gerade diese Frage ihr schlaflose Nächte bereitet. Die Zeit mit Mark in L.A. war so wunderbar gewesen, dass sie nicht wollte, dass sie vorbei war. Sie hatte sich in ihren furchtbaren Macho-Nachbarn verliebt und wollte am liebsten, dass es in New York genauso weiter lief, wie es hier begonnen hatte.
„ Um ehrlich zu sein“, begann Mark, „ habe ich darüber nachgedacht! Ich denke, es könnte problematisch werden, wenn wir zurück nach Manhattan kommen, Tür an Tür leben und versuchen, etwas wie eine Beziehung zu führen. Ich meine, du weißt ja, wie viele Frauenbekanntschaften ich in New York habe!“
Vickys Magen zog sich zusammen. Mark wollte also keine Beziehung mit ihr. Am liebsten hätte sie sich in diesem Moment selbst geohrfeigt. Wie dumm war sie eigentlich. Sie hatte diesen Gigolo tatsächlich auf subtile Art und Weise gefragt, ob er mit ihr zusammen sein wollte, wie ein kleines Mädchen in der sechsten Klasse, dass dem beliebten Typen aus der letzten Reihe einen Zettel mit „Willst du mit mir gehen“ zusteckt. In ihrem Hals hatte sich ein Kloß gebildet und sie kämpfte mit sich, um die Fassung nicht zu verlieren. Sie musste so tun, als hätte sie ihre Liaison genauso locker gesehen, wie Mark.
„Ich sehe das genauso“, sagte sie und bemerkte, dass ihre Stimme hell und piepsig klang. „Es ist bestimmt am besten, wenn wir einfach Freunde bleiben!“ Sie schluckte.
„ So? Also ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit mir zusammenziehen möchtest, aber wenn du lieber befreundet bleiben möchtest….“ Er grinste und hatte bemerkt, wie bestürzt Vicky auf seine Aussage mit den Frauenbekanntschaften von vorhin reagiert hatte. Ihm war nicht entgangen, dass auch sie viel mehr für ihn empfand, als bloß Freundschaft – oder eine Bettgeschichte.
„ Was“, rief Vicky etwas lauter als sie beabsichtigt hatte und ließ ihre Gabel lautstark auf den Teller sausen. Die Gäste an den Tischen um sie herum blickten interessiert zu ihnen herüber.
Mark grinste Vicky an und fand sie in diesem Moment unwiderstehlich.
„Naja, ich dachte, nachdem wir ohnehin wahrscheinlich die meiste Zeit zusammen verbringen werden…“, begann er.
„ Aber Mark. Ist dir eigentlich klar, was du da gerade sagst?“ Vicky fühlte sich benommen, als Mark ihr diesen Vorschlag unterbreitete.
„ Im bin mir vollkommen im Klaren darüber, was ich gerade sage“, sagte er, nahm einen Schluck von seinem Rotwein und sah sie an, als würde seine Entscheidung längst feststehen.
„ Aber…aber…aber…“, begann sie. Mark grinste sie an. Es war genau dieses Grinsen, dass sie anfangs so sehr an ihm gehasst hatte. Doch jetzt hatte es all den gehässigen Unterton, der darin gelegen war, verloren.
„ Ich meine…willst du…sollen wir….kannst du…“ sie wusste sich nicht weiter zu artikulieren und kam sich blöd vor. Mark hatte ihr vorgeschlagen, zusammenzuziehen. Nachdem sie sich kaum drei Monate kannten, von denen sie sich zwei Monate und eine Woche bis auf den Tod nicht hatten leiden können. Es lag auf der Hand, dass er diesen Vorschlag nicht gemacht hätte, wäre er nur auf eine Freundschaft aus. Dennoch wagte sie es nicht, ihn zu fragen, ob es ihm so Ernst mit ihr war.
„ Was hast du auf dem Herzen, Süße“, sagte Mark und drückte ihre Hand, die er immer noch in der Seinen hielt.
„ Ich meine…ich meine…ich…es ist …“
„ Du bist einfach wunderbar, Prinzessin“, Mark war sichtlich amüsiert über Vickys Ausnahmezustand.
Sie atmete einmal tief durch und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
„Es ist einfach…weißt du, ich würde nichts lieber als mit dir zusammen zu leben. Die vergangenen beiden Wochen hier mit dir waren mit die schönsten in meinem Leben. Aber ich…ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum jemand wie du, der für gewöhnlich ganz andere Frauen trifft, sich gerade mit mir auf so…eine….“
„… feste Beziehung“, half Mark aus und Vicky durchzuckte ein kleiner Blitz, als diese beiden Worte aus seinem Mund kamen.
„… einlassen will“, beendete sie den Satz.
„ Weißt du Vicky, ich habe im ersten Augenblick, als ich dich gesehen habe, etwas zwischen uns gespürt. Du hast damals in der Tür gestanden, als eine…Bekannte…zu Besuch gekommen ist!“
Vicky erinnerte
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