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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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von Yves Saint Laurent aufgetragen – sie erinnerte sich, dass Mark ihr den ganzen Tag nicht von der Seite gewichen war, als sie es in L.A. getragen hatte. Am Abend hatte er ihr dann gesagt, dass der Duft ihn wahnsinnig machen würde und er den ganzen Tag über an nichts anderes gedacht hatte, als mit ihr im Bett zu landen.
    „Etwas Vorsorge kann nicht schaden“, grinste sie ihr Spiegelbild an, während sie jeweils einen Spritzer aus dem braun-goldenen Glasflakon hinter ihre Ohren und auf ihr Dekolletee sprühte.  Ihr Blick fiel auf ihr Handy. Zehn vor sieben. Mark würde also gleich da sein. Sie warf noch einmal einen abschätzenden Blick auf ihr Spiegelbild und war mit dem, was ihr entgegenblickte, mehr als zufrieden. Das Kleid war körperbetont und der Ausschnitt ziemlich gewagt. Das Make up war wunderbar gelungen und unterstrich ihre auch ohne Schminke schon ziemlich ansprechende Optik perfekt. Der Duft von „Opium“ lag in der Luft. Sie schüttelte noch einmal ihre Lockenmähne, drehte sich vor dem Spiegel hin und her und war rundum zufrieden. Sie überlegte, wann sie das letzte Mal bei einem Rendezvous so aufgeregt gewesen war und konnte sich nicht erinnern. Nachdem die Kerle, die sie vor Mark kennen gelernt hatte, allesamt Nieten gewesen waren, hatte sie sich erst gar nicht große Mühe gegeben, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das letzte Mal, dass sie vor einem Date wirklich nervös gewesen war, musste folglich wahrscheinlich an der High School oder auf dem College, bevor sie festgestellt hatte, dass die meisten Männer egoistische Idioten waren, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren und logen, dass sich die Balken bogen, gewesen sein.
     
    Sie machte das Licht über dem Badezimmerspiegel aus und schloss die Badezimmertüre. Die Katzen saßen nebeneinander aufgereiht vor dem Badezimmer und schauten sie mit großen Augen an. „Ja, Frauchen trifft gleich euer neues „Vielleicht“-Herrchen“, sagte sie lachend zu ihren Tieren, die ihr ins Wohnzimmer folgten. Bei dem Gedanken an Mark kribbelte es in ihrem Bauch.
     
    Sie setzte sich auf die Couch und wartete, überlegte, ob sie Musik anmachen und vielleicht eine Flasche Champagner öffnen sollte, entschied sich dann aber nur für die Musik, sodass wenige Augenblicke später das Wohnzimmer von Michael Buble beschallt wurde. Den Champagner konnten sie auch noch trinken, wenn sie zurückkamen. Sie stellte sich vor, wie sie in der lauen Sommernacht, die definitiv bevorstand, gemeinsam auf der Terrasse saßen, oder – noch besser – im Whirlpool, und über ihre Zukunft sprachen. Wie sie Mark zum ersten mal ihn ihr – nein, in ihr gemeinsames – Schlafzimmer mitnahm und wie sie zum ersten Mal in New York neben ihm aufwachte. Sie blickte auf die Uhr am DVD-Player. Noch vier Minuten bis sieben. In ihrem Bauch hatte sich ein kribbliges Gefühl ausgebreitet. Rambo, der Kater miaute aus dem Vorzimmer.
    „ Oh Gott, sieben ist ja Fütterungszeit“, sagte sie zu sich selbst, stand von der Couch auf und ging zum Vorratsschrank in der Diele, wo geschätzte zwanzig Kartons Katzenfutter gelagert waren. Sie zog drei Frischebeutel aus einem geöffneten Karton, zog die Alulasche herab und sofort scharrten sich die Katzen miauend um ihre Beine.
     
    Nachdem sie sich an ihren Futternäpfen labten und Vicky auch noch den vierten, größeren Napf mit Trockenfutter und den fünften Napf mit frischem Wasser gefüllt hatte, ließ sie sich wieder auf die Couch fallen. Es war zwei Minuten nach sieben. Das kribbelige Gefühl in ihrem Bauch hatte jetzt einen merkwürdigen Beigeschmack bekommen.
    Es sind gerade mal zwei Minuten, sagte sie sich und versuchte, sich zu beruhigen. Nervös wippte sie mit dem linken Fuß auf und ab. „Du bist selber ständig mindestens fünfzehn Minuten zu spät“.

27
     
    Es war fünfundzwanzig Minuten nach sieben und Mark war nicht gekommen. Zweimal hatte Vicky seine Nummer gewählt, sie dann aber doch wieder weggedrückt. Sie wollte nicht aufdringlich wirken. Vielleicht war es im Krankenhaus etwas länger geworden. Immerhin war er Arzt und Verspätungen waren gerade in diesem Beruf an der Tagesordnung. Allerdings hatte sie Mark in L.A. als umsichtigen Menschen kennen gelernt, von dem sie gedacht hätte, er würde ihr Bescheid geben, wenn er nicht pünktlich sein konnte. Vielleicht war es ein Notfall, schoss es ihr durch den Kopf. Aber – gab es bei plastischen Chirurgen überhaupt so etwas wie Notfälle? Immerhin war er kein

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