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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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ihn doch. Und dann haben Georg und Anja weitere Spuren gelegt, als sie merkten, dass ihre Nummer schiefzugehen drohte.«
    Twiggys Augen glänzten. »Deswegen haben die im Volkspark noch ein paar Sachen nachträglich deponiert und die Bullen sie finden lassen.«
    Dornröschen nickte. »Und Anja hat sich selbst einen Streifschuss verpasst … oder Georg hat’s gemacht … um den Verdacht auf einen Mörder zu lenken …«
    Â»Den es nie gab«, sagte Matti.
    Â»Das heißt, es gibt gar keine Leiche, keinen Mord, rein gar nichts. Und dafür haben sie dich in U-Haft gesteckt. Fragt sich, wer das größere Arschloch ist, Georg oder die Bullen«, sagte Twiggy. »Oder Anja, die blöde Kuh.«
    Ein Stich im Herz. Wieder hatte ihn eine reingelegt. War er so dumm? Schalteten die Hormone seinen Verstand ab? Gierte er so sehr nach der Liebe einer Frau, dass er blind wurde?
    Â»Na, beweisen können wir gar nichts davon«, sagte Dornröschen. »Aber es ist die erste Erklärung, bei der alles passt, was wir herausgefunden haben.«
    Â»Und einer der Enkel ist Georg«, sagte Twiggy.
    Â»Oder Fendts Helfer«, sagte Dornröschen.
    Â»Ganz schön ausgekocht, der Fendt«, sagte Matti. »Und nun?«
    Â»Was wollen Sie?«, knisterte die Gegensprechanlage.
    Â»Uns mit Ihnen freuen, dass Georg noch lebt«, sagte Matti.
    Pause, dann: »Quatsch.«
    Â»Lassen Sie uns rein. Wir brechen sonst sämtliche Türen auf.«
    Lange Pause. »Warten Sie.«
    Matti hatte den Finger schon auf dem Klingelknopf, als der Summer ertönte.
    Im Aufzug sagten sie kein Wort. Matti fühlte sich angespannt. In der Wohnungstür wartete Fendt. »Ich habe alles gesagt.«
    Twiggy schob ihn zur Seite, Fendt folgte widerwillig. Ins Wohnzimmer. Dort saß Zitkowski auf dem Sofa. Es roch nach Zigaretten. Die WG -Freunde blieben stehen, Fendt auch. »Georg lebt«, sagte Dornröschen.
    Fendt und Zitkowski blickten sich an, dann Dornröschen.
    Â»Ihre Mails an Ihre nicht existenten Enkel sind Nachrichten an Georg und/oder an Ihre Komplizen«, sagte Matti.
    Twiggy trat einen Schritt auf Fendt zu. »Ihr habt so getan, als wäre es ein Mord. Ihr habt die angebliche Leiche fortgeschafft. Ihr seid schuld, dass mein Freund in den Knast kam und wegen Mordes angeklagt werden soll.«
    Â»Nun regen Sie sich mal ab«, sagte Fendt. Sein Blick war hart. »Ich kann nichts für Ihre Spintisierereien.«
    Â»Und die Enkel?«, fragte Twiggy.
    Fendt blickte ihn an. »Ich will nicht, dass der VS mitkriegt, wem ich Mails schreibe. Sie wissen doch, wo ich früher gearbeitet habe.«
    Â»Blöde Ausrede. Der VS hat mit Sicherheit andere Sorgen«, sagte Matti.
    Â»Nazis beschützen zum Beispiel«, sagte Dornröschen.
    Fendt dachte nach. »Jetzt nehmen Sie erst mal Platz.«
    Zitkowski stand auf.
    Twiggy und Dornröschen setzten sich aufs Sofa. Matti zögerte. Fendt wies auf den Sesel. Dann würden die WG -Freunde sitzen und die Stasi-Genossen stehen. Sie hätten die Pistolen mitnehmen sollen.
    Fendt schloss die Wohnzimmertür. Die Tür rastete ein. Als er sich gerade setzen wollte, hörte Matti ein Geräusch im Flur. Leise. Wie das Klingeln eines Schlüsselbunds.
    Drei Schritte zur Wohnzimmertür. Aufreißen. Im Flur steht ein Mann. Georg. Der reißt die Wohnungstür auf und rennt hinaus. Matti rast hinterher. Er hört es trappeln im Treppenhaus. Er nimmt drei Stufen gleichzeitig, stürzt fast. Er sieht, wie die Haustür zuknallt. Matti öffnet sie, tritt auf den Bürgersteig, guckt sich um. Georg läuft die Fanningerstraße hinunter. Matti sieht noch, wie er links in die Siegfriedstraße einbiegt. Scheißnibelungenstraßen. Er muss husten und würgt. Scheißzigaretten. Vorn ist Georg, der Abstand ist gleich geblieben. Georg rennt um die Ecke. Nach rechts weg. Matti umkurvt die Ecke und sieht Georg. Er hat kein bisschen aufgeholt. Georg blickt sich um, kommt ins Stolpern, fällt aber nicht. Matti hört sich schnaufen. Er ist schweißnass. Es brennt in den Augen. Er wischt sich mit dem Arm die Stirn trocken. Er quert die Hagenstraße, an dieser Kreuzung hat ihm mal einer ins Taxi gekotzt. Der nächste ist Gunther. Gunther am Hofvon König Etzel, fällt ihm ein. Er keucht, hustet. Matti spuckt was zur Seite. Dietlinde, Gernot, Dankward. Vielleicht ein paar Meter. Ein paar Meter.

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