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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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doch einen Blick auf die Pumpe werfen?“ Er trat die Zigarette aus.
    „Nur, weil ich kein Hungerhaken bin, heißt das nicht, dass ich nicht sportlich bin!“
    „Ist ja gut. Tut mir leid, dass ich was gesagt hab.“  Mark hob ergeben die Hände. Er sah zu, wie sie sich den Eimer mit dem immer noch verdächtig verfärbten Wasser schnappte und ihn in das Planschbecken goss.
    „Und heben sie ihre Kippe von meinem Rasen auf“, befahl sie ihm, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    „Hören Sie, ich weiß nicht, was Ihr Problem ist. Von mir aus können Sie pumpen, bis Ihnen der Arm abfällt. Ich dachte nur, die Kinder wollten vielleicht ins Wasser, solange es noch hell ist“, sprach er zu ihrem Rücken. Er wusste ehrlich gesagt gar nicht, warum er sich mit der blöden Kuh abgab. Er würde jetzt wieder rein gehen. Tat ihm zwar leid für die Kinder, aber er hatte es nicht nötig, jemandem seine Hilfe aufzudrängen.
    Sie kam wieder zur Pumpe zurück und sah ihn prüfend an. „Na schön“, sagte sie dann mit einem Seufzen, als wäre es ein Angang, eine Gefälligkeit von ihm anzunehmen. Sollte er sich jetzt bedanken, dass er ihr helfen durfte? Kopfschüttelnd ging er vor der Pumpe in die Hocke, schaltete sie einmal komplett aus und gleich darauf wieder an. Die Pumpe summte, und kurz darauf lief ein Wasserstrahl aus dem Ende des Gartenschlauches. Mit einem überheblichen Lächeln richtete er sich auf und sah sie an.
    Ungläubig starrte die durchgeknallte Alte auf die Pumpe. „Ich glaub es nicht“, murmelte sie. Dann sah sie ihn an. „Tja, danke.“
    „Kein Problem.“
    Sie nahm den Schlauch und ließ das Wasser in das Becken laufen.
    „Ich geh dann mal wieder“, sagte er und kam sich vor wie ein Vollidiot. Da stand er und wurde ignoriert von einem Weib, über das man sich im ganzen Dorf das Maul zerriss. Laut Hauser hatte sie während ihrer Ehe nicht nur jedes Mal einen hysterischen Anfall bekommen, wenn er auch nur fünf Minuten zu spät nach Hause kam, nein, sie tat auch nichts anderes, als Geld auszugeben und in ihrer Traumwelt zu leben. Und im Bett war sie auch ein Reinfall gewesen. Außerdem litt sie unter Wahnvorstellungen und sponn sich die tollsten Geschichten zusammen. An und für sich gab Mark nicht viel auf das Geschwätz anderer und bildete sich lieber selbst eine Meinung. In diesem Fall deckte sich aber beinahe alles was er gehört hatte mit dem, was ihm selbst schon aufgefallen war. Sie war aufbrausend, unhöflich,überheblich, redete mit Blumen und sich selber und trug Mäuse durch die Gegend. Außerdem war sie anscheinend daueraggressiv und immer aus Streit aus. Zumindest mit ihm. Dann hatte er die Polizei jetzt mittlerweile dreimal hier vorfahren und die Beamten dann kopfschüttelnd wieder wegfahren sehen. Das einzige der Gerüchte, die Mark noch nicht aus eigenen Erfahrungen bestätigen konnte, war das über ihre Fertigkeiten im Bett, doch in Anbetracht der Tatsache, dass sie ihm so sympathisch war wie ein Furunkel am Arsch, er nicht auf pummelige Weiber stand und sie sich ihm gegenüber immer voller Verachtung benahm, hatte er auch keinerlei Verlangen, dieses letzte Gerücht zu überprüfen. Er ärgert sich jetzt schon wieder über sich selbst, dass ihm der Kleine vorhin leidgetan hatte und er seine Hilfe angeboten hatte. Wütend sah er ihr zu, wie sie ihm immer wieder Blicke zuwarf. Was dachte sie, was er jetzt vorhatte? Über sie herfallen oder sie ausrauben? Er schüttelte verärgert den Kopf. Dass sie ihm auch nur eine Minute leidgetan hatte, damals im Zelt, das war ihm im Nachhinein unbegreiflich. Er ging zum Zaun, als sie ihn plötzlich ansprach.
    „Waren Sie gestern Abend weg?“
    „Was?“ Verständnislos drehte er sich wieder zu ihr um.
    „Gestern Abend. Ich hab Sie weggehen sehen.“
    Er ging wieder ein paar Schritte auf sie zu. Sie war wirklich merkwürdig. Erst wollte sie ihn loswerden, dann rief sie ihn zurück, nur um irgendeinen Mist von sich zu geben. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie über das sich langsam füllende Becken an. „Schön für Sie.“
    Sie befeuchtete sich nervös die Lippen. „Waren Sie gestern weg? Im Dorf, feiern?“
    Er war gespannt, worauf das hinauslief. „Feiern ist zu viel gesagt, aber ja, ich war gestern im Dorf.“
    „Bestimmt nicht alleine.“
    „Nee, wär auch nicht sonderlich interessant, wenn man alleine in der Kneipe säße.“
    „Nein, ich meine, Sie könnten bestimmt einige Namen nennen von Leuten, mit denen Sie den Abend

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