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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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hatte sie bestimmt schon eine ganze Zeit lang beobachtet und war ihr nachgejoggt, bevor sie ihn bemerkt hatte. Deshalb hatte er auch gewusst, dass sie jedes Wochenende und montags und mittwochs an der Ziegenweide vorbei lief. Toni rang die klammen Finger. Wie furchtbar. Während sie gutgelaunt, nichtsahnend durch die Natur gelaufen war, war ihr jemand gefolgt und hatte jeden Schritt von ihr beobachtet. Und wer wusste schon, wie oft der Mann sich hier schon im Garten versteckt und sie beobachtet hatte? Toni hatte an der großen Terrassentür keine Gardinen. Und oben an den Fenstern auch nicht. Sie wohnte mitten im Feld und es konnte keiner in die Fenster, die zum Garten hinausgingen, reinsehen. Es sei denn, er versteckte sich im Garten. Toni atmete immer schneller. Allein die Vorstellung, wie oft er sie und die Kinder beobachtet hatte, während sie nichtsahnend hier herumgelaufen oder Ferngesehen hatten! Dann fielen ihr die Telefonanrufe ein. Er wusste, das Ralf hier gewesen war und dass sie mit ihm aus war. Er hatte sie da schon andauernd beobachtet. Oh, lieber Gott, was sollte sie nur tun?
    Nichts. Sie konnte nichts tun. Lediglich weiter nach Verdächtigen suchen. Jochen wurde wirklich immer unwahrscheinlicher. Vor allem, wenn man bedachte, wie viel Zeit ihr Verfolger hier verbrachte. Das konnte jemand, der ein kleines Kind zu versorgen hatte, einfach nicht schaffen. Aber trotzdem würde sie Jochen zusammen mit Jens, Ralf und Fracht weiter im Hinterkopf halten.Allerdings schien keiner von ihren Verdächtigen sonderlich wahrscheinlich.
    Toni stand auf und ging in die Küche. Genug gejammert. Das half ihr auch nicht weiter. Sie würde sich jetzt erst einmal einen Kaffee aufschütten. An Schlaf war jetzt sowieso nicht mehr zu denken.

Kapitel 7
     
    „Morgen, Mama.“ Toni lächelte ihre Mutter gezwungen an und trat ein.
    „Morgen Kind. Morgen ihr Süßen“, grüßte Irmgard ihre Enkelkinder.
    „Hallo Oma. Wir gehen jetzt ein großes Planschbecken kaufen“, verkündete Simon.
    „Ach.“
    „Ja, das alte ist kaputt. Da hat bestimmt die verdammte Nachbarskatze dran gekratzt“, sagte Toni. „Die haben so ein großes Becken im Baumarkt im Angebot. Das geh ich jetzt kaufen.“
    „Muss man da nicht ein Loch graben und ein Fundament setzen?“
    „Mama! Ich will keinen Swimmingpool kaufen! Ein en Pool. Ein Becken. Für Kinder. Das ist nur etwas größer als das Planschbecken, das sie bisher hatten. Übrigens muss man für die größeren Pools heutzutage auch nicht direkt ein Loch buddeln. Die stellen sich selber auf, wenn man Wasser einfüllt.“
    „Wirklich?“
    „Ja. Aber ich bin nicht hier, um mit dir über Planschbecken zu reden.“ Toni ließ sich auf einen Stuhl im Esszimmer fallen.
    „Ich wusste gar nicht, dass du einen besonderen Grund brauchst, um deine Eltern zu besuchen.“
    „Brauch ich auch nicht. Aber heute hab ich einen.“ Toni sah auf den Labradormischling ihrer Eltern, der gerade an ihr Bein stupste. „Na, Herr Rossi.“ Sie kraulte einen Moment abwesend den Hund, ehe sie weitersprach. „Ich hab dir doch vor ein paar Wochen gesagt, dass ich gerne Rollladen vor den Fenstern hätte.“
    „Ich erinnere mich“, sagte ihre Mutter vorsichtig.
    „Ich möchte sie wirklich haben, Mama.“
    „Antonia, weißt du, was so etwas kostet? Ein paar Tausend Euro doch bestimmt.“
    „Ich zahl es euch auch zurück, Mama. Bitte! Ich würd dich nicht drum bitten, wenn es mir nicht ernst wäre.“
    „Toni, das Haus hier ist noch nicht abbezahlt und wir haben uns letztes Jahr das neue Auto gekauft. Soviel verdient dein Vater auch nicht im Stahlwerk. Und ich mit meinen Putzstellen auch nicht.“
    „Ich weiß, Mama. Aber ich weiß mir einfach keinen Rat mehr.“ Damit bröckelte Antonia s Fassade und sie fing elendiglich an zu heulen. Alarmiert  griff sich ihre Mutter einen Stuhl und setzte sich neben sie. „Antonia, was ist denn? Wir machen uns solche Sorgen um dich“, sagte sie aufgewühlt.
    „ Ich wollte es euch ja nicht erzählen, aber.. er war wieder da. Der Mann, der mich verfolgt.“
    Ihre Mutter rieb Toni beruhigend über den Rücken. „Wo war er?“
    „Im Garten. Gestern Abend. Und er hat zu mir hochgeguckt. Und niemand glaubt mir.“
    „Toni.“ Ihre Mutter verstummte und sah ihre Tochter eine Weile besorgt und ratlos an. „Also schön. Ich geh morgen zur Bank und sehe mal, ob ich einen Kredit bekomme, für deine Rollladen, ja?“
    Toni sah auf und versuchte ein Lächeln. „Danke

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