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Ein mörderischer Sommer

Titel: Ein mörderischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fielding Joy
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mir so dumm vor.«
    »Warum? Warum kommen Sie sich dumm vor?«
    »Bitte, spielen Sie nicht mit mir. Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich nicht gut bin in diesen Dingen.«
    »Sie mögen keine Spiele? Okay, ich sage Ihnen geradeheraus, wohin ich will, daß dies hier führt«, sagt Steve Henry. »Ich will, daß es nach oben führt. Ich will, daß es in Ihr Bett führt. Ich will mit Ihnen schlafen. Ist das deutlich genug?«
    »Können wir nicht über etwas anderes sprechen?« bittet Joanne, steht auf und beginnt den Tisch abzuräumen.
    »Natürlich. Wir können reden, über was Sie wollen. Hier, ich helfe Ihnen.« Er nimmt seinen leeren Teller in die Hand.
    »Ich mache das schon«, sagt sie.
    »Lassen Sie mich Ihnen doch helfen.«
    »Lassen Sie doch den verdammten Teller los«, schreit sie und schlägt plötzlich die Hände vors Gesicht.
    Sofort steht er neben ihr und umarmt sie, sein Mund ist in ihren weichen Locken vergraben. »Laß mich dir helfen«, sagt er noch einmal, seine Lippen finden zu ihren, er preßt sich an sie.
    »Du verstehst das nicht«, versucht sie ihm zu erklären.
    »Doch, ich verstehe es …«
    »Ich habe Angst …«
    »Ich weiß.«
    »Nein«, sagt sie und befreit sich aus seiner Umarmung. »Sie wissen überhaupt nichts!« Sie spürt, daß ihr Tränen die Wangen herablaufen. »Sie glauben, ich habe Angst, weil Sie der erste Mann sind, mit dem ich mich treffe, seit ich von meinem Mann getrennt lebe, aber es ist mehr als das.« Hilflos sieht sie sich im Raum um. »Ich habe mit einundzwanzig geheiratet. Mein Mann war der erste feste Freund, den ich hatte. Verstehen Sie, was das heißt? Paul ist der einzige Mann, mit dem ich je geschlafen habe, der einzige Mann, den ich je näher gekannt habe. Ich bin einundvierzig und habe in meinem ganzen Leben nur mit einem einzigen Mann geschlafen! Und der hat mich verlassen! Ich habe ihn enttäuscht. Und jetzt kommen Sie daher mit Ihrem perfekten neunundzwanzigjährigen Körper, und ich weiß nicht, was Sie sich von mir erwarten, außer …«
    »Ja?«
    »Sie werden enttäuscht sein von mir.«
    Er zieht sie mit sich in die Diele. »Komm, gehen wir rauf«, sagt er.
    »Ich kann nicht.«
    Wieder hat er seine Arme um ihre Taille gelegt, und er drückt sie gegen die Wand. Ihr Körper beginnt einem Gefühl nachzugeben, das sie bis jetzt nur im Zusammensein mit Paul empfunden hat. Sie sieht, wie Steve Henry den Arm hebt und das Licht ausknipst, sieht, wie die Diele plötzlich in Dunkelheit versinkt, fühlt, wie seine Lippen ihren Mund berühren. Plötzlich macht er einen Schritt zurück. Ihre Augen suchen im Halbdunkel nach seinen.
    »Ich werde dich nicht zu etwas zwingen, was du nicht tun willst«, sagt er. »Wenn du möchtest, daß ich gehe, dann sag es. Sag mir, daß ich gehen soll.«
    Ihr Blick ist in seine Augen vertieft. Langsam bewegen sich ihre Lippen zu einem Wort. »Bleib«, sagt sie.

23
    Joanne kann nicht fassen, was mit ihr geschieht.
    Sie sind im Schlafzimmer. Sie kann sich vage erinnern, die Treppe hochgetragen worden zu sein, die Arme um ungewohnt junge Schultern geschlungen, den Mund auf Lippen gepreßt, die voller waren als die, an die sie sich gewöhnt hatte, zwei ungleiche Körper, die an den Hüften aneinandergewachsen schienen, so stolperten sie ins Bad. Jetzt stehen sie am Schlafzimmerfenster, und es bleibt ihr kaum genug Zeit, die Vorhänge zuzuziehen, da ist dieser Fremde schon wieder bei ihr, seine starken Hände streicheln zärtlich ihre ausgestreckten Arme, die er jetzt um seine schmalen Hüften legt, während sein Mund nach ihrem sucht und seine Beine sich zwischen ihre Beine schieben. Ihr ist ein bißchen schwindlig, und sie muß gegen den jetzt so unpassenden Wunsch ankämpfen, in lautes Lachen auszubrechen. Sex ist doch etwas Lustiges, denkt sie, aber sie weiß, er würde das nicht verstehen. Die jungen Leute nehmen Sex so ernst. Sie müssen das Witzige am Sex erst noch entdecken. Sie fühlt sichere Hände an ihren Brüsten, schließt ganz fest die Augen und stellt sich vor, es seien Pauls Hände. Sie atmet in kurzen, keuchenden Stößen, als ob er ihr ein Kissen aufs Gesicht pressen würde. Sie versucht sich aus seiner Umklammerung zu lösen, aber er läßt sie nicht los.
    »Ganz ruhig«, beschwichtigt er, während er sie mit sich zum Bett zieht. Seine Finger zerren an den Knöpfen ihrer Bluse.
    Einen Augenblick lang ist sie abgelenkt. Das ist eine neue Bluse, überlegt sie. Sie hat beinahe hundert Dollar dafür bezahlt. Es sind ganz

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