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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ein verschreibungspflichtiges Mittel gegen Übelkeit. Ich habe gerade eine Krankheit überwunden.«
    Carrie hörte kaum zu. Sie hatte einen Ellbogen auf den Tisch gestützt und das Kinn in die Hand gelegt. Sie war so erschlagen, dass sie nicht mehr auf Tischmanieren achten konnte.
    »Was für eine Krankheit?«, fragte Sara. Sie rührte mit dem Löffel in der Suppe.
    »Nichts Weltbewegendes«, erwiderte Anne. »Ich bemerkte vor etwa anderthalb Jahren einen kleinen Knoten und erzählte Eric davon. Er ging mit mir zum Arzt. Es stellte sich heraus, dass es keine große Sache war.«
    »Gott sei Dank«, schaltete sich Carrie ein.
    Sara beobachtete Annes Augen. »Wo war dieser kleine Knoten?«
    »In meiner rechten Brust. Sie haben eine Biopsie gemacht und ich lebte weiter wie zuvor. Wie ich schon sagte – keine große Sache.«
    »Also war es kein bösartiges Geschwür?«, bohrte Sara weiter.
    Carrie wunderte sich, dass sie das Thema so hartnäckig verfolgte. Hatte Anne nicht gerade gesagt, dass alles in Ordnung war? Sie fand, dass Sara zu neugierig war.
    »Sie hat doch eben gesagt …«, begann Carrie.
    Sara stieß Carrie unter dem Tisch an, ohne sie anzusehen. »Es war nichts Bösartiges?«, wiederholte sie.
    Anne starrte auf ihren Teller. »Nur ein kleines bisschen.«
    Carrie richtete sich auf. »Das haben die Ärzte gesagt?«
    »Oh, Sie wissen ja, wie Ärzte sind«, flötete Anne und wedelte mit der Hand. »Sie sind alle Panikmacher. Eric sagte, dass sie nur Geld verdienen, wenn sie viele Therapien durchführen können … und Operationen … Deshalb schlagen sie sie vor, selbst wenn sie gar nicht nötig sind.«
    Carrie schielte zu Sara, ehe sie fragte: »Haben sie Ihnen eine Operation empfohlen?«
    »Natürlich, aber Eric hatte das vorausgesagt und er behielt Recht. Sie bildeten sich ein, sie könnten mich zu einer Brustamputation überreden. Können Sie sich vorstellen, was das für unsere Versicherungsprämien bedeutet hätte?«
    »Nein, was denn?«, wollte Sara wissen.
    »Sie wären schlagartig in schwindelnde Höhen gestiegen. Außerdem hätte die Versicherung die Kosten für den kleinen Eingriff ohnehin nicht übernommen.«
    Eine Brustamputation war ein kleiner Eingriff? Carrie war sprachlos. Sie nahm ihren Löffel in die Hand und tat so, als würde sie essen.
    »Eric hat das Geld, das wir eingespart haben, gewinnbringend angelegt. Er ist so clever«, schwärmt Anne. »Es sind gute, vernünftige Investitionen, die ich selbstverständlich gutgeheißen habe, als er mir davon erzählte.«
    »Er hat mit Ihnen darüber gesprochen, nachdem er die Investitionen vorgenommen hat?«, fragte Sara. »Erst dann erfuhren Sie davon?«
    »Ja, natürlich. Er hat alle Vollmachten. Schließlich ist er gleichberechtigter Partner in der Firma.«
    Carrie und Sara sahen, wie Anne den Rücken straffte. Sie nahm eine Verteidigungshaltung an. Sara kostete von der Suppe und lobte: »Eine gute Wahl fürs Dinner, Anne. Ich liebe Tomatensuppe.«
    Anne lächelte. »Ich auch.«
    »Wieso denken Sie, dass die Krankenversicherung nicht gezahlt hätte?«
    »Weil wir die alte Versicherung gekündigt hatten und die billige, die Eric ausfindig gemacht hatte, erst nach dreißig Tagen wirksam wurde. Die Biopsie wurde in diesem Zeitraum gemacht, und damit hätten sie behaupten können, ich hätte die Krankheit schon vor Eintritt in die Versicherung gehabt. In diesem Fall übernehmen sie die Kosten nicht. Eric hat mich gebeten zu warten, aber ich war blödsinnig ängstlich. Wir hätten selbstverständlich das Geld gehabt, um den kleinen Eingriff zu bezahlen«, versicherte sie hastig, »wenn wir ihn für nötig befunden hätten. Eric hat im Internet nachgeforscht, und wir beschlossen, es mit alternativen Methoden zu probieren. Ihre Suppe wird kalt, Carrie.«
    »Und diese …«, fing Carrie an, aber Sara gab ihr unter dem Tisch erneut einen kleinen Tritt.
    »Ja«, sagte Anne fragend. Der wachsame Ausdruck war wieder in ihren Augen.
    »Gibt es irgendwo Cracker?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Sie haben großes Glück, Eric an Ihrer Seite zu haben«, meinte Sara.
    Carrie hätte sich fast an der Suppe verschluckt. »Ja, das stimmt«, log sie. »Schade, dass er Sie nicht in die Wellnessfarm begleiten konnte.«
    »Ich hab versucht, ihn dazu zu überreden«, erzählte Anne. »Er hat mir die Woche im Utopia zum Geburtstag geschenkt. Er wollte, dass ich mich ausruhe und erhole. Wenn ich nach Hause komme, geht er wieder mit mir zum Arzt, und wir werden sehen, was getan

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