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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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…«
    »Herrgott noch mal.«
    »Es ist offensichtlich, dass du die Finger nicht von mir lassen kannst, Süße.«
    Kein Wunder, dass Liebe und Hass so nah beieinander lagen. Im Moment hätte sie ihn am liebsten erwürgt. Es machte ihm Spaß, sie in Verlegenheit zu bringen – es schien ihm einen Kick zu geben.
    Sie wollte unbedingt das letzte Wort haben. »Es war nur ein bedeutungsloser Kuss.«
    »Wie kommt’s dann, dass du ganz heiß warst?«
    »Das stimmt ja gar nicht.«
    »Lügnerin.«
    Nur er konnte Beleidigungen wie Koseworte klingen lassen. »Warst du heiß?«
    »Himmel, nein!«
    Sie lachte. »Und wer lügt jetzt?«
    »Die erste Regel bei jeder Operation ist: so wenige Lügen wie möglich. Jetzt ruh dich aus. In zehn Minuten brechen wir wieder auf.«
    Sie konnte nicht ruhen – nicht, ehe sie sich entspannt hatte, und es gab nur eine Möglichkeit, das zu erreichen. Sie rutschte von John Paul weg, nahm den Lotussitz ein, den sie von ihrem Yogalehrer gelernt hatte, legte die Hände mit den Handflächen nach oben auf die Knie, straffte den Rücken und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich auf ihren Atem – tiefe, reinigende Atemzüge -und zwang sich, die Geräusche des Waldes und die Gedanken, die ihr Bewusstsein bestürmten, auszublenden. Es dauerte gute fünf Minuten, bis sie spürte, dass sich ihre Muskeln lockerten.
    »Was machst du da?«
    John Pauls Stimme riss sie aus der Konzentration. »Ich mache meine Entspannungsübung.«
    »Yoga?«
    »Etwas in der Art. Ich kläre meinen Geist, dann gehe ich …«
    »Was?«
    Sie seufzte. Nach Hause, dachte sie, ich gehe zu meinem imaginären, perfekten Zuhause. »Ich gehe zu meinem Glücksort, okay?«
    Er lachte nicht. »Ja? Also hast du das ernst gemeint? Ich dachte, das wäre ein Scherz.«
    »Ich stelle mir einen Ort vor, an dem ich mich wohl fühle. Es ist eine Veranda«, sagte sie. »Und ich sehe mich selbst auf der Schaukel sitzen. Ich rieche Flieder und höre Wasserplätschern im Hintergrund. Es ist … besänftigend und klärt meine Gedanken. Dann fange ich an, die Fakten abzurufen, die ich kenne.«
    »Wenn es funktioniert«, meinte er.
    Er verstand es nicht, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Sie machte die Augen wieder zu, ohne weiter auf ihn zu achten, und konzentrierte sich von neuem auf ihre Atemzüge.
    Wieder verstrichen ein paar Minuten, und sie begann, die Puzzleteilchen zusammenzufügen. Ironischerweise beschäftigte sie etwas, was John Paul gesagt hatte, am meisten.
    »Was hast du damit gemeint?«, fragte sie.
    »Womit?«
    Sie streckte die Beine aus und drehte sich zu ihm. »Die erste Regel bei einer Operation ist, nicht zu lügen?«
    »Nein, ich sagte: so wenige Lügen wie möglich.«
    »Ja, das meine ich ja. Warum ist das eine Regel?«
    »Lügen kommen zu einem zurück und rächen sich … bringen einen zu Fall, und …«
    »Also, wenn man in den kleinen Dingen, die keine Rolle spielen, bei der Wahrheit bleibt, dann gerät man nicht ins Stolpern? O mein Gott … natürlich!«
    Mit einem Mal war sie aufgeregt wie ein Kind im Spielzeugladen. Sie öffnete ihre Jackentasche und nahm die durchweichte Landkarte heraus.
    »Ich bin ein solcher Idiot! Monk könnte in der Zeitung über das Anwesen gelesen haben, und als Carrie ihn fragte, wohin er sie bringen würde, nannte er diesen Namen. Ich war davon ausgegangen, dass er einfach irgendwas gesagt hat. Wieso auch nicht? Er hat in allem anderen gelogen, aber, John Paul, was, wenn er in diesem Punkt die Wahrheit gesagt hat?«
    Ihr Redefluss beunruhigte ihn. »Ist das das Ergebnis deiner Entspannungsübung?«
    Sie lächelte. »Ja, aber es macht trotzdem Sinn.«
    »Was willst du mit alldem sagen?«
    »Ich glaube, ich weiß, wo Carrie und die anderen Frauen sind.«
    Diese Eröffnung erregte seine volle Aufmerksamkeit. »Du glaubst es zu wissen? Woher?«
    »Carrie hat mir gesagt, wohin Monk sie fahren wollte.«
    Er schloss kurz die Augen. »Und das erwähnst du erst jetzt?«
    »Hör mir zu«, forderte sie. »Ich dachte, er hätte sie angelogen. Ich habe dir erzählt, dass meine Tante eine Nachricht auf meiner Mailbox hinterlassen hat. Ich habe sie gelöscht. Aber du hast mitbekommen, welche Fragen ich Cannon gestellt habe, oder?«
    »Du hast ihn gefragt, ob das Hotel Probleme mit den Installationen hatte.«
    »Und Cannon sagte: ›Nein. Nicht im Utopia.‹ Ich wollte auch wissen, ob die Eigentümer des Utopia eine Villa in den Bergen besitzen.«
    John Paul nickte. »Ich erinnere mich.«
    »Da er das

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