Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
können.«
    Sie betrachtete die Berge, die sie umgaben. »Es wäre einfacher, dem Flusslauf zu folgen. Aber damit würde Monk rechnen.«
    Sie drehte sich um und joggte in zügigem Tempo los. Wasser schwappte aus ihren Schuhen. Sie hatte das unangenehme Gefühl, als würden Eiswürfel rund um ihre Füße schmelzen.
    John Paul hielt eine gute Stunde mit ihr Schritt. Sie blieben nicht stehen und wechselten kein Wort miteinander.
    Er war beeindruckt von ihrem Durchhaltevermögen. Sobald sie ihren Rhythmus gefunden hatte, behielt sie das Tempo bei. Sie jammerte nicht und klammerte sich auch nicht an ihn. Er hatte gewusst, dass sie gut in Form war. Ein Blick auf ihre Figur hatte ihm genügt, um zu ahnen, dass sie regelmäßig trainierte. Aber die gleichmäßige, sichere Art, mit der sie sich bewegte, war ein Beweis, dass sie mehr machte als nur eine Stunde Aerobic in der Woche.
    John Paul sah ein Stück voraus einen klaren Bach und fand, sie könnten eine kleine Verschnaufpause einlegen.
    »Lass uns ein bisschen rasten.«
    Gott sei Dank, Gott sei Dank. »Bist du sicher, dass du nicht weitergehen willst?«
    Wenn er ja gesagt hätte, wäre sie entweder in Tränen ausgebrochen oder vor Erschöpfung zusammengeklappt. Sie hatte Seitenstiche, und das fühlte sich an, als würde ihr jemand glühende Kohlen an die Rippen halten. Sie musste sich schon seit einiger Zeit sehr beherrschen, um sich nicht irgendwo festzuhalten und zu krümmen.
    John Paul hingegen schien kein bisschen außer Atem zu sein. Avery streckte die Beine, damit sie keinen Krampf bekam, dann ließ sie sich auf den Boden fallen. Sie schöpfte mit den Händen Wasser aus dem Bach und trank gierig.
    »Glaubst du, dass er uns verfolgt?«, fragte sie.
    »Wahrscheinlich«, antwortete John Paul. »Aber er muss erst eine Möglichkeit finden, die Stromschnellen zu überqueren; also haben wir einen Vorsprung. Erzähl mir, was im Auto passiert ist.« Er verfluchte sich, weil er sie allein zurückgelassen hatte.
    Sie setzte sich ins Gras und lehnte sich an einen Baum. »Ich wachte auf und du warst weg«, sagte sie. »Also beschloss ich, dir nachzugehen.«
    Seine Schulter rieb sich an ihrer, als er sich neben ihr niederließ.
    »Ich bin nicht weit gekommen«, gestand sie. »Ich wollte gerade den Hügel hinauf, als ich Autoscheinwerfer im Nebel sah. Großer Gott, ich wäre fast losgerannt, um den Wagen aufzuhalten, bin aber zum Glück noch rechtzeitig zur Besinnung gekommen. Ich wartete, bis das Auto näher kam.«
    »Mann«, flüsterte John Paul. »Du wärst ihm direkt in die Arme gelaufen, ehe du …« Er konnte nicht weitersprechen. Der Gedanke, was passiert wäre, bereitete ihm Übelkeit.
    »Er stellte den Wagen ab und stieg aus. Er hatte eine Taschenlampe und ein Gewehr bei sich, als er den Hang hinaufstieg zu der Stelle, an der dein Auto versteckt ist. Er muss sie irgendwie ausfindig gemacht haben. Ich wusste sofort, dass es Monk war, und blieb in Deckung.«
    »Und was geschah dann?«
    »Er hat das Auto durchsucht.«
    »Hast du sein Gesicht gesehen?«
    »Nein. Wenn ich mich bewegt hätte, hätte ich es vielleicht sehen können, aber ich hatte Angst, ein Geräusch zu machen. Dann hätte er gemerkt, dass ich da bin und ihn beobachte. Er machte die Motorhaube auf, zog etwas heraus und warf es ans Bachufer seitlich des Hügels. Ich könnte das Teil finden, wenn wir zurückkommen. Er hatte die Kapuze hochgeschlagen, deshalb konnte ich seine Haarfarbe nicht erkennen, aber er ist mindestens einsachtzig groß. Dünn ist er nicht, auch nicht fett, eher muskulös. Ich musste an einen Bodybuilder denken.«
    »Er ist ein Meister der Verkleidung«, sagte John Paul. »Noahs Beschreibung wurde in die FBI-Akte aufgenommen, aber auch er hatte ihn nicht genau sehen können. Nach allem, was ich über Monk gehört habe, könnte er sich heute mit Noah im selben Raum aufhalten, ohne von ihm erkannt zu werden.«
    »Ich weiß nicht, ob er allein war. Er fuhr einen Landrover. Als er die Tür aufmachte, ging die Innenbeleuchtung nicht an, und ich war relativ weit weg, als er ihn parkte. Ich konnte nichts sehen. Meinst du, die Frau war bei ihm?«
    »Keine Ahnung.«
    »Er ist sehr gut in dem, was er tut, oder?«, fragte sie verzagt.
    »Ja«, bestätigte John Paul.
    »Er blieb lange ganz still stehen, vielleicht fünf Minuten. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Es war unheimlich.«
    »Er hat wahrscheinlich auf die Geräusche des Waldes gehorcht und gehofft, etwas Ungewöhnliches zu

Weitere Kostenlose Bücher