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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Wozu? Möchtest du für deine FBI-Kumpel hübsch aussehen?«
    O Mann, hat der eine Laune, dachte sie. »Was ist los mit dir?«
    Das konnte er ihr auch nicht sagen; es war ihm unmöglich, in Worte zu fassen, was ihm gerade durch den Kopf ging oder was er fühlte. Es war ihm ein Rätsel, wieso er plötzlich auf Streit aus war. Er wusste nur, dass er wütend auf sie und auf sich selbst war, weil sie das mit ihm machen konnte, was nie zuvor eine andere Frau vermocht hatte. Sie verursachte ihm Magenkrämpfe. Und was noch schlimmer war, er hatte es zugelassen.
    Was kam als Nächstes? Sein Herz? Zum Teufel damit.
    »Hast du schon mit Agent Knolte gesprochen?«
    »Nein, ich habe gewartet, dass du heraufkommst. Wolltest du abhauen, ohne dich von mir zu verabschieden?« Dieser Blödmann. Sie würde nicht weinen, egal wie wütend er sie machte. Sie atmete tief durch, um ihre Entschlossenheit zu stärken, dann ging sie auf ihn zu und hielt ihm die Hand hin. »Danke für alles, was du für mich getan hast.«
    John Paul ignorierte ihre Hand. »Avery … wenn du möchtest …«
    Sie fiel ihm ins Wort. »Chief Tyler hat nach dir gesucht. Er wollte mit dir reden – es ist wichtig, sagte er.«
    »Ich habe vor noch nicht mal fünf Minuten mit ihm gesprochen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Dann muss ihm noch etwas eingefallen sein, was er dir sagen möchte. Er wartet im Restaurant.«
    »Ja, gut.«
    »Gute Fahrt«, sagte sie, wandte ihm den Rücken zu und ging zurück zum Fenster. »Leb wohl, John Paul.«
    Er konnte nicht glauben, dass sie ihn einfach so abservierte. Er starrte ihren Rücken an, dann drehte er sich auf dem Absatz um und ging hinunter. Sie hatte sich so kühl von ihm verabschiedet, als wären sie sich fremd, und er war zu sauer, um sich Gedanken darüber zu machen, warum sie sich so eigenartig verhielt.
    Zum Glück ließen ihn die FBI-Typen weitgehend in Ruhe, als er Tylers Büro durchquerte. Knolte und zwei andere junge tolle Hechte beugten sich über eine Landkarte und telefonierten mit ihren Handys. Ein Agent versuchte, John Paul ins Gespräch zu ziehen, aber John Paul beachtete ihn gar nicht, stieß die Schwingtür auf und ging zum Eingang des Imbisses. Kein Mensch war da, aber er hörte ein Zischen in der Küche. Er ging hinter die rote Plastiktheke und entdeckte den Chief, der sich am Grill zu schaffen machte. Der Duft von gebratenem Fleisch wehte ihm entgegen.
    »Sind Sie abfahrbereit?«, fragte Tyler.
    »So gut wie.«
    »Möchten Sie noch einen Hamburger zur Stärkung?«
    »Nein, danke. Wo sind alle?«
    »Die Restaurantangestellten? Ich habe sie vor einer Weile nach Hause geschickt. Wenn Knolte und seine Freunde was zu essen haben wollen, müssen sie sich selbst was machen.«
    »Wollten Sie mich noch mal sprechen?«
    Chief Tyler runzelte die Stirn. »Ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was ich loswerden wollte. Aber die Wegbeschreibung hab ich in Ihren Wagen gelegt, nur für den Fall, dass Sie es sich doch noch anders überlegen und in meiner Hütte unterkriechen wollen. Sie sollten es sich noch mal durch den Kopf gehen lassen«, drängte er. »Wegen der Verwandten meiner Frau kann ich einen Monat lang sowieso nicht in die Berge. Sie hat mir gestern Abend eröffnet, dass wir zu zwei Hochzeiten und einem Familientreffen müssen.«
    »Ja, ich denke darüber nach«, sagte er. »Danke für Ihre Unterstützung, Chief, und für das Essen und das Bett.«
    »Es hat mich gefreut, helfen zu können«, sagte Tyler. Er schloss die Hintertür auf und ging mit John Paul auf die Straße.
    »Passen Sie auf sich auf.«
    »Mach ich«, sagte John Paul, öffnete die Fahrertür und setzte sich ans Steuer. Er sah den zusammengefalteten Papierbogen, den Tyler auf den Beifahrersitz gelegt hatte, und nahm ihn mit der Absicht in die Hand, ihn zurückzugeben.
    »Sind Sie sicher, dass das Mädchen zurechtkommt?«
    Der Chief stellte ihm diese Frage nun schon zum dritten Mal, und John Paul gab ihm immer dieselbe Antwort. »Ja, ganz bestimmt.«
    Er glaubte diesen Unsinn nicht für eine Sekunde, und es war Tyler anzumerken, dass auch er seine Zweifel hatte.
    »Wir sehen uns«, rief Tyler und hielt zum Gruß den Bratenwender in die Höhe.
    John Paul steckte den Schlüssel ins Zündschloss, legte das Papier auf den Beifahrersitz und blieb nachdenklich sitzen. Sein Gewissen setzte ihm zu. Avery hat die Entscheidung getroffen, erinnerte er sich. Ja, sie hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass sie ihn nicht wollte und nicht

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