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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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an, dass er ihr unbedingt alles recht machen wollte, aber gleichzeitig klang er ungewöhnlich unsicher.
    »Ja, selbstverständlich hab ich’s gesehen. War es nicht großartig?«
    »Ja … ja«, erwiderte er. »Bis jetzt haben sie zwei Leichen.«
    »Fehlt noch eine«, sagte sie. »Du klingst so nervös, Liebling. Was ist los?«
    »Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du dich schlecht fühlen könntest, nachdem es so gekommen ist. Ich bin froh zu wissen, dass du okay bist.«
    »Du hattest Angst, dass ich mich wegen Carrie schlecht fühle? Sie hat mein Leben zerstört und mir meine Tochter gestohlen. Ich bin überglücklich«, erwiderte sie.
    »Du fehlst mir«, sagte er. »Ich möchte …«
    Sie senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Ich weiß, was du möchtest. Sitzt du in deinem Wagen?«
    »Ja«, flüsterte er zurück.
    »Dann komm lieber so schnell wie möglich her«, sagte sie. Und dann schilderte sie ihm in allen erotischen Details, was sie mit ihm tun würde, sobald sie wieder zusammen waren. Sein stoßweiser Atem amüsierte sie. Er hechelt wie ein Hund bei Hitze, dachte sie. Die Macht, die sie über Männer hatte, erregte sie.
    »Würde dir das gefallen?«, hauchte sie atemlos, damit er dachte, sie sei genauso ungeduldig wie er.
    Und sie gab ihm mehr, bis er wimmerte vor Verlangen. Schweigen folgte einem langen Ächzen. Sie wusste, was los war, und lächelte zufrieden. Ich hätte großen Erfolg mit Telefonsex, dachte sie, aber damit würde sie bei weitem nicht so viel Geld verdienen, wie sie wollte. Trotzdem war es nett zu wissen, dass sie solche Möglichkeiten hatte.
    »Fühlst du dich jetzt einsam, Liebling?«
    »Ja«, antwortete er seufzend. »Ich bin bald bei dir. Ich liebe dich, Jilly.«
    »Das weiß ich, Liebling. Ich liebe dich auch.«
    Sie unterbrach die Verbindung und nahm ihre Wanderung wieder auf. Konnte die Polizei das Wenige, was von den Leichen vorhanden war, überhaupt jemandem zuordnen? Sie wusste, dass man anhand der Schädelform und der Zähne die Identität von Opfern bestimmen konnte, aber was, wenn sie vollkommen zerfetzt waren?
    Hmm. Was sollten sie dann machen?
    Der Film wurde wiederholt. Jilly lief zum Bett und setzte sich auf die Kante. Oh, es war wunderbar, einfach herrlich.
    Als die Nachrichten zu Ende waren, ging sie zu ihrer Reisetasche und nahm ihr kostbares Videoband heraus. Sie hatte es immer bei sich. Sie legte es in den Recorder und kniete sich vor den Fernseher, um alles ganz genau zu sehen. Wie oft hatte sie sich das schon angeschaut? Hundertmal? Tausendmal? Und trotzdem kostete sie sowohl das Video als auch die Gefühle, die es weckte, jedes Mal wieder voll aus.
    »Deswegen musstest du sterben – jetzt weißt du’s«, flüsterte sie.
    Sie entdeckte, dass sich einer ihrer künstlichen Nägel gelöst hatte, und lief ins Bad, um den Schaden zu reparieren. Sie sah auf die Uhr. Monk würde gleich hier sein. Sie musste sich herrichten, um ihn angemessen zu begrüßen. Und ihn natürlich zu belohnen. Monk würde wie ein Hund, der ein schwieriges Kunststück vollbracht hatte, nach dem Leckerbissen schnappen.
    Jungfräuliches Weiß, entschied sie, als sie das Negligé aus der Tasche nahm. Das würde ihm gefallen. Aber schließlich gefiel ihm alles, was sie tat.
    Sie durfte nicht vergessen, Lippenstift aufzulegen. Männer liebten rote Schmollmünder.
    Sie liebten ihren vollkommenen Körper. Sie liebten ihr engelhaftes Gesicht.
    Sie liebten sie alle.

29
    Die Sanitäter erklärten Carrie, dass sie im Schockzustand sei. Sie war anderer Ansicht, konnte aber nachvollziehen, dass sie zu dieser Diagnose kamen. Ihr Benehmen war ein bisschen seltsam. Als sie sie aus der Schlucht gehoben hatten, hatte sie hemmungslos geschluchzt. Sie wollte etwas sagen, hatte die Worte im Kopf, aber sie kamen nicht in der richtigen Reihenfolge über ihre Lippen. Trotzdem war der Schluss, den sie daraus zogen, purer Unsinn. Sie waren keine Ärzte. Was, zum Teufel, wussten sie schon? Ihr Verstand funktionierte tadellos.
    Kameras richteten sich auf sie und Scheinwerfer blendeten sie, als sie auf der Trage zum wartenden Krankenwagen gebracht und neben Sara hineingeschoben wurde. Carrie versuchte, sich aufzusetzen, dann merkte sie, dass die Sanitäter sie festgeschnallt hatten. Aber sie konnte einen Arm bewegen. Sie tastete nach Saras Hand und hielt sie fest.
    Ihre Freundin hatte schreckliche Schmerzen. Beide Sanitäter kümmerten sich um ihr Bein. »Wird sie wieder gesund? Wird sie wieder gesund?« Die

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