Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
sie brauchte, legte auf und wartete, ohne den Blick von der Uhr zu wenden.
    Genau um fünf vor sechs wählte sie und nach dem dritten Klingeln meldete sich der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung. Avery erfand einen Namen, erklärte dem Mann, dass es sich um einen Notfall handele und dass er unbedingt Margo an den Apparat rufen solle. Sie beschrieb kurz ihre Freundin und setzte hinzu: »Sie kommt jeden Morgen um zehn vor acht.«
    »Ja, die kleine Dame, richtig?«
    »Ja.«
    »Sie ist gerade gegangen.«
    »Laufen Sie ihr nach«, rief Avery. »Schnell. Holen Sie sie zurück.«
    Der Mann ließ den Hörer fallen und rief Margos Namen. Eine Minute später hörte Avery Margos Stimme.
    »Kein Mensch weiß, dass ich hier bin. Und was soll das heißen – es handelt sich um einen Notfall?«, sagte sie zu dem Mann und in den Hörer: »Hallo?«
    »Margo, ich bin’s, Avery.«
    »O mein Gott, Avery. Woher wusstest du, dass ich hier bin … Wie hast du …« Sie war vollkommen durcheinander.
    »Du kaufst jeden Tag Doughnuts auf dem Weg ins Büro.«
    »Hast du überhaupt eine Ahnung, in welchem Schlamassel du steckst?«
    »Ich habe nichts Falsches getan«, gab Avery zurück.
    »Wieso bist du aus dem Polizeirevier in Colorado abgehauen? Die Agenten sind dort, um dich zu beschützen.«
    »Ich habe Schutz.«
    »Renard?«
    »Ja«, antwortete Avery ungeduldig. »Erzähl mir, was du weißt.«
    Die Tür zum Schlafzimmer ging auf, und John Paul blieb wie angewurzelt stehen und sah Avery fassungslos an. Sie hob die Hand, als er auf sie zugehen wollte.
    »Moment mal, Margo.« Sie hielt die Sprechmuschel mit einer Hand zu und sagte zu John Paul: »Vertrau mir.« Dann hob sie den Hörer wieder ans Ohr. »Okay, Margo. Schieß los.«
    »Der Prozess beginnt am 10. Juli. Aber, Avery, die Anhörung wegen seines Antrags auf Haftverschonung steht auch noch an. Skarrett könnte diesmal freikommen.«
    »Nur über meine Leiche.«
    »Himmel, rede nicht so!«
    »Die Anhörung ist nicht verschoben worden, sie findet nach wie vor am sechzehnten statt?«
    »Ich glaube.«
    »Bist du sicher oder nicht?«
    »Ich bin sicher«, erwiderte Margo. »Sei bloß nicht so giftig, Avery. Sie wissen von Jilly. Deine Tante hat es ihnen gesagt. Das muss ein höllischer Schock gewesen sein. Es tut mir so Leid …«
    Avery fiel ihr ins Wort – sie brauchte kein Mitgefühl. »Haben sie eine Ahnung, wo sich Jilly und Monk aufhalten könnten?«
    »Keinen blassen Schimmer.«
    »Was ist mit meiner Tante? Haben sie sie schon aus dem Krankenhaus geschafft?«
    »Nein, noch nicht. Mach dir keine Sorgen um sie. Nicht einmal eine Mücke könnte unbemerkt in diese Klinik kommen. Alles ist hundertprozentig abgesichert.«
    »Ich mache mir keine Sorgen. Monk kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich beschäftige ihn. Er wird versuchen, mich daran zu hindern, in Skarretts Prozess auszusagen.«
    »Was hat der mit Skarrett zu tun?«
    »Nichts«, sagte Avery. »Aber er arbeitet jetzt für Jilly und sie möchte Skarrett aus dem Gefängnis holen. Wenn du die Besucherlisten der letzten Jahre durchsiehst, dann findest du sicher heraus, dass Skarrett des Öfteren Besuch von einer Frau hatte. Ich denke, sie hat einen Deal mit ihm gemacht.«
    »Es geht um die ungeschliffenen Diamanten, die er gestohlen hat, hab ich Recht?«
    »Skarrett geht bestimmt davon aus, dass sie sich die Beute redlich teilen und dass er bis ans Ende seiner Tage glücklich mit Jilly leben wird. Aber sobald Jilly hat, was sie will, wird sie Monk dazu bringen, Skarrett umzulegen.«
    »Avery, du steckst bis zum Hals in der Scheiße.«
    »Vielleicht, aber jetzt kann ich nicht mehr zurück. Wegen des Prozesses …«
    »Ja?«
    »Finde heraus, welcher Staatsanwalt zuständig ist, und sorge dafür, dass ich auf seiner Zeugenliste stehe.«
    »Okay«, sagte Margo. »Darf ich Carter sagen, dass ich mit dir gesprochen habe?«
    Du wirst es ihm so oder so erzählen, dachte Avery. Margo war ihre Freundin, und Avery wusste, dass sie davon überzeugt war, ihr zu helfen, wenn sie Carter auf dem Laufenden hielt. »Ja.«
    »Wo steckst du eigentlich? Das wird er wissen wollen.«
    »In Alabama«, log Avery. »Ich muss jetzt auflegen. Sag Carter, dass ich mich bald bei ihm melde.«
    »Warte«, rief Margo. »Was hast du vor?« Avery wusste genau, was sie vorhatte; sie wusste nur noch
    nicht, wie sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte.
    Das Gespräch mit Jilly fiel ihr wieder ein. Wie hatte sie sie genannt?

Weitere Kostenlose Bücher