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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gemacht.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich erledigte meinen Auftrag, eröffnete ihnen, dass ich aussteige, und fuhr nach Hause.«
    »War es so einfach? Haben sie nicht versucht dich umzustimmen?«
    »Ja und nein«, antwortete er. »Damals war es einfach, weil ich einen guten, anständigen Vorgesetzten hatte. Er wusste, dass ich die Nase voll hatte. Ich glaube, er umging die Bürokratie, indem er mir Urlaub auf unbestimmte Zeit gewährte.«
    »Aber sie versuchen immer noch, dich zurückzuholen.«
    »Immer mal wieder melden sie sich«, räumte er ein. »Aber ich lasse mich nicht mehr darauf ein.« Er schloss wieder die Augen und sagte: »Ich habe ein paar beschissene Sachen gemacht, Avery.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, flüsterte sie. »Und du hast nicht daran geglaubt, dass du mit dem, was du machst, irgendetwas Gutes bewirkst, stimmt’s?«
    Sie hatte ins Schwarze getroffen. »Ja, genau. Diktatoren sind wie Unkraut. Reißt man einen aus dem Boden, wachsen über Nacht zwei andere nach.«
    Er richtete den Blick fest auf Averys Gesicht, als er ihr von einer seiner blutigeren Aktionen erzählte. Sie hatte sich die ganze Zeit nicht von ihm zurückgezogen und streichelte seine Brust. Ihre Zärtlichkeit war besänftigend.
    »Und jetzt bist du Tischler«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Ein guter?«
    »Ja. Ich arbeite immer noch mit den Händen, aber jetzt stelle ich Dinge her, die lange halten. Ich schade niemandem damit. Es ist seltsam.«
    »Was?«
    »Der Drang zu töten. Ich habe ihn nie verspürt. Bis jetzt.«
    Averys Augen wurden groß. Dieses Geständnis war ihm fast beiläufig über die Lippen gekommen. »Wen möchtest du töten?«
    »Skarrett.«
    Sie schauderte. »Nein«, sagte sie. »Ich will nicht, dass er stirbt.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Doch. Ich möchte, dass er den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringt.«
    »Also, wenn ich die Gelegenheit bekomme …«
    »Nein«, widersprach sie entschieden.
    »Okay«, gab er nach, als er merkte, dass sie sich aufregte.
    »Ich meine es wirklich ernst.«
    »Ich habe okay gesagt.«
    »Es wäre mir egal, wenn du Monk tötest«, sagte sie. »Aber ich hoffe, er wird lebend geschnappt. Kannst du dir vorstellen, was er der Polizei alles erzählen könnte?«
    John Paul schüttelte den Kopf. »Er wird nicht reden. Er gehört nicht zu der Sorte, die mit ihren Heldentaten prahlen. Wenn derjenige, der ihn verhört, geschickt ist und ihn respektvoll wie einen Profi behandelt, gibt er ihm vielleicht ein paar Einblicke; aber ich glaube kaum, dass es so kommt.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich finde, sie sollten ihn zertreten wie einen Käfer.«
    »Und Jilly?«
    »Was meinst du?«
    »Sie muss in eine Einrichtung für geistesgestörte Straftäter gesperrt werden und dort sollte sie für den Rest ihres Lebens bleiben.«
    »Du wünschst dir nicht ihren Tod?«
    »Nein. Ich glaube, sie kann nichts dafür, dass sie so ist, wie sie ist. Ich möchte nur sichergestellt wissen, dass sie niemanden mehr verletzen kann.«
    Er strich mit dem Daumen über ihre Lippen. »Du hast ein weiches Herz.«
    »Du auch.«
    »Unsinn«, brummte er. »Aber ich habe großartige Hände«, behauptete er und streckte sie nach ihr aus.
    Sie schlug sie weg. »Ich weiß bereits, dass du gut mit den Händen bist«, sagte sie.
    Ihre Augen blitzten schelmisch, als sie sich auf ihn rollte. Er schlang die Beine um sie, um zu verhindern, dass sie ihn zum Eunuchen machte.
    »Jetzt werde ich dir zeigen, wie gut ich bin«, gurrte sie.
    Das war keine Angeberei. Avery hatte eine lebhafte Fantasie, und das, was sie mit ihren Händen und dem Mund anstellte, war die reinste Zauberei und wahrscheinlich in einigen Staaten strafbar; aber er hatte selbstverständlich nicht vor, sie darauf hinzuweisen.
    In dieser Nacht schliefen sie eng umschlungen, obwohl ihnen beiden bewusst war, dass die Verschnaufpause am nächsten Tag vorüber sein würde. Sie konnten die Realität nicht länger verdrängen.
    Avery wachte vor John Paul auf, duschte schnell und zog sich im Bad an, um ihn nicht zu stören. Dann schlich sie leise ins Wohnzimmer und sah auf die Uhr, die an der Wand über dem Tisch hing. Sie hoffte, dass sie richtig ging. Viertel vor sechs in Colorado, das bedeutete, dass es in Virginia Viertel vor acht war.
    Sie glaubte, Wasser im Bad rauschen zu hören, als sie nach dem Telefonhörer griff. »Folge deiner Routine, Margo«, flüsterte sie. »Sei bloß heute nicht spontan.«
    Sie rief die Auskunft an, bekam die Nummer, die

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