Ein moerderisches Geschaeft
Nichte im Hotel Bescheid gesagt, damit man ihr einen Wagen schickt. Könnten Sie im Utopia anrufen und nachfragen? Es wäre schön, wenn wir hier auf Avery warten könnten. Ich weiß, dass sie über Denver kommt«, fügte sie hinzu.
»Ich rufe gern in der Wellnessfarm an«, sagte er. Er schaute sich um und deutete dann mit dem Kinn auf eine Reihe unbesetzter Stühle. »Warum nehmen Sie nicht inzwischen Platz?«
Er stellte ihre Reisetasche auf den Boden neben ihrem Stuhl, als sie fragte: »Wofür steht das ›M‹?«
»Wie bitte?«
»Ihr Name. ›Mr. M. Edwards.‹ Wofür steht das ›M‹?«
Er sah keinen Grund, sie anzulügen. »Monk. Das ›M‹ steht für Monk – das heißt Mönch.«
»Wie ungewöhnlich – wunderbar.«
»Ich ziehe es vor, wenn mich die Gäste mit Mr. Edwards ansprechen.«
Was für ein steifer Patron, dachte sie. »Ja, selbstverständlich.«
»Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen …« Er ging zum Fenster und holte sein Handy aus der Tasche. Carrie nahm ihre Tasche und folgte ihm. Sie wollte ihn bitten anzufragen, ob irgendwelche Nachrichten für sie im Hotel hinterlassen worden waren.
Er stand mit dem Rücken zu ihr. Carrie tippte ihm auf die Schulter. »Mr. Edwards?«
Er wirbelte erschrocken herum. »Moment bitte«, sagte er ins Telefon, dann: »Ja?«
»Würden Sie bitte an der Rezeption fragen, ob Nachrichten für mich da sind?«
Er wiederholte die Frage, wartete einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. Carrie wäre es dämlich vorgekommen, wenn sie neben ihm stehen geblieben wäre, also ging sie zurück zu ihrem Stuhl.
Sein Telefonat dauerte nicht lang, und als er zu ihr zurückkam, hob er ihre Tasche auf und entschuldigte sich für die Verzögerung.
»Ein anderer Chauffeur wird Miss Delaney abholen.«
»Können wir nicht einfach auf sie warten?«
»Entschuldigung – haben Sie gerade etwas gesagt?«, fragte er.
Seine Geistesabwesenheit verärgerte Carrie. »Ich wollte wissen, ob wir nicht hier auf meine Nichte warten können.«
»Leider nein«, entgegnete er. »Die anderen beiden Gäste mussten schon auf Ihre Ankunft warten. Ich kann nicht von ihnen verlangen, noch länger hier herumzusitzen. Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür.«
»Ja, natürlich.«
»Danke«, sagte er. »Die anderen werden Ihr Entgegenkommen sicherlich zu schätzen wissen.«
»Wer sind sie?«, wollte Carrie unverblümt wissen.
»Wie bitte?«
»Mr. Edwards, ich habe Sie gefragt, wer die beiden anderen Gäste sind.«
»Mrs. Trapp aus Cleveland und Richterin Collins’ Flugzeug kam aus Miami.«
Carrie hatte beide Namen noch nicht gehört und überlegte, ob die Damen berühmt waren. Sie hoffte es, denn sie konnte jede einflussreiche Verbindung brauchen, die sie knüpfen konnte. Vielleicht war die Richterin eine von den Juristinnen, die öfter im Fernsehen auftraten. Das wäre großartig.
Sie näherten sich dem Gepäckband und drängten sich durch die wartenden Menschen nach vorn.
»Wie lange dauert die Fahrt zum Utopia?«
»Nicht lange«, antwortete Edwards. »Aber Sie werden diese Nacht nicht im Hotel verbringen«, fügte er hinzu. »Es gab ein Problem mit der Wasserleitung, aber der Schaden wird bis Mitternacht repariert sein. Damit Sie keine Unannehmlichkeiten haben, hat der Geschäftsführer für Sie, Mrs. Trapp und Richterin Collins für diese eine Nacht ein angemessenes Privatquartier herrichten lassen.«
Carrie war drauf und dran zu protestieren und darauf hinzuweisen, dass ein solches Arrangement sehr wohl eine Unannehmlichkeit war – sie würde ihre Sachen heute aus- und morgen wieder einpacken müssen; aber dann erwähnte Mr. Edwards beiläufig: »Ich glaube, Mr. Cruise mit Begleitung war dort kürzlich zu Gast.«
Carrie riss die Augen auf. »Tom Cruise?«
»Ganz recht. Gleich morgen früh«, fuhr er ohne Pause fort, »werden Sie dann ins Hotel gebracht.«
»Wird meine Nichte auch in dieser privaten Unterkunft übernachten?«
»Das weiß ich nicht. Falls der Schaden bis zu ihrer Ankunft repariert sein sollte, wird man sie wohl direkt zum Hotel bringen.«
»Ist diese Privatunterkunft in der Nähe von Aspen?«
»Etwas außerhalb, oben in den Bergen. Das Gebiet heißt ›Land Between the Lakes‹ – Land zwischen den Seen. Es ist wunderschön dort. Um diese Jahreszeit sind die Nächte kalt und die Tage warm und sehr sonnig. Ein wunderbares Klima für Wanderungen und Camping.«
»Ich bin nicht der Typ für Unternehmungen im Freien, aber Sie sehen so aus,
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