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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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außerhalb der Dienstzeit. Das ersparte ihm den
zeitraubenden Besuch bei den verschiedenen Forstbehörden, denn in der
Zwischenzeit konnte Forster alias Foreman erneut zuschlagen. Als besonders
gefährdet erschien ihm die Frau des ermordeten Peter McDavid, die sich
allerdings – seit ihrer Rückkehr von der Insel Lewis – unter polizeilicher
Obhut befand.
     
    »Ich benötige deine Mithilfe«, sagte Paul abends zu Jenny.
Er erklärte ihr seinen Plan: »Ich werde mir jetzt Baynes Wohnung vornehmen.
Dort gibt es bestimmt Hinweise über die Lage seiner Lodge.«
       »Und wie kann ich dir dabei helfen?«
       »Du brauchst nur vor der Tür Wache zu halten. Während
ich Baynes Wohnung durchsuche, schlenderst du den Gang auf und ab, als würdest
du auf jemand warten. Dabei musst du auch den Lift im Auge behalten. Du kennst
Henry Forster vom Foto her. Sollte er plötzlich auftauchen, dann gib mir ein
Klopfzeichen. Ich werde ihm dann einen gebührenden Empfang bereiten.« Er
deutete auf seinen Gürtel, an dem sonst seine Pistolentasche hing.
     
    Den Schlüssel zu Baynes Appartement hatte man bei seiner
Leiche gefunden; er lag jetzt zusammen mit den anderen Habseligkeiten Baynes im
Tresor des Kriminaldezernats, der in O’Briens Büro untergebracht war. Nur
O’Brien und Hastings besaßen einen Schlüssel dazu, aber der Sergeant durfte von
dem Vorhaben seines Chefs nichts erfahren. Vorsichtshalber schloss er die Tür
ab, öffnete den Tresor und entnahm den Schlüsselbund. Dann begab er sich zum
Mittagessen.
     
    Am frühen Nachmittag fuhr Paul mit Jenny in die Henderson
Road. Mit einem modernen Aufzug gelangten sie in die zweite Etage. Nach
Durchquerung eines langen, an mehreren anderen Wohnungen vorbeiführenden,
balkonartigen Laubengangs standen sie schließlich vor der Tür von Baynes
Appartement. Nirgendwo rührte sich etwas, nur aus einer der Wohnungen erklang
Radiomusik.
       Der Schlüssel passte. Während Jenny vor der Tür stehen
blieb, betrat Paul die dunkle Diele und tastete nach dem Lichtschalter. Aber
noch ehe er die Beleuchtung einschalten konnte, bekam er einen kräftigen Schlag
auf den Hinterkopf. Noch im Fallen sah er einen Mann davonlaufen, dann verließ
ihn das Bewusstsein.
     
    Jenny vernahm dumpfes Poltern und trat näher an die nur
angelehnte Wohnungstür. Plötzlich wurde diese aufgerissen und ein Mann stürzte
auf Jenny zu. Er packte sie am Arm und umschloss mit der freien Hand fest ihren
Mund, sodass sie kaum Luft bekam. Sie befürchtete zu ersticken, dabei verspürte
sie etwas Kaltes an ihrer rechten Schläfe.
       »Jetzt bist du dran, Schätzchen!«, flüsterte der Mann.
»Wenn du schreist, knalle ich dich gleich hier ab. Aber wenn du schön
brav bist und deinen Mund hältst, dann lasse ich etwas locker. Also: Wirst du
schreien?«
       Jenny hatte nur den einen Wunsch, nämlich mit dem Leben
davonzukommen. Es hatte keinen Sinn, jetzt die Heldin spielen zu wollen. Sie
schüttelte den Kopf. Der Kidnapper gab ihren Mund wieder frei, aber aus den
Augenwinkeln sah sie die Pistole, die er ihr an den Kopf hielt. ›Ob er mich
wohl wie alle anderen umbringt? Wenn doch nur Paul da wäre!‹ Angstschweiß
trat auf ihre Stirn, trotzdem fragte sie zögerlich: »Sie sind doch der
Staatsanwalt Henry Forster – oder?«
       »Ein kluges Kindchen!«, sagte Forster. Mit festem Griff
schob er sie vor sich her, wobei er ihr nun den Pistolenlauf in den Rücken
drückte. »Ein kleiner Schrei, und du bist tot!« sagte er leise. »Ich habe
nichts mehr zu verlieren!«
       Der Lift kam schon nach wenigen Sekunden. Bevor sich die
Tür hinter ihnen schloss, versuchte Jenny zu fliehen. Aber Forster packte sie
und zog sie wieder in die Kabine zurück. Bei diesem Gerangel verlor sie das
blaue Halstuch, das ihr Paul erst kürzlich geschenkt hatte.
     
    Im Erdgeschoss wartete ein junges Paar auf den Lift. Beiden
fiel sofort das angstvolle Gesicht der Frau auf, als diese von einem bedrohlich
wirkenden Mann zum Ausgang gestoßen wurde. Das Mädchen sagte zu ihrem
Begleiter: »Adrian, da stimmt was nicht, schau doch mal, was der Typ mit der
Frau vorhat.
       Der Freund rannte hinaus und beobachtete, wie der
rabiate Mann seine Begleiterin packte, in den Kofferraum eines vor der Haustür
geparkten Autos stieß und mit quietschenden Reifen davonbrauste. Aber der junge
Mann hatte im letzten Moment das Kennzeichen des Wagens erkannt.
       »Sheryl, wir sollten das der Polizei melden«, sagte er,
als er zurückkam. »Du

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