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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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»Für die Reportage brauche ich tatsächlich
noch einige Zeit. Trotzdem frage ich dich bereits jetzt: Könnten wir nicht auf
Harris heiraten, wo meine Eltern wohnen? Das wäre ein wunderbares
Hochzeitsgeschenk für mich.«
       »Das Gleiche wollte ich dir vorschlagen. Außerdem
wird es allmählich Zeit, dass du mich deinen Eltern vorstellst.«
        »Wie werden die sich freuen! So, und was machen wir
jetzt?« Jenny spitzte ihren Mund.
       »Dein Bett ist viel breiter und kuscheliger als meins.
Gehen wir zu dir?«
       »Warum nicht? Aber dann sollten wir mein – oder unser –
Bett nicht länger warten lassen! Bestimmt freut es sich auf dich! Genau wie
ich!«, ergänzte sie und beide verließen lachend das Restaurant.
     
    Bis weit nach Mitternacht liebten sie sich. Danach fielen
sie in einen tiefen Erschöpfungsschlaf und wurden erst am Morgen von Jennys
Wecker aufgeschreckt. Nun war es viel zu spät, um noch frühstücken zu können.
So verließen sie in großer Eile das Haus.
       Paul setzte Jenny beim Zeitungsverlag ab. Allzu gern
hätten sie sich einen Tag Urlaub genommen, denn nach der genussvollen Liebesnacht
stand beider Sinn nicht nach Arbeit. Jedoch die Zeit drängte. Paul fühlte sich
abgeschlafft und vermisste seinen Frühstückskaffee. Aber noch heute Morgen
musste er Sir Anthony Bericht erstatten. Entsprechend lustlos saß er dann vor
dem Schreibtisch seines obersten Chefs.
       »Ich verstehe die Welt nicht mehr!« Sir Anthony war
entsetzt. »Erst Bayne, und jetzt Forster! Das ist eine echte Blamage für uns
und die Justiz! Aber es muss weitergehen! Ab sofort übernehmen Sie ,
O’Brien, kommissarisch Baynes Funktion. Nach einer Verfügung des
Innenministeriums, die erst vor wenigen Tagen eintraf, wird Baynes Position
vorerst nicht wieder besetzt, was der angeblich zu niedrigen Verbrechensquote
in unserer Region Rechnung tragen soll. Baynes Tod kam den Ministerialbeamten
also ganz gelegen. Da sieht man mal, wie lange diese schlafmützigen Bürokraten
für ihre Beschlüsse brauchen und dann noch derart gravierende
Fehlentscheidungen treffen. Die haben es noch gar nicht spitz gekriegt, dass
wir es inzwischen mit acht Morden zu tun haben. Aber ich will nichts gesagt
haben, Sie verstehen schon.«
       Paul O’Brien schluckte. Er hatte einen trockenen Mund
und blickte neidvoll auf die vor Sir Anthony stehende Kaffeetasse.
       »Das ist noch nicht alles, Sir! Schließlich müssen wir noch
die drei Toten aus dem Fall Packard hinzurechnen. Und seit Neuestem wissen wir
von zwei weiteren Verkehrstoten.«         O’Brien informierte seinen Chef über
die Schuldzuweisungen Forsters gegenüber McGilroy. »Der Sache werden wir
selbstverständlich nachgehen. Vermutlich handelt es sich um ein Komplott, das
von Gordon Bayne, Henry Forster und Kenneth McGilroy geschmiedet wurde.«
       »Und wie soll es mit der Kinderpornografie weitergehen? Diesen Fall hatte Ihnen Bayne noch kurz vor seinem Tod übergeben,
wenn ich mich recht erinnere. Jetzt erwartet der Innenminister von mir eine
baldige Aufklärung dieser abscheulichen Angelegenheit.«
       »Darauf wird er wohl noch etwas warten müssen, Sir. Zum
Glück wurden in letzter Zeit keine weiteren Fälle gemeldet. Aber ich habe Adams
Nachfolger Roman Bainbridge angewiesen, dessen Arbeit weiterzuführen.
Bainbridge entwickelt sich übrigens zu einem erstklassigen Kriminalbeamten. Ich
hoffe, dass er schon bald einen ersten Erfolg melden wird.«
       Gleich nach der Unterredung mit Sir Anthony suchte
O’Brien Sergeant Hastings auf. Der litt noch unter den Strapazen des gestrigen
Tages und erwartete eine Standpauke. Jedenfalls setzte er eine ziemlich
besorgte Miene auf, als sein Chef plötzlich eintrat. Doch O’Brien war ungewohnt
milde gestimmt und lud Hastings zu einer Tasse Kaffee in die Kantine ein, was
dieser dankend annahm.
       Um diese Zeit waren alle Tische frei und sie konnten
sich ungestört unterhalten. O’Brien nahm zwei Tassen vom Geschirrstapel und
ließ am Automaten brühwarmen Kaffee einlaufen. In Vorfreude auf das heiße
Getränk setzte er sich neben Hastings.
       »Das hatten Sie toll gemacht, Edward.« Die Anrede mit
dem Vornamen signalisierte Hastings, dass sein Chef gut gelaunt war. Sein
Gesicht entspannte sich vor Erleichterung, als O’Brien in beinahe
freundschaftlichem Ton fortfuhr. »Natürlich hätte es auch schiefgehen können,
das wissen Sie so gut wie ich. Aber an Ihrer Stelle würde ich genauso gehandelt
haben.

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