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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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Vorsitzenden Richter und
15 Geschworenen bestehenden High Court of Justiciary (Schwurgericht) statt.
       Nach einigem Zaudern hatte Henry Forster schließlich
zugeben müssen, schon des Öftern die Liebesdienste jener Betty Findlay in
Anspruch genommen zu haben. Aber er bestritt, mit dem Mord etwas zu tun zu
haben. Er sei schon längere Zeit nicht mehr bei dieser Dame gewesen. Der
Vertreter der Anklage, Oberstaatsanwalt Bert Hamilton aus Edinburgh, hatte
daraufhin süffisant bemerkt:
       » Lieber Herr Kollege, können Sie mir vielleicht
verraten, wie Ihre Fingerabdrücke auf einen bei der Ermordeten vorgefundenen
Brief gelangt sind? «
       » Was für einen Brief? « Henry Forster stellte sich
dumm.
       » Eine von Ihrem Amt erlassene und von Ihnen
persönlich unterschriebene Räumungsklage. «
       Forster hatte belustigt erwidert: » Natürlich, Herr
Kollege. Es ist doch logisch, das sich meine Fingerabdrücke auf Schriftstücken
befinden müssen, die ich persönlich unterzeichnete. Jetzt machen Sie sich aber
wirklich lächerlich. « Er lehnte sich genüsslich zurück.
       Auf diese Antwort hatte Staatsanwalt Hamilton nur
gewartet . » Ach, dann können Sie uns bestimmt erklären, wie Ihre
Fingerabdrücke auch auf den Umschlag dieses Briefes gekommen sind? «
       Nach kurzer Denkpause hatte der Forster geantwortet: » Logisch,
ich hatte den Brief persönlich kuvertiert. «
       Mr Hamilton rief jetzt erbost: » Eine Nachprüfung hat
aber ergeben, dass weder in Ihrem Schreibtisch, noch in Ihrem Büro solche
Briefumschläge vorrätig sind. Außerdem bestätigten uns Ihre Mitarbeiter, dass
die von Ihnen unterzeichneten Briefe stets ungefaltet in einer
Unterschriftsmappe an die Poststelle gehen. Erst dort würden sie gefaltet und
kuvertiert. «
       » Nun, vielleicht hatte ich – wie ich das öfters tue –
die in der Poststelle zum Versand bereitliegenden Briefe nochmals
durchgeblättert. Das ist doch überhaupt kein Beweis für Ihre indiskutablen
Unterstellungen. «
       Aber Mr Hamilton hatte nicht lockergelassen. » Das
Notizbuch der Ermordeten enthält einen Eintrag, nach welchem Sie an jenem Tag
einen Termin bei ihr hatten. Was sagen Sie dazu? «
       » Papperlapapp! Was für ein Schwachsinn! Miss Findlay
kannte ja meinen Namen gar nicht. Ich würde dieses seltsame Heft gern mal sehen. «
       Darauf hatte sich der Richter eingeschaltet: » Herr
Staatsanwalt, ich vermisse noch die beiden Beweisstücke. Es dürfte Ihnen
bekannt sein, dass diese bereits vor Beginn einer Verhandlung auf dem
Richtertisch zu liegen haben. «
       Nun zeigte sich Mr Hamilton verlegen: » Euer Ehren,
beide Beweisstücke sind auf unerklärliche Weise aus der Asservatenkammer
abhanden gekommen. «
     
    Somit stand schon zu Beginn der Verhandlung die
Anklagevertretung auf ziemlich verlorenem Posten, als PS Roman Bainbridge und
sein Kollege PC Thomas Springfield in den Zeugenstand gerufen wurden. Beide
trugen vor, was sie in Betty Findlays Notizbuch gelesen hatten. Das Gericht
nahm ihre Aussagen zwar zu Protokoll, der ehrenwerte Richter Sir Bruce Barnaby
verzichtete jedoch auf eine Vereidigung beider Zeugen, weil diese sich nur auf
Erinnerungen berufen konnten. Trotzdem stützte sich die Befragung des
Angeklagten zunächst weiterhin auf dieses Notizbuch.
       Als Erklärung für Betty Findlays Eintrag vertrat Forster
die Ansicht, dass die beiden Beamten sich bestimmt nicht mehr genau erinnern
konnten. Er hätte für diesen Tag bereits etwas anderes geplant, darum konnte
Mrs Findlay seinen Besuch auch nicht vorgemerkt haben. Sie sei in dieser
Hinsicht immer korrekt gewesen. An dem fraglichen Tag sei er nach Edinburgh
gefahren. Als Zeuge wurde der die Untersuchung leitende DSupt Gordon Bayne
befragt. Dieser hatte unter Eid ausgesagt, Forster an jenem Samstag zufällig in
einem Einkaufszentrum in Edinburgh getroffen zu haben.
     
    Henry Forster konnte sich während der Untersuchungshaft
gründlich auf den Prozess vorbereiten. Dabei erinnerte er sich an den Prospekt
einer Einrichtungsfirma, der am Tag der Ermordung Bettys der Tageszeitung
beigelegen hatte. Er konnte beweisen, dass das Möbelhaus Parker &
Goldman in Edinburgh damals einen Phonoschrank zu einem erstaunlich
günstigen Preis offeriert hatte. Weil er bei dieser Gelegenheit auch seine in
Edinburgh lebende Schwester besuchen wollte, hätte er sich gerade an diesem
Samstag für eine Einkaufsfahrt nach Edinburgh entschieden.
       Recherchen der

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