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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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strich sich eine Haarsträhne aus
der Stirn.
       »Würdet ihr den Mann wiedererkennen?«
       »Nein, bestimmt nicht. Wir waren nicht dicht genug dran,
außerdem sahen wir ihn nur von hinten.«
       »Und um welche Zeit war das?«, hakte Paul O’Brien nach.
       »Es muss so gegen 14 Uhr gewesen sein«, sagte Simon.
       »Ja, stimmt genau!«, bestätigte Mary. »Ich war entsetzt,
dass es schon so spät war, denn um 15 Uhr wollten wir ins Kino gehen; wir
hatten bereits die Karten.«
       Paul O’Brien bedankte sich bei den Jugendlichen und
entließ sie mit lobenden Worten. Dann rechnete er nach und kam zu dem Ergebnis,
dass Baynes Tod vor etwa 56 Stunden eingetreten sein muss, was sich ziemlich
genau mit den Feststellungen des Arztes deckte.

Kapitel 21
     
    Henry Forster und Gordon Bayne waren sonntagnachmittags zu
einem Ausflug aufgebrochen. Das kam nicht oft vor, aber Gordon wollte sich mit
Henry lieber in freier Natur besprechen, als in seiner durch Zigarrenrauch
verpesteten Wohnung.
       »Ich habe übrigens eine Überraschung für dich«, hatte
Henry geheimnisvoll angekündigt. In seinem Rover fuhren sie in südwestlicher Richtung
aus der Stadt hinaus und erreichten nach einiger Zeit ein größeres Waldgebiet,
an dessen Rand Henry seinen Wagen abstellte und sich einen Rucksack umhängte.
Er deutete auf einen steil aufwärts führenden Forstweg. »Hier bin ich früher
oft mit meiner Ex und den Kindern spazieren gegangen. Damals musste man schon
bald wieder umkehren, es ging nicht mehr weiter. Jetzt hat man hier einen
hübschen Parcours angelegt. Ich schlage vor, dass wir diesen Rundweg gehen,
dann sind wir nach einer guten Stunde wieder zurück.«
       Gordon stimmte zu und fragte dann. »Willst du wirklich
diesen Rucksack mit dir herumschleppen? Wir machen doch keine Tagestour!«
       »Das ist ja meine Überraschung, warte nur ab!«, gab
Henry zur Antwort und grinste dabei.
       Gordon war zwar gespannt, was das sein könnte,
unterdrückte aber seine Neugier. Bereits nach wenigen hundert Metern bedauerte
er es, sich für diesen Spaziergang kein besseres Schuhwerk angezogen zu haben.
Er erinnerte sich wieder an jenen Tag, als er mit schmerzenden Füßen einen
Mitsubishi-Fahrer um Mitnahme bitten musste. Henry dagegen hatte feste
Wanderstiefel an und der holprige Weg schien ihm nichts auszumachen. So lief
Gordon etwas unlustig hinter seinem Freund her und hoffte, bald wieder im Auto
sitzen zu können.
       Als sie die Hälfte des Rundwegs erreicht hatten, blieb
Gordon schnaufend stehen. Er war kein großer Freund solcher Strapazen und
bereute es inzwischen, den Ausflug vorgeschlagen zu haben.
       Henry drehte sich um und sagte:
       »Komm doch! Nur wenige Schritte von hier haben wir einen
herrlichen Ausblick auf den Loch Ness.« Er lief voran auf eine Lichtung zu,
während Gordon Mühe hatte, ihm zu folgen.         »Und wo ist deine
Überraschung?«, fragte er außer Atem.
       Henry schmunzelte geheimnisvoll, dann öffnete er seinen
Rucksack und zog einen Schlachtschussapparat hervor. »Ist das etwa nichts?«
       Gordon zeigte sich erstaunt. »Wo hast du denn das Ding
her?«
       »Du hattest die Idee und ich beschaffte das Gerät über
eBay. Inzwischen habe ich mich damit vertraut gemacht. Der Vorbesitzer, ein
Metzger, empfahl mir, es im Wald auszuprobieren, am besten an einem Baumstumpf.
So sei ihnen das früher beigebracht worden. Und damit ein lauter Knall
vermieden wird, sollte ich den Apparat mit einem nassen Lappen umwickeln.
Angeblich machten das viele Metzger so, vor allem wenn sie noch spätabends
schlachten.«
       Henry setzte nun eine Zündkartusche in das röhrenförmige
Gerät ein und umwickelte es mit einem feuchten Handtuch. Dann hielt er es
Gordon hin. »Das ist ganz einfach!«
       »Du hast vielleicht Nerven!« erwiderte Gordon irritiert.
»Ich weiß gar nicht, wie so ein Apparat funktioniert.« Er verzog sein Gesicht
und schien zu bedauern, diesen Vorschlag gemacht zu haben.
       »Da muss ich aber lachen! Wer ist denn bei der Polizei,
du oder ich? Schließlich warst du sogar Captain in der Army. Dort lerntest du
mit Sicherheit die gebräuchlichsten Waffenarten kennen.«
       »Ja, aber mit solchen Bolzenschießern kann man keinen
Krieg führen! Das müsste auch dir klar sein.«
       »Ein Feigling bis du!«, schimpfte Henry, hielt den
Schussapparat gegen einen Baumstumpf und betätigte den Abzugshebel. Mit
leichtem Knall aber unter kräftigem Rückstoß

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