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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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riss der herausgeschleuderte
Bolzen ein tiefes Loch in das morsche Holz.
       »Nun bist du dran!«, nörgelte Henry. »So einfach geht
das, wie du sehen konntest! Das dürftest selbst du schaffen!« Mit verächtlichem
Blick hielt er Gordon erneut den Schussapparat hin, wobei von seiner Zigarre
glühende Asche auf die Schachtel mit den Zündkartuschen fiel.
       Gordon schrie entsetzt: »Mensch, mach doch deine
dämliche Zigarre aus! Wenn ein Funke auf die Zünder trifft, dann fliegt uns
noch alles um die Ohren. Im Wald ist übrigens Rauchen verboten, das sollte dir
als Juristen eigentlich bekannt sein!«
       »Danke für die Belehrung!«, gab Henry verärgert zurück.
»Ich rauche wann und wo ich will!« Doch dann warf er widerwillig die noch
brennende Zigarre auf den Waldboden und zertrat sie mit der Schuhspitze. »Bist
du nun zufrieden?«
       Gordon ignorierte die Frage. »Und was soll ich mit diesem Mordwerkzeug anstellen? Du warst doch so begierig darauf,
meine Schnapsidee auszuführen. Aber ich will mich da raushalten. Meinetwegen
kannst du Harry Coleman alias honeybee und auch Jane McNiven damit erschießen,
Das wäre dann ein Abwasch. Immerhin sitzt du wegen dieses Werkstattheinis
ganz schön in der Klemme. Und im Töten von Frauen hast du ja bereits
Erfahrung.«
       »Ach nein! Warum sollte ich das allein erledigen?
Wer hat denn stockbesoffen mein Auto gefahren und mich in diese verflixte
Situation gebracht?« Forster wurde jetzt zornig. »Jane McNiven ist dein ganz
persönlicher Fall. Ich kenne diese Frau überhaupt nicht.« Nachdenklich
betrachtete er das Metallinstrument in seiner Hand.
       »Dann lernst du sie eben noch kennen«, hämte Gordon.
»Vielleicht darfst du sie vorher sogar noch ficken. Schließlich warst du bei
Betty Findlay auch nicht gerade zimperlich.«
       In diesem Augenblick sah Henry rot. Er ließ den
Schussapparat fallen und hielt zu Gordons Überraschung plötzlich eine Pistole
in der Hand. Völlig in Rage geraten richtete er sie auf Gordon: » Du hast
mir das alles eingebrockt und wirst nun dafür büßen!«
       Gordon starrte seinen Freund entsetzt an. »Du bist wohl
wahnsinnig geworden! Wer hat denn eine harmlose Hure umgebracht? Und wer hat
dir danach geholfen, diesen heimtückischen Mord zu vertuschen?«
       »Etwas weitaus Schlimmeres hast du doch getan!
Eine Frau mit zwei Kindern über den Haufen gefahren und aus meinem Rover eine
Schrottkiste gemacht. Du mit deiner Sauferei bist doch an allem Schuld.«
       Gordon blickte angstvoll auf die Pistole in Henrys Hand.
Lange genug kannte er seinen Freund um zu wissen, wie leicht er seine
Beherrschung verlor und gefährlich werden konnte, falls man ihn in Bedrängnis
brachte. Mit versöhnlichen Worten versuchte er ihn zu beschwichtigen:
       »Aber Henry, hast du vergessen, dass ich es war, der für
dich die Beweisstücke zum Fall Betty Findlay aus der Asservatenkammer
entwendete? Ich hatte sogar einen Meineid geleistet, damit dir ein Leben hinter
Gitter erspart blieb!«
       »Dass ich nicht lache!« Henry fuchtelte wild mit der
Pistole herum. »Und wer hat mich mit diesen Sachen ständig erpresst? Drohtest
du mir nicht damit, alles dem Gericht zu übergeben, falls ich mich weigerte,
deine ekelhaften Wünsche zu erfüllen? Aber das war dir noch nicht genug. Du
wolltest unbedingt diesem Paul O’Brien die Tour vermasseln und verlangtest von
mir, mich im Prozess gegen Brian McAndrew – den Urheber des Internetwurms
Snopfy – auf deine Seite zu schlagen. Immer wieder musste ich dir gefällig
sein, schließlich hattest du mich in der Hand. Und so einer wie du kommt jetzt
mit angeblichen Freundschaftsdiensten? Damit muss jetzt endgültig Schluss
sein!«
       Während er weiter mit einer Hand die Waffe auf Gordon
richtete, zog er mit der anderen aus der Hosentasche eine Kordel hervor. »Hinlegen!«,
schrie er wutentbrannt. »Jetzt bist du dran! Auf diesen Moment habe ich schon
lange gewartet!«
       Fest davon überzeugt, dass ihm Henry nur einen Schrecken
einjagen wollte, ließ sich Gordon rücklings ins weiche Moos fallen. In der
Hoffnung, ihn noch umstimmen zu können, rief er weinerlich: »Hast du unseren
Schwur am Shaw Hill Castle total vergessen?«
       »Nein, habe ich nicht, aber seitdem ist manches zwischen
uns schiefgelaufen. Jetzt strecke mir deine Hände entgegen!«, befahl er
schroff. Henry verstand keinen Spaß mehr und beugte sich über Gordon, um dessen
Handgelenke zu umwickeln. Doch der ahnte

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