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Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Gefahr.«
    Hinter mir hörte ich Mary nach Luft schnappen, und auf einmal wurde mir bewusst, dass ich die Tür nicht zugemacht hatte und natürlich alle zuhörten. Ich drehte mich um. Inzwischen war auch mein Leben wieder ins Büro zurückgekommen und starrte mich mit offenem Mund an. Hoffentlich war er stolz auf mich, denn ich erzählte keine Lügen, nein, ich opferte mich, ich tat das Richtige, um einen unschuldigen Mann vor der Entlassung zu retten.
    »Bis letzte Woche hab ich meinen Job nicht mal gemocht«, fuhr ich fort, angespornt vom Anblick meines Lebens. »Ich wollte mich am liebsten feuern lassen. Aber jetzt ist mir klar, dass das total unfair war – so viele gute Leute sind entlassen worden, und ich bin immer noch da, dabei hätte ich die Erste sein müssen. Es tut mir leid, Edna, und ich möchte mich entschuldigen bei allen denen, die gefeuert worden sind, und bei Louise und bei Graham und bei Mary und bei Quentin. Bitte, feuern Sie Quentin nicht, er hat nichts Falsches getan. Bis zu diesem Morgen hatte er keine Ahnung, dass ich kein Spanisch kann. Bitte bestrafen Sie ihn nicht für meine Fehler. Feuern Sie mich!«, wiederholte ich zum guten Schluss noch einmal und senkte demütig den Kopf.
    Nun trat Stille ein. Eine schockierte Stille.
    Schließlich räusperte sich Edna und sagte: »Lucy, ich wollte Quentin nicht feuern.«
    »Was?« Ich blickte zum Tisch hinüber, auf dem Papiere verstreut waren, Schaubilder, Anweisungen.
    »Wir haben über die Anleitung für die neue Wärmeschublade gesprochen. Ich habe Quentin gebeten, die spanische Fassung zu übersetzen.«
    Meine Lippen formten ein perfektes O.
    Quentin schwitzte. »Aber vielen Dank, dass du mich verteidigt hast, Lucy«, sagte er und blinzelte hektischer denn je.
    »Äh … gern geschehen.« Weil ich nicht wusste, was ich jetzt machen sollte, hielt ich es für das Beste, den Rückzug anzutreten. »Soll ich einfach …?« Ich deutete mit dem Daumen hinter mich zur offenen Tür.
    »Ich glaube«, begann Edna und hob die Stimme, »angesichts all dessen, was Sie gesagt haben und was sich in letzter Zeit hier abgespielt hat, sollten Sie …«
    Sie überließ es mir, den Satz zu vollenden. »Gehen?«
    Sie nickte. »Halten Sie das nicht auch für die beste Lösung?«
    Einen Moment dachte ich nach. Die Situation war mir unendlich peinlich. Schließlich nickte ich und flüsterte: »Ja. Ähm, vielleicht. Ich hole dann mal meine Sachen.« Ich hielt inne. »Meinen Sie, jetzt sofort?«
    »Ja, ich denke, das wäre eine gute Idee«, antwortete Edna leise. Offensichtlich schämte sie sich für mich, war aber wahrscheinlich auch froh, dass ich das Problem für sie gelöst hatte.
    »Okay«, flüsterte ich. »Ähm … tschüss, Quentin, es war sehr schön, mit dir zusammenzuarbeiten.« Ich trottete auf ihn zu und streckte ihm die Hand hin. Er nahm sie und sah ziemlich verwirrt zwischen Edna und mir hin und her. »Äh, danke Edna. Ich habe gern für Sie gearbeitet«, log ich, nachdem ich ihr gerade die Sache mit dem Fisch offenbart hatte. »Vielleicht kann ich Sie ja gelegentlich mal anrufen, wegen einem Zeugnis oder so.«
    Sie sah unsicher aus, schüttelte mir aber trotzdem die Hand. »Viel Glück, Lucy.«
    Jetzt wandte ich mich endlich zu meinen Kollegen um, die im Gang aufgereiht hintereinander standen und mich erwarteten. Mein Leben war nicht mehr im Büro.
    »Er ist draußen«, erklärte Mary-Maus.
    Ich schüttelte allen die Hand. Wieder einmal, genaugenommen zum dritten Mal in zwei Wochen, waren sie nicht sicher, ob sie mich lieben oder hassen sollten. Ich packte meine Sachen – es war ja nicht viel, ich hatte meinen Schreibtisch nie mit persönlichen Dingen ausgestattet –, dann verließ ich verlegen den Raum, winkte, bedankte und entschuldigte mich. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, holte ich tief Luft.
    Auf dem Korridor erwartete mich mein Leben – wutschnaubend, um es vorsichtig auszudrücken. »Was zur Hölle sollte das denn?«
    »Bitte nicht hier«, wehrte ich mit gedämpfter Stimme ab.
    »Doch, hier. Was zum Teufel hat dir dieses Theater gebracht? Du hättest deinen Job behalten können, auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte. Und was machst du? Schmeißt alles hin. Marschierst da rein und schmeißt absichtlich alles hin. Was ist bloß los mit dir? Warum sabotierst du alles Gute, was dir im Leben passiert?« Inzwischen brüllte er lauthals, und ich war nicht nur verlegen, ich bekam allmählich Angst. »Möchtest du um jeden

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