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Ein Moment fürs Leben. Roman

Ein Moment fürs Leben. Roman

Titel: Ein Moment fürs Leben. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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die ess ich am liebsten. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich habe einen Brief bekommen, wegen einem Termin am Montag. Lucy Silchester ist mein Name.«
    »Ja, MsSilchester, ich hab Sie hier im System. Passt Ihnen neun Uhr früh?«
    »Hm, na ja, genau deswegen rufe ich an. Ich kann an dem Tag nicht, ich muss arbeiten.«
    Ich wartete darauf, dass die Frau sagen würde:
Ach, wie dumm von uns, Sie an einem ganz normalen Arbeitstag einzuladen. Dann blasen wir die Sache doch lieber ab.
Aber nichts dergleichen.
    »Aha. Nun, ich denke, wir kriegen das schon irgendwie hin. Wann haben Sie denn Feierabend?«
    »Um sechs.«
    »Wie wäre es dann mit neunzehn Uhr?«
    »Das geht leider nicht. Meine Freundin hat Geburtstag, und wir gehen mit ihr essen.«
    »Und in der Mittagspause? Ginge ein Treffen zum Lunch?«
    »Da muss ich mein Auto in die Werkstatt bringen.«
    »Zusammenfassend könnte man also sagen, dass Sie keinen Termin machen können, weil Sie tagsüber arbeiten, Ihr Auto in der Mittagspause in die Werkstatt bringen und abends mit Freunden essen gehen.«
    »Ja, genau.« Ich runzelte die Stirn. »Schreiben Sie das auf?«, fragte ich dann, weil ich ziemlich sicher war, im Hintergrund Tippgeräusche zu hören. Das störte mich – schließlich hatten
sie
mich einbestellt, ich hatte nicht um ein Treffen gebeten. Es war
ihre
Aufgabe, einen Termin zu finden.
    »Wissen Sie, Schätzchen«, sagte die Frau in ihrem gedehnten Südstaatensingsang – ich konnte fast vor mir sehen, wie die warme Apple Pie von ihren Lippen rutschte und zischend auf der Tastatur landete, die Feuer fing, so dass meine Vorladung ein für alle Mal aus dem System gelöscht war. »Sie sind offenbar nicht mit diesem Verfahren vertraut.« Die Frau holte tief Luft, und ich nutzte die Gelegenheit, ehe die heißen Äpfel das nächste Mal tropften, um zu fragen: »Sind das sonst alle?«
    Anscheinend hatte ich ihren Gedankengang unterbrochen.
    »Wie bitte?«
    »Wenn Sie mit jemandem Kontakt aufnehmen, also,
wenn das Leben jemanden auffordert, sich mit ihm zu treffen
«, erläuterte ich, »sind die Betreffenden dann normalerweise mit dem Verfahren vertraut?«
    »Naaa jaaa«, erwiderte sie gedehnt. »Teils, teils. Kommt darauf an. Aber für die, die nicht Bescheid wissen, bin ich ja da. Würde es Ihnen die Sache denn erleichtern, wenn wir es so arrangieren, dass er zu Ihnen kommt? Wenn ich ihn darum bitte, ist er bestimmt bereit dazu.«
    Ich ließ mir die Frage durch den Kopf gehen, dann fiel mir plötzlich etwas auf. »Er?«
    Die Frau lachte leise. »Das überrascht die Leute auch meistens.«
    »Ist es denn immer ein
Er

    »Nein, nicht immer, manchmal ist es auch eine Sie.«
    »Und wann sind es Männer? Nach welchen Kriterien richtet sich das?«
    »Oh, reiner Zufall, Schätzchen, da gibt es keine Kriterien. Wie bei der Geburt. Ist das ein Problem für Sie?«
    Ich dachte nach, konnte aber nicht erkennen, warum es das sein sollte. »Nein.«
    »Wann würde es Ihnen denn passen, dass er Sie besucht?« Sie tippte wieder auf ihrer Tastatur herum.
    »Mich besuchen? Nein!«, schrie ich ins Telefon. MrPan zuckte zusammen, öffnete die Augen, sah sich irritiert um und schloss die Augen wieder. »Entschuldigung, ich wollte nicht schreien.« Ich beruhigte mich wieder. »Er kann nicht hierherkommen.«
    »Aber ich dachte, es wäre kein Problem für Sie.«
    »Ich meinte, es ist kein Problem für mich, dass es ein Mann ist. Ich hab gedacht, das hätten Sie mich gefragt.«
    Sie lachte. »Aber warum sollte ich denn so was fragen?«
    »Keine Ahnung. Bei der Wellness wird man das manchmal gefragt, wissen Sie, wenn man zum Beispiel nicht von einem Mann massiert werden möchte …«
    »Also, ich garantiere Ihnen, dass er keinen einzigen Körperteil von Ihnen massieren wird«, kicherte die Frau.
    Aus ihrem Mund klang
Körperteil
irgendwie schmutzig. Ich schauderte.
    »Na ja, sagen Sie ihm einfach, es tut mir leid, aber er kann nicht zu mir kommen.« Ich sah mich in meinem jämmerlichen Studio um, in dem ich mich immer recht wohlgefühlt hatte. Es war ein Platz für mich ganz allein, mein persönlicher Rückzugsort. Nicht für Gäste, Liebhaber, Nachbarn, Familienangehörige oder auch nur die Feuerwehr – ich dachte daran, wie der Teppich Feuer gefangen hatte –, sondern nur für mich. Und MrPan. Ich kauerte in der Couchecke, ein paar Schritte hinter mir begann bereits mein Doppelbett. Rechts befand sich die Küchentheke mit der Arbeitsplatte, links waren die Fenster, und neben dem

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