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Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition)

Titel: Ein Mord am Ende der Welt. Kriminalroman. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
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darauf zu brennen schien, ebenfalls an der Unterhaltung teilzunehmen, „hat es Mr. Howell gelehrt, Indien den Rücken zu kehren und wieder in seine alte Heimat zurückzureisen.“
    „Genau!“ bestätigte Mr. Howell. „Als ich wiederkam und meinen Verdienst aus den Jahren als Offizier überschlug, kam mir der Einfall, es doch mit einem Hotel zu versuchen, das ich nach meinen eigenen Wünschen gestalten kann. Da fand ich dieses Hotel hier am vermeintlichen Ende der Welt und obwohl ich in meinem Leben schon weit darüber hinaus gekommen war, nannte ich es daher auch At Land’s End .  Um aber Indien nicht ganz zu vergessen, dekorierte ich die Eingangshalle so, als wäre man am anderen Ende der Welt – nämlich in Indien!“
    Jetzt lachte scheinbar der alte Offizier in ihm und einige stimmten mit ein. Nur ich schaute beeindruckt von der Lebensgeschichte in der Halle umher, in der mehr Elefantenfiguren standen als ich jemals in den verschiedenen Zoos gesehen hatte. Außerdem waren viele andere Tierfiguren zu sehen, kleine und große, düstere und freundliche, und überall brannten irgendwelche Stangen, die die verschiedensten Düfte versprühten. Doch bevor ich eine Frage zu der Einrichtung stellen konnte, ging das Gespräch fort, und da ich von Erzählungen aus fernen Ländern schon immer fasziniert gewesen bin, wollte ich dem Hotelbesitzer unbedingt zuhören.
    „Also, willkommen in meinem Hotel“, sagte Mr. Howell, nachdem er noch einige kleinere Geschichten aus seiner Vergangenheit in Indien erzählt hatte.
    Als er uns alle willkommen geheißen hatte, tauchten plötzlich und ohne Vorwarnung aus zwei verschiedenen Richtungen die beiden Bediensteten dieses Hotels auf.
    „Wir sind insgesamt nur zu dritt – weil man an diesem Flecken Erde nur sehr wenig gutes Personal findet –, aber dafür sind meine beiden Angestellten die besten der Welt. Es wird Ihnen an nichts fehlen, und wenn doch, sagen Sie mir bitte Bescheid, dann kann ich alles veranlassen, was Sie wünschen. Das einzige, was passieren kann, ist, dass ich Ihre Wünsche erst noch aus der Stadt herbeiholen muss, doch dort sollte sich fast alles besorgen lassen, was Ihr Herz begehrt!“
    Mit diesen einleitenden Worten hinkte Mr. Howell auf den Bediensteten zu seiner Linken, legte einen Arm um dessen schmale Schultern und sagte: „Das ist unser Koch, Francis Holland – der beste, den es an dieser Küste gibt! Seine Spezialitäten sind alle Sorten Fisch und jede Zubereitungsart von Eiern. Sie werden sich fragen, was man bei der Zubereitung von Eiern so viel falsch machen kann, aber wenn Sie erst einmal seine pochierte Eier probiert haben, werden Sie wissen, was ich meine.“
    Dann ließ Mr. Howell von seinem Koch ab und hinkte an den Gästen vorbei zu seiner zweiten Bediensteten, der er zwar nicht den Arm um die Schultern legte, aber sie so liebevoll ansah, als wären beide ineinander verliebt.
    „Diese kleine Hexe hier“, sagte er dann und grinste verräterisch, „ist mein Mädchen für alles – sie macht die Zimmer, hilft beim Bedienen und macht sonst alles, was man ihr sagt.“
    In diesem Moment erschien mir das eben Gesagte und das folgende Grinsen des Mr. Howell mehr als zwiespältig.
    „Sie heißt Teresa Comyn und kommt gebürtig aus Schottland – hat aber nichts mit dem Roten Comyn zu tun, wie sie sagt. Und dennoch nenne ich sie ab und an meine kleine Königin – doch das mag sie überhaupt nicht und…“
    In diesem Moment knuffte Teresa Mr. Howell in die Seite, sodass er sich sehr seltsam verrenkte, dabei aber zeitgleich lachen musste.
    „Sehen Sie, was ich meine“, sagte er, kaum Luft bekommend, „sie ist eine kleine Hexe!“
    Für diesen Ausspruch erhielt er einen zweiten Knuff in die Seite und bog sich erneut so sehr, dass ihm die Luft weg blieb.
    „Ich denke, wir haben verstanden, wer Ihre Bediensteten sind!“ sagte mein Vater endlich und unterband das Schauspiel, das keiner von uns Gästen ernsthaft weiterhin sehen wollte. „Wenn Sie nichts dagegen haben, würden wir jetzt gerne auf die Zimmer gehen, damit die Damen sich nach dieser langen Fahrt und dem ersten Spaziergang am Strand frisch machen können!“
    Wie selig war ich, als mein Vater davon sprach, dass ich mich frisch machen konnte. Immerhin waren wir seit dem frühen Morgen unterwegs und ohne die Möglichkeit, uns zu waschen oder auch mal für einen Moment in Ruhe hinzulegen. Wir wurden alle gemeinsam von Francis und Teresa nach oben in die erste Etage geführt, wo

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