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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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definitiv schuldig aus.«
    Es war zwecklos, mit Dunn noch länger darüber zu streiten. Ich hielt es immer noch für voreilig, Fawcett zum Verhör zu bestellen. Gleichzeitig war ich, wie ich gestehen muss, neugierig, den Burschen endlich einmal zu sehen. Wie dem auch sei, es war an Dunn, die Entscheidung zu fällen, und er hatte sie gefällt.
    Ich verließ das Büro des Superintendents und machte mich auf die Suche nach dem Kollegen, der den Auftrag erhalten hatte, bezüglich der versuchten Erpressung von Colonel Frey zu ermitteln. Sein Name war Phipps. Ich berichtete ihm von meiner Fahrt nach Newmarket und dass man mich für jemanden gehalten hatte, der von ihm geschickt worden war.
    »Ich hoffe, ich habe Ihre eigenen Ermittlungen dadurch nicht gefährdet«, sagte ich. »Ich hatte nicht vor, mich unter falschem Namen einzuschleichen. Es ist nur, sie gingen einfach davon aus … und ich habe nicht widersprochen. Ich hätte mich sonst allem und jedem erklären müssen. Ich wollte Seymour nicht erschrecken, und ich wollte dem Colonel nicht gegenübertreten, wenn ich es irgendwie vermeiden konnte. Die Gelegenheit bot sich, und ich ergriff sie, wie es so schön heißt, beim Schopf.«
    »Wenn Sie Colonel Frey kennenlernen wollten, hätten Sie das vor ein paar Tagen hier am Yard haben können«, sagte Phipps gereizt. »Er ist ein energischer alter Knochen. Er kam mit einem Bündel Briefen hereinmarschiert und redete mit mir, als wäre ich ein Untergebener. Es sind ziemlich unbeholfene Briefe, nebenbei bemerkt. Ich empfahl ihm, auf keinen Fall zu antworten, nicht zu zahlen und bewaffnete Wachen vor den Ställen zu postieren, was er offensichtlich getan hat. Was erwartet er von uns? Ich hole Erkundigungen bei sämtlichen bekannten Schiebern ein. Möglich, dass wir den Briefeschreiber finden. Aber wenn ich raten sollte, würde ich sagen, falls es sich als zu schwierig erweist, an das Pferd heranzukommen oder den Colonel einzuschüchtern, dann lassen die Kerle die Finger davon. Außerdem halten sie sich bedeckt, nachdem es inzwischen dort von Beamten des Scotland Yard nur so wimmelt.«
    Er bedachte mich mit einem vielsagenden Blick.
    Ich entschuldigte mich erneut.
    »Ehrlich gesagt, ich hätte es an Ihrer Stelle genauso gemacht«, räumte Phipps schließlich großzügig ein. »Es ist tatsächlich so, dass man nicht mit dem Colonel sprechen möchte, wenn man nicht muss. Es war richtig von Ihnen, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich werde den Beamten informieren, den ich nächste Woche hinschicken werde. Er wird Ihre Geschichte unterstützen. Es kann schließlich nicht schaden, wenn der gute Colonel und die Erpresser denken, Scotland Yard schickt jeden verfügbaren Mann.«
    Erleichtert, dass Phipps meine Einmischung so gnädig hingenommen hatte, verließ ich sein Büro und kehrte in mein eigenes zurück, wo ich Constable Biddle vorfand, der bereits ganz ungeduldig auf mich wartete.
    »Mr. Ross, Sir!«, rief er aufgeregt, kaum dass ich die Tür geöffnet hatte. »Wir haben das Mädchen gefunden, diese Clarrie Brady!«
    »Gott sei Dank!«, rief ich erleichtert. »Wo?«
    »Im Fluss«, antwortete Biddle.

KAPITEL DREIZEHN
     
    Inspector Benjamin Ross
     
    Clarrie Brady lag in Wapping, in der Halle, die für Wasserleichen reserviert war. Morris und ich standen neben dem Tisch, zusammen mit Daisy Smith, die hergebracht worden war, um ihre Freundin zu identifizieren. Ein Sergeant der Flusspolizei war zugegen und beobachtete uns leidenschaftslos. Er hatte zu oft mit angesehen, wie Mädchen wie Clarrie aus der wässrigen Umarmung der Themse gezogen worden waren.
    »Das … das ist sie«, schniefte Daisy. »Das ist die arme Clarrie. Wer hat ihr das angetan, Mr. Ross? Das Phantom?«
    Womit sie die Schnur meinte, die um den Hals des toten Mädchens geschlungen war. Es war schwer zu sagen, ob sie zu Lebzeiten hübsch gewesen war. Das Wasser hatte die Spuren von Todeskampf und Strangulation nicht abgemildert, im Gegenteil. Die Narbe, die Jed Sparrow ihr zugefügt hatte, leuchtete förmlich in ihrem aufgedunsenen Gesicht, genau wie das Muttermal auf ihrer Stirn. Sie hatte tiefschwarzes Haar, das meiner Einschätzung nach nicht gefärbt war, im Gegensatz zu Daisys roten Locken. Ansonsten war sie winzig, klein wie eine Puppe, die ein unbekümmertes Kind weggeworfen hatte.
    »Danke sehr, Daisy«, sagte ich. »Danke, dass Sie hergekommen sind und die Identität der Toten bestätigt haben. Ich verstehe, wie traurig dieser Anlass für Sie ist. Ich

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