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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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gemacht?«
    »Ah, nun ja.« Styles nahm das Foto und steckte es umständlich wieder ein. »Unser Mr. Basset – Ihr Mr. Fawcett – hat sich erfolgreich durch das ganze Land geschwindelt, ein äußerst überzeugender Gentleman, dem Vernehmen nach. Als er nach Manchester kam, muss er geglaubt haben, auf eine Goldmine gestoßen zu sein. Wir haben ein paar äußerst wohlhabende Bürger, die im Tuch- und Seidengewerbe tätig sind. Ihre Fabriken sind ein Wunder moderner Herstellungsmethoden, in denen jede nur erdenkliche Maschine arbeitet. Was Sie vielleicht nicht wissen: Unsere Luft ist sehr geeignet für die Baumwollspinnerei.«
    Dunn und ich schüttelten den Kopf.
    »Unser Klima ist feucht«, sagte O’Reilly düster. »Baumwollfasern brechen leicht, wenn sie allzu trocken werden. Und kein Mensch kann behaupten, Manchester hätte ein ausgesprochen trockenes Klima.«
    Styles ergriff das Wort. »Die ›Baumwollkönige‹ sind unsere größten Fabrikanten. Irgendwie gelang es Basset, mit der Ehefrau eines unserer Baumwollkönige Bekanntschaft zu schließen, und sobald sie ihn aufgenommen und ihren Mann davon überzeugt hatte, was für ein feiner Mensch Basset doch wäre, wurde er auch allen anderen Fabrikanten und ihren Familien vorgestellt. Die Damen waren in ganz besonderem Maße von ihm angetan.«
    O’Reilly grinste breit, aber er beherrschte sich wieder, bevor Styles es bemerkte.
    »Wir in Manchester sind große Anhänger wohltätiger Einrichtungen«, fuhr Styles fort.
    Nach allem, was ich von den Arbeitsbedingungen in diesen Fabriken gehört hatte, war Wohltätigkeit nicht gerade das, was mir in den Sinn kam. Doch das sagte ich nicht. Stattdessen nickte ich nur.
    »Und so kommt Basset daher mit einem Plan, die Kinder der Armen zu retten, die ansonsten in unseren Straßen herumzuhängen und dem Alkohol und der Kriminalität zu verfallen drohten, und sie auszubilden, sodass sie ein ehrliches Tagewerk verrichten könnten.«
    »In den Fabriken«, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen.
    Styles nickte. »Ganz recht. Eine erfolgreiche Industrie benötigt ausgebildete Arbeitskräfte, Inspector. Selbstverständlich hörten die Leute auf ihn …«
    »Und spendeten ihm Geld«, warf O’Reilly ein.
    Styles bedachte seinen Untergebenen mit einem mahnenden Blick. »Die Fotografie war sein Verderben, sozusagen. Einige der betroffenen Damen beschlossen, ein Gartenfest zu veranstalten, um Spendengelder zu sammeln. Es war ein rauschendes Fest, jeder von Rang und Namen war dort. Selbst in der Zeitung stand ein Bericht. Irgendjemand hatte die Idee, einen Fotografen einzuladen, der das Ereignis im Bild festhalten sollte. Sie wissen, wie das ist: Jeder will aufs Bild, insbesondere in feiner Gesellschaft! Dieses Foto hier …«, er tätschelte seine Tasche, »… dieses Foto war das Ergebnis. Ein sehr hübsches Foto ist es geworden. Alle, die darauf abgebildet sind, waren sehr zufrieden damit, außer unserem Mr. Basset, oder Fawcett oder wie auch immer. Wie es der Zufall so will, eine der Damen hat eine Schwester, die in Leeds verheiratet ist. Ebendiese Schwester kam kurze Zeit nach dem Gartenfest zu Besuch, und die Dame berichtete ihr alles über das Fest. Sie zeigte der Schwester einen Abzug des Fotos, und was soll man sagen?«
    »Die Schwester hat ihn wiedererkannt«, sagte ich ungeduldig.
    »Ganz recht. Gleich im ersten Moment. ›Du lieber Himmel!‹, rief die Schwester. ›Das ist ja Mr. Denton! Er hat den Leuten bei uns ein kleines Vermögen abgeschwatzt zum Bau eines Krankenhauses für schwindsüchtige Kinder von Fabrikarbeitern. Und als die Leute anfingen Fragen zu stellen, wann denn der Bau des Krankenhauses nun endlich losgehen würde, verschwand er mitsamt dem Geld spurlos!‹
    Die Dame war entsetzt und informierte ihren Ehemann, und dieser kam direkt zu uns. Wir machten uns unverzüglich auf, um Mr. Basset alias Denton alias Fawcett zu verhaften, doch er hatte irgendwie Wind von der Sache bekommen und war ausgeflogen. Er hatte seine möblierte Wohnung ohne ein Wort geräumt, ohne die Miete zu zahlen. Ich wage zu behaupten, nachdem die Fotografie angefertigt worden war, hat er gewusst, dass sein Spiel nicht mehr lange dauern würde. Die Bürger haben ihr Geld nie wieder gesehen. Sie können sich denken, wie gerne sie Mr. Basset wiedersehen würden», endete Styles grimmig.
    »Dann ist er also auch unter dem Namen Denton bekannt«, sinnierte ich.
    »Er hat ein halbes Dutzend verschiedener Namen«, informierte

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