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Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition)

Titel: Ein Mord von bessrer Qualität: Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Waggon und waren mittendrin in einer übel stinkenden Waschküche. Ich schlug Mrs. Benedict vor, dass wir gleich wieder umkehren sollten. Wir hätten nur auf die andere Seite des Bahnsteigs gehen und in den nächsten Zug einsteigen müssen. Doch Mrs. Benedict meinte, es würde nicht lange dauern, wenn wir einen Pferdewagen fänden, der uns zur Burlington Arcade brächte. Also machten wir es so.«
    »Sie hatten keine Probleme, einen zu finden?«
    »Am Bahnhof? Nein. Allerdings nahmen wir eine Droschke, keinen Hansom.«
    Ich nickte verstehend. Eine Droschke besaß eine geschlossene Kabine und war eher geeignet für Damen. Zwei Damen wäre die Fahrt in einem vorn offenen Hansom quer durch London unschicklich erschienen.
    »Es dauerte trotzdem eine ganze Weile, bis wir Piccadilly erreicht hatten, weil der Kutscher nur langsam vorwärtskam. Er musste immer wieder anhalten. Der Verkehr war schlimm. Fast wären einige der anderen Kutscher und Fahrer zu Schaden gekommen. Fußgänger waren überhaupt nicht zu erkennen, erst im allerletzten Moment. Mehrmals wären beinahe welche von Pferdewagen überfahren worden. Mrs. Benedict und ich hatten beide Angst. Aber dann kamen wir endlich an unserem Ziel an. Ich darf Ihnen sagen, wir waren höchst erleichtert, als wir vor dem Eingang zur Burlington Arcade aus der Kutsche steigen konnten.«
    »Das glaube ich Ihnen gerne. Ich war selbst draußen in diesem Nebel am vergangenen Samstag«, sagte ich zu ihr. »Ich weiß, wie schwierig es war, sich zu orientieren. Sicher gab es nicht viele Besucher in der Burlington Arcade?«
    »Oh doch, es gab einige, aber niemand war zum Bummeln da. Alle waren nervös und angespannt und machten sich Sorgen, wie sie nach Hause kommen sollten, denke ich. Ich für meinen Teil wurde auch sehr besorgt. Wir besuchten den Juwelier und verbrachten einige Zeit dort, während Mrs. Benedict mit Mr. Tedeschi über den Entwurf des Rings redete, der aus der Brosche gefertigt werden sollte. Wir sahen uns ein, zwei andere Schmuckstücke in der Auslage an. Als wir wieder auf die Straße traten, erfasste uns ein gewaltiger Schrecken, glauben Sie mir!« Sie beugte sich vor, wie um ihre Worte zu betonen. »Der Nebel war unvorstellbar dicht! Wir hatten beide Angst und baten einen Ordner, uns eine Kutsche heranzuwinken.«
    Die Burlington Arcade hatte, wie ich wusste, ihre eigenen uniformierten Ordner.
    »Doch er konnte unsere Bitte nicht erfüllen. Es gab keine freien Kutschen mehr, und es war so gut wie unmöglich zu sehen, ob irgendwo eine wartete. Wir überlegten, was zu tun wäre.«
    »Um welche Zeit war das?«, unterbrach ich sie.
    »Ich schätze, fast fünf. Jedenfalls lange nach vier. Genauer weiß ich es nicht. Wir beschlossen, die Straße zu überqueren und das sehr kurze Stück bis zur Galerie zu Fuß zu gehen. Dort konnten wir in aller Ruhe und Sicherheit abwarten, bis sich der Nebel wieder verflüchtigt hatte.«
    »Ah, natürlich. Der Haupteingang zur Burlington Arcade ist auf der Piccadilly, und Mr. Benedicts Laden liegt auf dieser Straße.«
    »Galerie, Inspector Ross!«, verbesserte mich Miss Marchwood aufgeregt. Röte stieg ihr ins Gesicht. »Mr. Benedict ist kein gewöhnlicher Ladenverkäufer.«
    »Mein Irrtum, bitte verzeihen Sie«, entschuldigte ich mich.
    »Wir waren sehr in Sorge, beim Überqueren der Straße von einem Gespann überfahren zu werden, dessen Fahrer uns nicht gesehen hatte. Während wir überlegten, wie wir vorgehen sollten, tauchte vor uns unvermittelt ein Knabe im Nebel auf. Ganz urplötzlich. Wir erschraken beide.«
    »Ein Knabe?«, fragte ich verblüfft. »Was für ein Knabe?«
    »Ein Gassenjunge, ein … ein Straßenfeger. Er hatte einen Besen in der Hand, deshalb weiß ich das. Er hatte unsere Unterhaltung gehört und erbot sich, uns sicher über die Straße zu bringen. Er versicherte uns, dass er rechtzeitig bemerken würde, wenn sich ein Fuhrwerk näherte. Wir nahmen sein Angebot an. Und er brachte uns sicher auf die andere Seite. Dann …«
    Zum ersten Mal versagte Isabella Marchwood die Stimme. »Wir waren auf dem Bürgersteig, und ich bedeutete dem Jungen zu warten, weil ich ihm etwas für seine Hilfe geben wollte. Ich suchte in meiner Tasche nach einem Sixpence und gab ihm die Münze. Er bedankte sich und verschwand im Nebel, einfach so, als hätte es ihn nie gegeben. Ich drehte mich zu Mrs. Benedict um, und sie war nicht mehr da.«
    Miss Marchwood verstummte, und als sie keine Anstalten machte, mit ihrem Bericht

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